05.03.2021
St. Pölten (OTS) - Irene Neumann-Hartberger, Präsidentin der
Bäuerinnen NÖ, und Andrea Wagner, Vizepräsidentin der
Landwirtschaftskammer (LK) NÖ, rücken anlässlich des Internationalen
Frauentages am 8. März ins Bewusstsein, dass sich seit Ausbruch der
COVID-19-Pandemie die Belastungsschere zwischen Frauen und Männern
weiter geöffnet hat. Sie fordern ein, dass die vielfach belegten
Vorteile einer ausgewogenen Geschlechterverteilung in Wirtschaft und
Politik endlich flächendeckend aufgegriffen und bei jedem
Entscheidungs- und Besetzungsverfahren als Standard verankert werden.
Neumann-Hartberger betont: "Die Mehrfachbelastung der Frauen macht
sich auch bei den Auswirkungen der Corona-Krise bemerkbar, denn vor
allem Frauen stehen an vorderster Front. So sind Beschäftigte im
Gesundheitswesen und im Lebensmittelhandel überwiegend weiblich. Die
unbezahlte Betreuungsarbeit nimmt zu, insbesondere mit Homeschooling.
Ebenso kommt es in Krisenzeiten zu mehr häuslicher Gewalt.
Gleichzeitig belegt eine Studie der 'University of Liverpool
Management School, dass von Frauen geführte Staaten die
Corona-Pandemie besser bewältigen."
"Gläserne Decke" verhindert, dass Frauen die Weichen für die
Zukunft mitbestimmen
Dass Frauen bei der Besetzung von Funktionen in
Entscheidungsgremien noch immer einen großen Aufholbedarf haben,
wurde in der Krise unter anderem auf Pressefotos und in
Medienberichten deutlich sichtbar. Bei den aufgrund der
Hygienemaßnahmen verkleinerten Gremiensitzungen war die "zweite
Reihe", die oftmals weiblich besetzt ist, nicht eingeladen. Damit
waren Frauen seit Ausbruch der Pandemie noch weniger in
Entscheidungen und Zukunftsfragen eingebunden. "Aber gerade jetzt
werden bedeutende Weichen für unser aller Zukunft gestellt. Denken
wir an die Gemeinsame Agrarpolitik, die Klimaschutzpolitik oder die
Digitalisierung sowohl in der Wirtschaft als auch in unserem gesamten
Alltag", so Neumann-Hartberger. "Wir sind überzeugt, dass wir diese
enormen Herausforderungen nur in einem ausgewogenen Miteinander
sinnvoll bewältigen können. Wir Frauen sind bereit, gesellschaftliche
Verantwortung zu übernehmen", erklärt Wagner.
Frauen sind gut ausgebildet, interessiert und motiviert
In der kürzlich online erarbeiteten Strategie der Bäuerinnen NÖ
kommt diese Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme vehement zum
Ausdruck: "Die Bäuerinnen NÖ wollen die Regionen und unseren
Lebensraum aktiv mitgestalten. Zentrale gesellschaftliche
Herausforderungen wie die Umsetzung des Green Deals sowie eine
flexible und leistbare Dienstleistungsinfrastruktur im ländlichen
Raum sind nur in einem breiten Schulterschluss zu bewältigen", so
Wagner. Die Bäuerinnen bilden sich dafür seit vielen Jahren im
Zertifikatslehrgang "ZAMm unterwegs - Professionelle
Vertretungsarbeit im ländlichen Raum" weiter. Seit 2010 hat der
Lehrgang mehr als 450 Absolventinnen österreichweit, in
Niederösterreich sind es 100. "Das sind alles Frauen, die sich etwas
zutrauen und bereit sind, politische Verantwortung zu übernehmen",
sagt Neumann-Hartberger. Auch sie selbst hat ihren politischen Weg im
Jahr 2011 damit begonnen. Heute engagiert sie sich nicht nur als
Landesbäuerin, sie arbeitet auch in der bäuerlichen
Interessenvertretung und im Nationalrat entscheidend mit.
Erste Erfolge der Charta für partnerschaftliche
Interessenvertretung in der LK NÖ
Um Frauen im ländlichen Raum die Türen zur politischen
Mitgestaltung zu öffnen, haben die Bäuerinnen österreichweit die
"Charta für partnerschaftliche Interessenvertretung in der Land- und
Forstwirtschaft" ins Leben gerufen. Die Charta ist eine
Selbstverpflichtung, mit der Organisationen ihren Weg zu mehr
Genderausgewogenheit starten. Die Landwirtschaftskammer NÖ ist
bereits 2017 als Pionier der Charta beigetreten. Bei der letzten
Kammerwahl im März 2020 wurden auch deutliche Verbesserungen
sichtbar. "Es gibt nun insgesamt fünf Frauen mehr in der
Vollversammlung der Landwirtschaftskammer NÖ, fünf Frauen mehr als
Obmann-Stellvertreterinnen in den Bezirksbauernkammern und fünf
Frauen mehr als Bezirksbauernkammerrätinnen. Dennoch sind wir auch
dort noch nicht am Ziel mit mindestens 30% Frauen in allen Gremien.
Vor allem in den Bezirken und in der 'ersten Reihe' ist da noch
großes Potenzial", berichtet Wagner.
Ausgehend von den Erfolgen in der Landwirtschaftskammer NÖ werden
die Bäuerinnen NÖ nun auch weitere Organisationen zur Unterzeichnung
der Charta einladen. Neumann-Hartberger: "Wir werden in den nächsten
Wochen gezielt auf agrarische Organisationen zugehen und sie
einladen, mit uns Bäuerinnen gemeinsam einen partnerschaftlichen und
damit zukunftsfähigen Weg zu gehen. Ziel ist es, bei allen
Entscheidungs- und Bestellungsprozessen zumindest ein Drittel Frauen
zu berücksichtigen und das als Standard zu verankern."
Nähere Informationen dazu können unter www.baeuerinnen-noe.at oder
in der Landwirtschaftskammer NÖ, Referat Bäuerinnen/Direktvermarktung
unter der Tel.-Nr. 05 0259-26000 eingeholt werden. (Schluss)
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