20.05.2022,
4636 Zeichen
Wien (OTS) - Geopolitisch hat der Ausbau von Biomethan höchste
Priorität. Und eine aktuelle Studie zeigt: Grünes Gas ist nicht nur
gut fürs Klima, sondern ein Job- und Konjunkturmotor. Angesichts
hoher Gaspreise könnten Biogasanlagen den Preisdruck dämpfen
„Der Ausbau von Grünem Gas ist ein Gebot der Stunde, um rasch die
Abhängigkeit von Erdgas zu verringern“, sagt DI Peter Weinelt, Obmann
des Fachverbands Gas Wärme (FGW) und Generaldirektor-Stellvertreter
der Wiener Stadtwerke GmbH. Darüber hinaus ist die klimaneutrale
Gasgewinnung gut fürs Klima und bringt wirtschaftlich allen etwas:
Konsumenten, Beschäftigten, Steuerzahlern, Investoren und sogar dem
Finanzminister. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie der
Ökonomen Univ.-Prof. Dr. Christian Helmenstein vom Economica Institut
für Wirtschaftsforschung und Dr. Anna Kleissner von Econmove. Ihr
Fazit: Grünes Gas in Form von Biogas und Wasserstoff sind ein
Konjunkturmotor für Österreich.
Zwtl.: Biogas derzeit günstiger als Erdgas
„Wir werden für den Ausstieg aus fossilem Gas alle vorhandenen
Ressourcen brauchen und damit auch jede Terawattstunde Biomethan“,
betont Christian Helmenstein. Und zwar sowohl um geopolitisch
unabhängiger zu werden als auch um den zuletzt hohen Preissprüngen zu
entkommen. Daher sind Investitionen in den Ausbau der
österreichischen Biogasproduktion mehr denn je sinnvoll. Denn die
Produktion von klimaneutralem Biomethan, das übrigens chemisch mit
Erdgas ident ist, war im Inland zuletzt günstiger als der Import
fossilen Erdgases. Fazit: Investitionen in den Bau von Biogasanlagen
zahlen sich aus – „je größer die Anlage, desto niedriger die
Produktionskosten und desto höher die Wertschöpfungseffekte“, sagt
Anna Kleissner:
- 100 kW-Anlage: 47,56 Euro (inkl. Abschreibung: 56,44 Euro)
- 250 kW-Anlage: 36,14 Euro (inkl. Abschreibung: 45,07 Euro)
- 1.000 kW-Anlage: 23,85 Euro (inkl. Abschreibung: 32,46 Euro)
Im Vergleich dazu: Fossiles Gas kostet derzeit rund 100 Euro je MWh.
Investitionen in den Ausbau von Erneuerbaren Energien haben
weitreichende Wertschöpfungseffekte, schaffen und sichern
Arbeitsplätze in Österreich. Besonders trifft das auf Anlagen zur
Gewinnung von Biomethan zu: Der Ausbau von Produktionskapazitäten von
einer Terawattstunde Biogas sichert rund 3.000 Arbeitsplätze. Hinzu
kommt, dass Österreich über weitreichendes Know-how im Anlagenbau
verfügt.
Zwtl.: 1 Mio. Euro Förderung löst 3,3 Mio. Investitionen aus
Damit die Investitionen in den Bau von Biogasanlagen rasch vom
Fleck kommen, raten die Forscher zu Anschubfinanzierungen durch die
öffentliche Hand. Das Gute daran: Eine Million Förderung in den
Neubau einer Biomethan-Anlage zieht laut Studie ein
Gesamtinvestitionsvolumen von 3,33 Millionen Euro nach sich und
bringt unterm Strich Rückflüsse von insgesamt 1,45 Millionen Euro an
den Fiskus. Damit ist das Investment in Biogasanlagen aus staatlicher
Sicht besonders lohnend. Positiv wirkt sich das auch auf die
Schaffung von Arbeitsplätzen aus: Pro Fördermillion für Biogasanlagen
entstehen 45 Jobs. „Biomethan ist in der Investitionsphase günstig.
Im laufenden Betrieb ist es genauso wettbewerbsfähig wie andere
Erneuerbare, also in der gleichen Preis-Bandbreite wie Photovoltaik,
Wind- oder Wasserkraft. Dabei bleiben mehr als 90 Prozent der
getätigten Investitionen in Biogas aufgrund der Rohstoffe und
heimischen Technologie in Österreich“, sagt Anna Kleissner.
Ein nicht zu unterschätzender Vorteil des Energieträgers Biomethan
gegenüber Sonnenenergie, Wind- und Wasserkraft ist: „Grünes Gas kann
saison- und wetterunabhängig jederzeit produziert und auch in den
Gasspeichern gelagert werden – wodurch die Abhängigkeit vom Ausland
sinkt. Gleichzeitig können mithilfe der wertvollen Gasinfrastruktur
eine Million Haushalte, Gewerbe- und Industriebetriebe sowie
Energieversorger zukunftssicher beliefert werden“, unterstreicht
Christian Helmenstein.
Zwtl.: Rahmenbedingungen fehlen noch
Nun müssen konkrete Maßnahmen folgen, um den Markthochlauf von
Biomethan und Wasserstoff zu forcieren, betont Peter Weinelt vom
Fachverband Gas Wärme: „In Österreich ist der Gesetzgeber aufgerufen,
attraktive Rahmenbedingungen für Investitionen vorzulegen – und zwar
in Form des längst versprochenen Grün-Gas-Gesetzes, in der Umsetzung
der Investitionsförderungen nach dem Erneuerbaren Ausbau Gesetz oder
in der Befreiung von Erneuerbarem Gas von der Erdgasabgabe.“ Die
Gaswirtschaft ist seit Jahren bereit, das enorme heimische
Biomethan-Potenzial zu heben. Die Branche will investieren und ist
startklar, damit tausende neue, grüne Arbeitsplätze in Österreich
geschaffen werden können. Weinelt abschließend: „Unsere Investitionen
sind eine Konjunkturlokomotive.“
BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
SportWoche Podcast S1/13: Indegoschn Wrestling mit Rudi Preyer über u.a. Prater Catchen, Gunther, Big Otto, Humungus
Aktien auf dem Radar:S Immo, Strabag, Rosenbauer, Amag, Immofinanz, Pierer Mobility, UBM, AMS, Bawag, CA Immo, DO&CO, Semperit, Telekom Austria, ATX, ATX Prime, ATX TR, Porr, Erste Group, Mayr-Melnhof, OMV, RBI, SBO, AT&S, EVN, Polytec Group, SW Umwelttechnik, Verbund, Wolftank-Adisa, Wiener Privatbank, Oberbank AG Stamm, RHI Magnesita.
Wiener Börse
Die Wiener Börse wurde im Jahr 1771 als eine der ersten Börsen weltweit gegründet. Zu den Hauptgeschäftsbereichen zählen der Handel am Kassamarkt und der Handel mit strukturierten Produkten. Zusätzliche Leistungen umfassen Datenverkauf, Indexentwicklung und -management sowie Seminare und Lehrgänge.
>> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER