01.02.2023,
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Wien (OTS) - Die Automobilbranche befindet sich im Umbruch. Die
Entwicklung von nachhaltigen Lösungen haben Hersteller und Zulieferer
in den vergangenen Jahren gefordert. Aktuell setzt die Branche stark
auf Elektromobilität. Doch folgen auch die Konsumentinnen und
Konsumenten diesem Trend? Wie eine aktuelle Deloitte Studie zeigt,
stagniert das Interesse an reinen E-Autos in Österreich und global
auf niedrigem Niveau. Vor allem relativ geringe Reichweiten sowie
hohe Anschaffungskosten und fehlende Lademöglichkeiten lassen die
meisten Österreicherinnen und Österreicher weiterhin zu Verbrennern
tendieren.
Mit der Global Automotive Consumer Study erhebt das
Beratungsunternehmen Deloitte jedes Jahr weltweit die Einstellung von
Verbraucherinnen und Verbrauchern zu aktuellen Entwicklungen im
Automobilbereich. Für die aktuelle Ausgabe wurden mehr als 26.000
Konsumentinnen und Konsumenten aus 24 Ländern befragt, darunter auch
rund 1.000 Personen aus Österreich. Die zentrale Erkenntnis: Der
E-Auto-Trend kommt nur schleppend ins Rollen. Laut Umfrage wollen die
meisten Österreicherinnen und Österreicher beim nächsten Autokauf
weiterhin auf Verbrenner setzen.
„Im Vergleich zum Vorjahr ist das Interesse an Benzin- und
Dieselfahrzeugen zwar um 4 % zurückgegangen, dennoch plant eine
Mehrheit von 54 % der Befragten weiterhin den Kauf eines Verbrenners.
E-Autos bleiben damit nach wie vor eher Ausnahmeerscheinungen und ein
Ende des Verbrennungsmotors rückt in weite Ferne“, erklärt Matthias
Kunsch, Partner bei Deloitte Österreich.
Das Interesse an komplett batteriebetriebenen E-Fahrzeugen hat laut
Befragung hierzulande sogar leicht abgenommen: Nur 9 % würden für ihr
nächstes Auto einen Batterieantrieb wählen – vergangenes Jahr waren
es immerhin noch 10 %. Plug-In-Hybride hingegen gewinnen an
Beliebtheit: Während diese Antriebsform im Vorjahr nur für 11 % der
Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer in Frage kam, können sich
aktuell 16 % die Anschaffung eines Plug-In-Fahrzeuges vorstellen.
Zwtl.: Unsicherheiten überlagern die Vorteile der E-Mobilität
Die Vorteile von E-Autos sind bekannt: So nennen die
österreichischen Befragten in erster Linie die geringeren
Treibstoffkosten als Hauptmotivation für den Umstieg, gefolgt von
Anreizen seitens der Regierung. Für viele spricht auch der
Klimawandel für ein Fahrzeug mit E-Antrieb. Allerdings würde mehr als
die Hälfte der E-Auto-Interessentinnen und -Interessenten ihre
Entscheidung überdenken, wenn ein umweltverträglicher, synthetischer
Kraftstoff für Verbrennungsmotoren – Stichwort E-Fuel – verfügbar
wäre.
Unsicherheiten im Zusammenhang mit Elektrofahrzeugen halten sich
hartnäckig. „Die österreichischen Verbraucherinnen und Verbraucher
machen sich bei batteriebetriebenen Autos am meisten Sorgen um die zu
geringe Reichweite, aber auch mangelnde Erschwinglichkeit und
Nachhaltigkeitsbedenken wirken abschreckend. Gleichzeitig stellen
lange Ladezeiten sowie mangelnde Lademöglichkeiten für viele ein
Problem dar“, betont Kunsch.
Zwtl.: Unerfüllte Kundenerwartungen bremsen Etablierung
Aktuell werden elektrisch betriebene Fahrzeuge den Bedürfnissen
der breiten Bevölkerung noch nicht gerecht. Die meisten
Österreicherinnen und Österreicher wollen im Schnitt zwischen EUR
15.000,- und EUR 30.000,- für ihren PKW ausgeben. Viele E-Modelle
fallen hier deutlich aus dem Rahmen. Außerdem erwarten sich 38 %
jener Personen, die bislang auf Verbrennungsmotoren vertraut haben,
von einem voll aufgeladenen E-Auto eine Reichweite von mindestens 600
km. Nur dann würden sie es als ernstzunehmende Option in Betracht
ziehen.
„Die meisten E-Autos können aktuell nur eine Reichweite von rund 400
km bieten. Allerdings ist es an der Zeit, dass die Verbraucherinnen
und Verbraucher ihre Erwartungen an die technologische Realität
elektrischer Antriebe anpassen und Bequemlichkeit ein Stück weit
hintenanstellen. Einerseits wird im Alltag meist eine viel geringere
Reichweite benötigt, andererseits sollte auch die Verringerung der
Emissionen mehr ins Zentrum rücken“, betont der Deloitte Experte.
Zwtl.: Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Erfolg unumgänglich
Auch das Thema Ladeinfrastruktur spielt für die breite Etablierung
von E-Mobilität eine zentrale Rolle. Ein Drittel der heimischen
Interessentinnen und Interessenten würde laut eigenen Angaben
vorrangig öffentliche Lademöglichkeiten nutzen. Viele wünschen sich
Ladeoptionen an traditionellen Tankstellen, die über grundlegende
Annehmlichkeiten wie Getränke, Toiletten und WLAN verfügen.
„Gerade angesichts der längeren Ladezeiten ist der Wunsch nach
Lade-Tankstellen nachvollziehbar. An entsprechenden Angeboten mangelt
es jedoch noch und vor allem im ländlichen Raum fehlt es
grundsätzlich an ausreichend Ladestationen“, so Matthias Kunsch. „Um
den E-Auto-Trend schneller voranzutreiben, braucht es Anstrengungen
seitens der Hersteller und der Regierung – vor allem hinsichtlich
Infrastruktur und Förderungen. Gleichzeitig sind auch die
Verbraucherinnen und Verbraucher gefordert, sich für neue
Technologien zu öffnen – nur so können wir die hoch gesteckten
Klimaziele erreichen.“
Zum Download:
[Deloitte Global Automotive Consumer Study 2023 - AT-Ergebnisse]
(
https://deloi.tt/3WTi0fR)
[Deloitte Global Automotive Consumer Study 2023]
(
https://deloi.tt/3Rl4Sis)
[Foto Matthias Kunsch Credits Deloitte/feelimage]
(
https://deloi.tt/3t4EDjS)
Deloitte Österreich ist der führende Anbieter von Professional
Services. Mit mehr als 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an 13
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Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting, Financial Advisory
und Risk Advisory betreut. Kundinnen und Kunden profitieren von der
umfassenden Expertise sowie tiefgehenden Branchen-Insights. Deloitte
Legal und Deloitte Digital vervollständigen das umfangreiche
Serviceangebot. Deloitte versteht sich als smarter Impulsgeber für
den Wirtschaftsstandort Österreich. Der Deloitte Future Fund setzt
Initiativen im gesellschaftlichen und sozialen Bereich. Als
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http://www.deloitte.at/).
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited
(„DTTL“), dessen globales Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und deren
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(„Deloitte Global“), jedes ihrer Mitgliedsunternehmen und die mit
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verpflichten oder binden können. DTTL, jedes DTTL
Mitgliedsunternehmen und die mit ihnen verbundenen Unternehmen haften
nur für ihre eigenen Handlungen und Unterlassungen. DTTL erbringt
keine Dienstleistungen für Kundinnen und Kunden. Weitere
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