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Dow Jones mit dem grössten Punkteverlust in der Geschichte, vor Capitulation Trades? (Willibald Katzenschlager, LLB Österreich)

28.02.2020, 3565 Zeichen

FX/Zinsen: Panik? Noch nicht, aber bei "Pan..." sind wir schon angelangt. Die Risikoaversion setzt sich Hand in Hand mit Zinssenkungsspekulationen immer mehr durch, die Auswirkungen der "Corona-Krise" werden auch an den Devisenmärkten immer deutlicher. "Zinssenkungsspekulation" ist vielleicht auch das falsche Wort und ist meinem Dino-Dasein geschuldet, "Notfallsmaßnahmen" wäre wohl angebrachter, denn wohin sollen EZB oder SNB die Zinsen noch senken um eine spürbare Wirkung zu erzielen? Wenn die Fed 1-2 Mal um je 25 Basispunkte senkt, Okay - aber in Euroland sind wir bereits am Ende des Geländes angelangt. Helikopter-Geld wäre noch im "Tool-Kit" und dann gäbe es natürlich noch die Möglichkeit von QE ("Quantitative Easing") - extra-spicy, nämlich den Eintritt von Zentralbanken in den Aktienmarkt. Bevor Sie mich jetzt zur Kremation als Ketzer anmelden, ersuche ich Sie sich zu erinnern, ob sie sich vor 15, 20 Jahren all das vorstellen hätten können, was seitdem von Zentralbanken eingesetzt wurde - "whatever it takes" inklusive. Womit wir schlussendlich auch bei der Währungskomponente angelangt wären. Im derzeitigen Umfeld werten die "Safe-Haven"-Währungen auf, weil man ihnen kaum mehr Zinssenkungspotential zutraut. Gut und schön, aber sollte ich just auf den Boxer setzen, der blutverschmiert in der Ecke hängt, weil er sich so lange ausrasten konnte? Anders ausgedrückt: Gerade jene Volkswirtschaften, die es am wenigsten brauchenkönnen, werden in Krisenzeiten durch aufwertende Währungen noch zusätzlich bestraft. Wer glaubt, dass das so sein muss, sollte weiter Euro kaufen, allen anderen würde ich zu extremer Vorsicht raten. EUR/USD kämpft aktuell mit der 1,1000, die SNB verkauft Schweizer Franken gegen Euro derzeit bei 1,0640 (es hätte der Bestätigung durch SNB-Direktorin Andréa Maechler vorgestern nicht bedurft, wir haben es eh alle bemerkt...) und der Krisenprofiteur Numero Uno, der Japanische Yen, liegt zum USD bereits unter 109,-, auch gegenüber dem Euro wertet er wieder auf. Auf der Strafbank sitzen der Russische Rubel mit allen Rohstoff-Kollegen inklusive der Norwegischen Krone sowie alle Emerging Markets-Währungen. Dem Britischen Pfund haben Boris Johnsons Verbalattacken gegenüber der EU vorerst nicht geschadet, offenbar bucht der Markt das als notwendiges und erwartetes "Bally-Hoo" aus.

Aktien/Commodities: Mehr als 3 % Verlust buchten die europäischen Indizes gestern, die US-Kollegen begnügten sich nicht einmal damit und legten im Schnitt 4,5 % ab. Das ist mehr als deutlich und der Grund liegt auf der Hand: Das Coronavirus ist weltweit auf dem Vormarsch und die Börsen beschleunigen ihre Talfahrt. Immer deutlicher preisen Anleger einen massiven, durch die Epidemie ausgelösten Konjunktureinbruch ein. Die Ratingagentur Moody's geht noch einen Schritt weiter, die Kreditwächter rechnen mit einer globalen Rezession. Für die Statistik-Freunde unter ihnen hier noch zwei Inputs: Vor einer Woche (am 20.2.) hatte der DAX ein neues All-Time-High bei knapp 13.800 Punkten erreicht, heute steht er vorbörslich bereits unter 12.000 Punkten. Der DowJones hatte gestern den höchsten, in Punkten gemessenen Tagesverlust (fast 1.200 Punkte!) der Geschichte hinzunehmen. Da sich vorerst kein Licht am Ende des Tunnels abzeichnet, Asien heute erneut bereits ca. 3 % abgibt, was in etwa der Vorbörse für Europa entspricht, rechnen viele bereits mit Capitulation Trades, was die Abwärtsspirale noch beschleunigen würde. Auch die Rohölpreise leiden massiv - die Nordseesorte Brent liegt aktuell nur mehr ganz knapp über 50 USD/Barrel.

 


(28.02.2020)

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