05.12.2022,
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Wien (OTS) - Mehr als eine Million Gasheizungen halten derzeit
Häuser, Wohnungen und Gewerbebetriebe in Österreich warm. Wenn es
nach dem Bestreben von Teilen der Politik geht, sollen intakte
Gasheizungen herausgerissen werden – für die meisten Betroffenen im
privaten und betrieblichen Bereich ist das nicht nur eine
unverständliche Vernichtung von Privat-, Betriebs- und damit
Volksvermögen, sondern vor allem eine Enteignung mit teuren und
unvermeidlichen Folgekosten.
„Der Tausch der Heizungen und vor allem der damit verbundene
notwendige Umbau der Häuser und Wohnungen kostet mindestens 80
Milliarden Euro“, wie die Wirtschaftsforscherin Dr.in Anna Kleissner,
Geschäftsführerin der Econmove GmbH, in einer Studie errechnet hat.
Wird die Teuerung der kommenden Jahre eingepreist, spricht sie sogar
von bis zu 100 Milliarden Euro. Das sind ab sofort bis 2040 jedes
Jahr Belastungen von jedenfalls fünf Milliarden Euro. Denn für den
Einsatz einer neuen Luft-Wärmepumpe müsste ein Gebäude technisch auf
den letzten Stand der Technik gebracht werden. Inklusive etwaiger
baulichen Veränderungen am Gebäude (thermische Sanierung), um den
gewünschten ökologischen Effekt zu erhalten. „Die kostenintensive
Umrüstung wird bei Gebäuden, die vor 1980 errichtet wurden, zur
Komplettsanierung“, erläutert Kleissner.
„Die Absichten der Politik für die Energiewende sind nachvollziehbar,
aber nicht zu Ende gedacht“, sagt die Ökonomin. Denn auch die
Alternative Fernwärme wird zu einem erheblichen Teil aus Gas
hergestellt. Auch wer mit einer Luftwärmepumpe – die bei kalten
Temperaturen zur reinen Stromheizung mutiert – heizt, der heizt
indirekt mit Gas, zumal die erneuerbaren Energien wie etwa
Sonnenenergie oder Wasserkraft im Winter nicht ausreichend vorhanden
sind und somit Gaskraftwerke die Stromlücke füllen müssen. Daher rät
Kleissner zur Beibehaltung von gasbetriebenen Heizsystemen in
Kombination mit dem flächendeckenden Umstieg auf Grünes Gas.
Zwtl.: Grünes Gas
Grünes Gas ist die saubere Alternative zu fossilem Gas: So wird
zum Beispiel das Grüne Gas „Biomethan“ aus nachwachsenden Rohstoffen
gewonnen und hat dieselben guten Eigenschaften wie fossiles Gas, nur
ist es komplett erneuerbar. Gasheizungen können ohne teuren Umbau und
Heizsystemtausch mit Grünem Gas klimaneutral weiter betrieben werden.
So bliebe der Bevölkerung bei der Umstellung auf erneuerbare
Heizsysteme eine Kostenlawine von bis zu 100 Milliarden Euro erspart.
Dafür macht sich die Allianz für Grünes Gas, ein Zusammenschluss
von Energieversorgern, Hausverwaltungen, Installationsbetrieben und
Unternehmen der Branche, stark. Sie pocht auf den raschen Ausbau von
Grünem Gas in Österreich, damit bestehende Heizsysteme erhalten
werden können und die nächsten finanziellen Belastungen für
Österreichs Haushalte ausbleiben.
Zwtl.: Biogas macht Heizsystem grün
So argumentiert auch Ing. Mst. Manfred Denk, MBA,
Bundesinnungsmeister der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker:
„Wir brauchen keine neuen Heizungen, sondern den erneuerbaren
Brennstoff aus Österreich: Also Grünes Gas ‚Made in Austria‘, denn
die eingebauten Gasgeräte können das sehr effizient verbrennen. Die
Geräte im Haushalt lassen sich also mit Grünem Gas wie gewohnt
nutzen.“ Was der Branche zurzeit große Sorgen macht: „Die erhöhten
Rohstoffpreise und Lieferkettenunterbrechungen sind momentan extreme
Preistreiber. Manche Produkte sind aufgrund von Lieferengpässen
einfach nicht oder nur mit großen Verspätungen zu bekommen. Und
selbstverständlich nehmen wir jeden ambitionierten und am
Installateursberuf interessierten jungen Menschen mit offenen Armen
für die Lehre auf“, sagt Denk.
Zwtl.: Saubere Alternative
Christian Plesar, MSc, Bundesinnungsmeister der Rauchfangkehrer:
„Ein mit Grünem Gas betriebenes Brennwertgerät gilt in der
Heizungstechnik als eine der saubersten und umweltfreundlichsten
Heizungen. Es emittiert keinen Feinstaub und keine schädlichen
Kohlenwasserstoffe und weist einen Wirkungsgrad von etwa 95 Prozent
auf.“ Hinzu kommt: Gerade in Städten sei eine Heizungsumstellung
durch bestehende Bauordnungen schwierig. Dabei geht es vor allem um
den erforderlichen Platzbedarf und einzuhaltenden Lärm- und
Schallschutz einiger alternativer Heizungsarten.
Zwtl.: Hohe Spesen, kein Gewinn
Laut Studie verursacht ein Gasheizungsverbot enorme
volkswirtschaftliche Kosten, die schlussendlich auf den Schultern der
Konsumentinnen und Konsumenten lasten werden: „Wer eine neue
Gasheizung zuhause hat, sieht nicht ein, warum sie herausgerissen
werden muss, obwohl sie einwandfrei funktioniert und genauso gut mit
Grünem Gas betrieben werden kann“, sagt Johannes Wild, MSc,
Berufsgruppensprecher der Immobilienverwalter (WKÖ). Hingegen
entfallen kostspielige Umbau- und Installationsarbeiten bei einem
Wechsel von fossilem auf Grünes Gas. „Bedrohungsszenarien für vom
Gasheizungsverbot Betroffene durch im Raum stehende exorbitante
Umrüstungskosten müssen endlich ein Ende finden“, sagt Wild.
Zwtl.: Grün-Gas-Potenzial vorhanden
Das Potenzial für Biomethan in Österreich beträgt bis zu vier
Milliarden Kubikmeter und für österreichischen Grünen Wasserstoff
mehr als 1,5 Milliarden Kubikmeter im Jahr. Mit diesen Mengen kann
der Bedarf der Gasheizungen in Österreich (rund 1,6 Milliarden
Kubikmeter) problemlos ohne Abhängigkeit vom Ausland gedeckt werden.
Vor dem Hintergrund stark gestiegener Preise für fossiles Gas sind
Investitionen in den Ausbau der österreichischen Biogasproduktion
sinnvoller denn je. Denn die Produktion von klimaneutralem Biomethan
war im Inland zuletzt günstiger als der Import von fossilem Erdgas.
Fazit: Österreichische Investitionen in den Auf- und Ausbau von
Biogasanlagen in Österreich zahlen sich von Anfang an aus.
Deshalb fordert die Allianz für Grünes Gas die Politik auf, den
Ausbau von Grünem Gas im Sinne aller österreichischen
Gaskonsumentinnen und Gaskonsumenten im privaten, gewerblichen und
industriellen Bereich zu beginnen und rasch voranzutreiben.
Zwtl.: Allianz für Grünes Gas
Die Allianz für Grünes Gas ist ein Zusammenschluss von mehr als 50
Unternehmen und Verbänden, für die eine sichere und nachhaltige
Energieversorgung in Österreich wichtig ist: Grünes Gas lässt sich
effizient und komfortabel fürs Heizen, die Warmwasserbereitung,
Kälte- und Stromerzeugung und als Kraftstoff für Automobile
einsetzen. Gas verbrennt ohne Feinstaub und Partikel und ist damit
der emissionsärmste fossile Energieträger. Mit Biomethan aus biogenen
Reststoffen, synthetischem Methan (SNG) als erneuerbaren Stromquellen
und Wasserstoff bietet erneuerbares Gas weitere grüne Alternativen.
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