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Deloitte Youth Pulse Check 2025: Stellenwert der Lehre sinkt in Österreichs Unternehmen

24.04.2025, 6822 Zeichen

Wien (OTS) - Das Beratungsunternehmen Deloitte hat für eine aktuelle Umfrage gemeinsam mit dem Social Business Sindbad sowohl österreichische Unternehmen als auch Jugendliche um ihre Einschätzungen zum Thema Lehre gebeten. Dabei zeigt sich: Der Lehrlingsbedarf ist in den vergangenen Monaten zurückgegangen und generell sinkt der Stellenwert der Lehre. Die Herausforderungen bei der Rekrutierung von Jugendlichen bleiben aber bestehen. Vor allem fehlende Mindestanforderungen und mangelnde Motivation erschweren die Lehrlingssuche. Eine Lösungsstrategie ist der Fokus auf alternative Zielgruppen – doch diese werden von Unternehmen häufig noch unterschätzt.
Aufgrund der schwächelnden Wirtschaft sind aktuell wieder mehr Arbeitskräfte am Markt verfügbar. Das hat dazu geführt, dass sich die Situation rund um den Fach- und Arbeitskräftemangel erstmals seit Jahren wieder leicht entspannt hat. Vor diesem Hintergrund sinkt auch der Lehrlingsbedarf. Das bestätigt der aktuelle „Youth Pulse Check“ von Deloitte gemeinsam mit dem Social Business Sindbad, für den im Frühjahr 2025 rund 550 heimische Unternehmen sowie 200 Jugendliche befragt wurden.
„Der Fach- und Arbeitskräftemangel war in den vergangenen Jahren die größte Herausforderung für viele Betriebe. Das hat sich mittlerweile geändert. Fast die Hälfte der Unternehmen, die keine Lehrlinge ausbilden, sieht keinen Bedarf dafür und misst der Lehre damit derzeit keinen relevanten Stellenwert bei. Es bleibt abzuwarten, ob es sich hier um einen kurzfristigen Trend handelt oder ob es zu einem grundsätzlichen Bedeutungsverlust der Lehre kommt. Letzteres hätte für die Notwendigkeit, laufend Fachkräftepotenzial zu entwickeln, jedenfalls fatale Auswirkungen“, hält Elisa Aichinger, Partnerin bei Deloitte, fest.
Zwtl.: Herausforderungen auf beiden Seiten
Denn die Lehre ist und bleibt das A und O, um den Fachkräftebedarf von morgen zu decken. Doch bei der Rekrutierung stehen viele Unternehmen immer wieder vor Schwierigkeiten. So bemängeln Lehrbetriebe fehlende Mindestanforderungen bei den Bewerberinnen und Bewerbern (50 %) sowie die geringe Zahl an Bewerbungen (48 %). Ein Großteil (63 %) berichtet außerdem von mangelnder Motivation bei den potenziellen Lehrlingen.
„Motivation und Interesse sind für Unternehmen die wichtigsten Voraussetzungen bei der Besetzung von Lehrstellen – genau daran mangelt es bei den Jugendlichen aus Unternehmenssicht aber. Gleichzeitig setzen die Betriebe mit Zukunftssicherheit, zusätzlichen Benefits und geregelten Arbeitszeiten nicht auf jene Anreize, die für Jugendliche von zentraler Bedeutung sind. Diese wären vor allem durch nette Kolleginnen und Kollegen, ein gutes Gehalt und eine sinnstiftende Tätigkeit zu motivieren“, so Magdalena Peckskamp, Senior Managerin bei Deloitte Österreich. „Unternehmen sollten hier ansetzen und reflektieren, wie sie ihre Unternehmenskultur anpassen können – gerade um junge Menschen anzusprechen.“
Zwtl.: Aufholbedarf bei der Integration alternativer Zielgruppen
Auch die Integration alternativer Zielgruppen – darunter Jugendliche mit unregelmäßigem Bildungsweg, Fluchthintergrund oder Lernschwierigkeiten – könnte für Betriebe eine Lösung sein, um loyale Lehrlinge zu finden. Doch dieses Arbeitskräftepotenzial wird viel zu wenig genutzt. Lediglich ein Drittel (34 %) der Lehrbetriebe beschäftigt diese Zielgruppe bereits – auch weil viele mit Schwierigkeiten wie unzureichenden fachlichen und sprachlichen Mindestanforderungen (66 %) oder fehlenden Ressourcen für die Integration (33 %) konfrontiert sind. Damit hat sich im Vergleich zur Umfrage vor drei Jahren kaum etwas verändert.
