27.11.2020
Wien (OTS) - „Corona hat Europa vor massive Herausforderungen
gestellt, die leider nicht immer in dem Ausmaß gemeinsam gemeistert
worden sind, wie das wünschenswert gewesen wäre. Umso mehr müssen wir
uns im Interesse einer raschen und nachhaltigen Bewältigung der
wirtschaftlichen Krisenfolgen um verstärkte Kooperation, einen
reibungslos funktionierenden EU-Binnenmarkt und einen international
wettbewerbsfähigen Wirtschafts- und Industriestandort Europa
bemühen“, betonte Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung
(IV), beim Treffen der Präsidenten der europäischen Arbeitgeber- und
Industrieverbände (Council of Presidents of BusinessEurope). Auch in
Zukunft könne die Industrie ein starker Treiber für Wachstum,
Arbeitsplätze und allgemeinen Wohlstand sein, „wenn wir die richtigen
Schwerpunkte setzen. Dazu gehören die Positionierung Europas als
Technologiestandort, ein starker Fokus auf Digitalisierung und
digitale Technologien sowie das Thema Qualifikation – denn
Fortschritt und Innovation sind ohne qualifizierte Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter nicht möglich. Europa muss daher im Wettbewerb um die
besten Köpfe ganz vorne dabei sein“, so Knill. Die Zusammenkunft, die
analog der wechselnden EU-Ratspräsidentschaft zweimal jährlich
stattfindet – diesmal unter portugiesischem Vorsitz (Portugal
übernimmt die EU-Ratspräsidentschaft Anfang 2021) –, musste sich
Corona-bedingt auf einen rein virtuellen Rahmen beschränken.
Diskutiert wurden zudem u.a. der Umgang mit der Corona-Krise, die
zukünftigen Beziehungen der EU zum Vereinigten Königreich, der „Green
Deal“ oder auch das geplante Freihandelsabkommen mit den
südamerikanischen Mercosur-Staaten.
Zwtl.: Knill: Handel frei und fair gestalten
„Noch hat COVID-19 die Welt und Europa fest im Griff und auch
diesbezüglich sollten wir auf europäischer Ebene zu einem möglichst
akkordierten Vorgehen finden. Aber schon jetzt müssen wir an die Zeit
danach denken und die entsprechenden Weichen richtig stellen“, hielt
Knill fest. Dazu gehöre die Sicherstellung von fairem, freiem
internationalen Handel, „wie wir das etwa mit einem Abkommen zwischen
EU und den Mercosur-Staaten erreichen könnten. Gerade Österreich
könnte als massiv exportorientierte Volkswirtschaft ganz besonders
profitieren. Und bedenken wir: vor wenigen Tagen hat im pazifischen
Raum die weltweit größte Freihandelszone mit über 2 Mrd. Menschen
Gestalt angenommen. Europa wäre gut beraten, hier rasch nachzuziehen.
Andernfalls drohen wir ins Hintertreffen zu geraten“. Entsprechende
Vereinbarungen über die künftigen Wirtschaftsbeziehungen brauche es
auch mit dem Vereinigten Königreich. „Ziel muss es sein, die
Handelsbeziehungen für beide Seiten fair und fruchtbar zu gestalten,
auch wenn die Verhandlungen schwierig sind. Ein ‚Hard Brexit‘ wäre
sicherlich die schlechteste Lösung für alle Beteiligten“, so der
IV-Präsident, der überdies ein weiteres großes Zukunftsthema
hervorhob.
Zwtl.: Knill: Klimawandel bekämpfen, Arbeitsplätze und soziale
Sicherheit erhalten
„Angesichts von COVID-19 darf eine andere Bedrohung nicht in
Vergessenheit geraten. Der Klimawandel wird uns auch in Zukunft vor
große Herausforderungen stellen – und Europa muss darauf reagieren.
Die Industrie bekennt sich zu den Bemühungen, die Auswirkungen des
weltweiten Klimawandels zu bekämpfen“, betonte der IV-Präsident. Die
große Herausforderung werde aber die zu erwartende Entscheidung des
Europäischen Rates zu den EU-Klimazielen 2030 sein. Das Ziel einer
55-prozentigen CO2-Reduktion könne die europäische Industrie an die
Grenzen des Machbaren bringen. „Hier gilt es, entsprechende Maßnahmen
zu setzen, um die beabsichtigte Transformation ohne Arbeitsplatz- und
damit ohne Verluste an allgemeinem Wohlstand und sozialer Sicherheit
zu erreichen“, so der IV-Präsident, der abschließend klarstellte:
„Die Industrie kann in Sachen Klima- und Umweltschutz als Treiber für
Innovation und technologische Entwicklung ein maßgeblicher Teil der
Lösung sein. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, braucht es
Rahmenbedingungen, die auf europäischer Ebene sicherzustellen sind.
Dazu gehören u.a. entsprechende Begleitmaßnahmen rund um die Themen
Carbon Leakage bzw. Carbon Border Adjustments. Damit muss sich Europa
intensiv beschäftigen, wenn wir Industrie, Arbeitsplätze, Wohlstand
und soziale Sicherheit auf unserem Kontinent erhalten wollen.“
Zwtl.: Über BusinessEurope
BusinessEurope – Europas bedeutendster Arbeitgeberdachverband –
vertritt mehr als 20 Mio. kleine, mittlere und große Unternehmen in
Europa. Der Verband vereint 41 Arbeitgeber- und Industrieverbände aus
35 Ländern und ist offizieller Arbeitgeberpartner des Europäischen
Sozialen Dialoges. Die IV wurde bereits im Jahr 1986, also neun Jahre
vor dem österreichischen EU-Beitritt, als offizieller und einziger
Vertreter Österreichs Mitglied.
Weitere Informationen: www.iv.at/medien
Aktien auf dem Radar:Warimpex, CA Immo, Lenzing, Frequentis, Addiko Bank, Amag, AMS, Semperit, SBO, AT&S, Kapsch TrafficCom, Josef Manner & Comp. AG, Porr, Rath AG, Verbund, Wiener Privatbank, Cleen Energy, BKS Bank Stamm, RHI Magnesita, Frauenthal, Athos Immobilien, Rosenbauer, SW Umwelttechnik, Strabag, BTV AG, Linz Textil Holding.
startup300
startup300 ist ein Unternehmen, das auf einer hochkarätigen Community aus leidenschaftlichen Unternehmern, Investoren, Startups und Visionären errichtet ist. Sie betreiben eine Plattform mit Know-how, Kapital, Ausbildung und Räumen, um neue Geschäftsmodelle im digitalen Wandel zu bauen oder bestehende zu verändern.
>> Besuchen Sie 61 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER