13.12.2024, 2510 Zeichen
Wien (OTS) - „Das drohende EU-Defizitverfahren ist noch abwendbar und
daher zu
vermeiden“, stellte FPÖ-NAbg. Mag. Arnold Schiefer heute klar. Die
Diskussion darüber, ob man „freiwillig“ Kompetenzen nach Brüssel
abtritt, um weiter Schulden machen zu können, bezeichnete Schiefer
als „wirtschaftspolitische Bankrotterklärung“ und forderte von den
„hoffentlich vorhandenen Wirtschaftsexperten im Verhandlungsteam der
zu erwartenden „Dreierkoalition“ die rasche Präsentation eines
„Startpakets zur budgetären Gegensteuerung“. Die Ansage war „Kein
weiter wie bisher“, dies sehe mittlerweile aber aus wie „more of the
same“ und „mehr neue Schulden“.
„Es ist möglich, das EU-Defizitverfahren - aus eigener Kraft und
ohne neue Steuern - zu Jahresbeginn abzuwenden“, zeigte sich Schiefer
überzeugt. Den Koalitionsverhandlern empfahl Schiefer, ihre Zeit zu
nützen und ein „Gegensteuerungspaket“ zu schnüren, anstatt zu
überlegen, wie man die Verschuldung weiter nach oben treiben kann.
Bestandteile davon könnten aus dem Klimabonus, der Neuordnung der
Bildungskarenz und der „Durchforstung des Förderdschungels“ kommen.
Auch seien nicht alle Staatsausgaben automatisch konjunkturbelebend
und schaffen Arbeitsplätze. „Auch bei den laufenden Staatsausgaben
gibt es Potenzial für Verschiebungen“, so Schiefer.
Ein EU-Defizitverfahren habe früher oder später Auswirkungen auf
die Bonität Österreichs auf den internationalen Finanzmärkten.
Nachdem nicht nur die Republik, sondern auch die Bundesländer und
Staatsunternehmen wie die ÖBB großteils über die ÖBFA (Österr.
Bundesfinanzierungsagentur) finanzieren, würden neue Kreditaufnahmen
und der Ersatz auslaufende Finanzierungen in Zukunft teurer werden
und die finanzielle Lage Österreichs weiter verschlechtern. Schiefer
bezeichnete die Überlegung, sich „freiwillig“ einem EU-
Defizitverfahren zu „unterwerfen“, um sich noch mehr verschulden zu
können als „entbehrlich“. „Wenn noch mehr solche Vorschläge aus den
Verhandlerkreisen kommen, dann wird wohl aus dem
wirtschaftspolitischen Trauerspiel der letzten Jahre noch eine
griechische Tragödie“, befürchtete der FPÖ-Mandatar.
Wichtiger wäre es sich zu überlegen, wie man die ausufernde
Bürokratie und die Kostenbelastung für die Wirtschaft in den Griff
bekommt als „kreative Ideen“ zur Steigerung der Staatsschulden zu
suchen. Als Verdachtsflächen, die einer raschen Behandlung bedürfen,
wäre die inflationstreibende Erhöhung der CO2 Steuer oder das kaum
administrierbare Lieferkettengesetz „dankbare Themengebiete“, so
Schiefer abschließend.
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