„Viele Unternehmen haben die Bedeutung alternativer Zielgruppen noch nicht vollständig erkannt. Über ein Viertel misst ihnen keine Relevanz bei und lässt so wesentliches Potenzial liegen. Unternehmen sollten sich über den Mehrwert dieser Zielgruppen bewusstwerden und darauf aufbauend gezielte Strategien zur Integration entwickeln und umsetzen“, erklärt Elisa Aichinger. „Das können etwa maßgeschneiderte Einstiegsangebote, ein strukturiertes Onboarding oder individuelle Begleitung und Unterstützungsangebote für die Jugendlichen sein.“
Zwtl.: Persönliche Ansprache ist Um und Auf
Unabhängig vom jeweiligen Hintergrund der Jugendlichen braucht es die richtigen Kanäle, um sie überhaupt auf das eigene Unternehmen aufmerksam zu machen. Während 2022 ein Großteil der Lehrbetriebe in diesem Zusammenhang vor allem auf Social Media setzte, hat sich das mittlerweile etwas gedreht: 61 % fokussieren sich derzeit wieder auf die persönliche Ansprache – und scheinen damit auf dem richtigen Weg zu sein.
„80 % der Jugendlichen verlassen sich bei der Ausbildungsentscheidung auf Empfehlungen von Familie sowie Freundinnen und Freunden, mehr als die Hälfte hört auf den Rat von Lehrerinnen und Lehrern sowie Mentorinnen und Mentoren. Unternehmen sind daher gut beraten, verschiedene Kanäle zu nutzen, um eine breite Zielgruppe zu erreichen. Authentisches Employer Branding und maßgeschneiderte, individuelle Strategien für die persönliche Ansprache sind dabei hilfreich“, hält Magdalena Peckskamp abschließend fest.
Zum Download:
Studie Deloitte Youth Pulse Check 2025
Foto Elisa Aichinger Credits Deloitte/feelimage
Foto Magdalena Peckskamp Credits Deloitte/feelimage
Deloitte Österreich ist der führende Anbieter von Professional Services. Mit rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an 13 Standorten werden Unternehmen und Institutionen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting, Financial Advisory und Risk Advisory betreut. Kundinnen und Kunden profitieren von der umfassenden Expertise sowie tiefgehenden Branchen-Insights. Deloitte Legal und Deloitte Digital vervollständigen das umfangreiche Serviceangebot. Deloitte versteht sich als smarter Impulsgeber für den Wirtschaftsstandort Österreich. Der Deloitte Future Fund setzt Initiativen im gesellschaftlichen und sozialen Bereich. Als Arbeitgeber verfolgt Deloitte den Anspruch, "Best place to work" zu sein. Mehr unter www.deloitte.at .
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“), dessen globales Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und deren verbundene Unternehmen innerhalb der „Deloitte Organisation“. DTTL ( „Deloitte Global“), jedes ihrer Mitgliedsunternehmen und die mit ihnen verbundenen Unternehmen sind rechtlich selbstständige, unabhängige Unternehmen, die sich gegenüber Dritten nicht gegenseitig verpflichten oder binden können. DTTL, jedes DTTL Mitgliedsunternehmen und die mit ihnen verbundenen Unternehmen haften nur für ihre eigenen Handlungen und Unterlassungen. DTTL erbringt keine Dienstleistungen für Kundinnen und Kunden. Weitere Informationen finden Sie unter www.deloitte.com/about. Deloitte Legal bezieht sich auf die ständige Kooperation mit Jank Weiler Operenyi, der österreichischen Rechtsanwaltskanzlei im internationalen Deloitte Legal Netzwerk.



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