19.02.2025, 4965 Zeichen
Wien (OTS) - Der Jahrgang 2024 war ein wilder Ritt für Österreichs
Winzer*innen.
Spätfröste, Hagelschauer und sintflutartiger Regen forderten sie
teilweise bis aufs Äußerste. Die Erntemenge litt darunter, doch die
entstandenen Weine bereiten Freude: Die Weißweine zeigen sich
balanciert und zugänglich, mit ansprechender Frucht, Fülle und
gemäßigter Säure. Die tiefdunklen, konzentrierten Rotweine werden
aller Voraussicht nach zu einem großen Jahrgang heranreifen, der zu
den allerbesten der letzten Jahrzehnte zählen sollte.
Nach einem Winter mit ausreichenden Niederschlägen bewirkte ein
warmer Frühlingsbeginn einen frühen Austrieb der Reben. In der
zweiten Aprilhälfte gab es gebietsweise empfindlichen Spätfrost, der
zum Teil nur tiefe Lagen schädigte, im Kamptal und der Wachau aber
auch Toplagen betraf. Feuchte Witterung sorgte während der ebenfalls
frühen Rebblüte für Verrieselung und somit zu einem geringeren
Fruchtansatz. Ab dem Juni begünstigten sommerliche Hitzeperioden ein
rasches Voranschreiten der Vegetation; leider gab es punktuell wieder
Hagelschäden.
Umfassende Jahrgangsbeschreibung 2024
Harmonische, zugängliche Weißweine
Die Hauptlese begann aufgrund des warmen Sommers und der dadurch
rasch fortschreitenden Traubenreife bereits Ende August. In vielen
Gebieten war schon ein Großteil der Ernte eingebracht, als Mitte
September ein dramatischer Wetterumschwung enorme Regenmengen mit
sich brachte - vor allem in Niederösterreich. Abgesehen von der
dadurch erzwungenen Unterbrechung der Lese hatte dies für das gesunde
Traubengut jedoch keine Konsequenzen. Generell konnten sehr gut
ausgereifte, eher dickschalige Beeren in bestem Zustand gelesen
werden, die nach ersten Eindrücken zu reifen, großzügigen Weißweinen
mit feinem Bukett und früher Balance geführt haben. Der Alkoholgehalt
ist je nach Gebiet und Erntezeitpunkt recht unterschiedlich
ausgefallen, bewegt sich im Allgemeinen aber im höheren Bereich,
während die Säurewerte eher moderat ausgefallen sind. Grüner
Veltliner und Riesling, aber auch die Weine der Burgunderfamilie
zeigen durchwegs ihren sortenspezifischen Ausdruck und klaren
Fruchtcharme. In der Steiermark, wo bei geringen Erntemengen
teilweise ungewöhnlich hohe Zuckergrade erreicht wurden, trifft dies
auch für Sauvignon und Muskateller zu. Auch eine kleine Menge an
hochgradigen Süßweinen mit sauberer Botrytis konnte in den dafür
prädestinierten Herkünften um den Neusiedler See bereits Ende
November eingebracht werden.
Wie gemalt: Rote voll Frucht und Intensität
Besonderer Grund zur Freude besteht in den burgenländischen
Rotwein-Hochburgen und den niederösterreichischen Rotweinzentren
Thermenregion und Carnuntum. Dort konnten überaus kleinbeerige,
dickschalige Trauben mit hohen Gradationen in optimalem Zustand
gelesen werden. Schon die Jungweine wirken bei hoher Konzentration
äußerst vollmundig, straff und ausgeprägt dunkelfruchtig. Gestützt
werden sie von einem kräftigen Tanninrückhalt. Dies gilt sowohl für
die autochthonen österreichischen Leitsorten Blaufränkisch und
Zweigelt als auch für Cabernet, Merlot und Pinot Noir. Man darf somit
einen exzellenten Rotwein-Jahrgang erwarten, der nahtlos an die
ausgezeichneten letzten Jahrgänge anknüpft und sich als einer den
besten der letzten Jahrzehnte erweisen könnte.
Unterschiedliche Bedingungen im Bergland
Im Bergland waren die Bedingungen sehr unterschiedlich. In
Oberösterreich führte eine ähnliche klimatische Entwicklung wie in
Niederösterreich zu kraftvollen, aber zugleich zugänglichen Weinen.
Kärnten wurde vom Starkregen im September verschont, die Winzer*innen
dort brachten gesundes Traubenmaterial mit guten Zuckerwerten ein. In
Tirol und Vorarlberg war der Jahrgang sehr herausfordernd: Ungünstige
Wetterperioden durchzogen das Jahr und führten zu einer deutlich
unterdurchschnittlichen Erntemenge.
Wermutstropfen Erntemenge
Generell ist der 2024er-Wermutstropfen für Österreichs Winzer*
innen die geringe Erntemenge. Sie liegt in allen Gebieten deutlich
unter dem Durchschnitt der letzten Jahre. Verantwortlich dafür waren
u. a. die erwähnten Spätfröste und Verrieselungen während der
Blütezeit. Die Folge waren großteils lockerbeerige, gesunde Trauben
mit kleinen Beeren und einem geringeren Saftanteil. Dieser aber war,
wie sich nun zeigt, von vielversprechender bis herausragender
Qualität.
Links & Downloads
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Pressefotos
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Umfassende Jahrgangsbeschreibung 2024
-
Auf einen Blick: Jahrgangstabelle ab 1992
- ab 28.02.: Weinernte und Weinbestand 2024, Statistik Austria
Über die ÖWM
Die Österreich Wein Marketing GmbH (ÖWM) ist eine
Servicegesellschaft für die österreichische Weinwirtschaft mit Sitz
in Wien. Sie wurde 1986 gegründet und unterstützt und koordiniert die
strategischen Bemühungen der österreichischen Weinwirtschaft um
Qualität und Verkauf. Im Inland ist es das Ziel der ÖWM, die hohen
Marktanteile des heimischen Weins zu halten. Parallel soll der
Weinexport weiter gesteigert werden, wobei die Wertschöpfung im
Vordergrund steht.
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