17.02.2025, 4000 Zeichen
Wien (OTS) - Mit Jahresbeginn 2025 sind die neuen EU-Vorgaben für
Banken („ Basel
IV “) in Kraft getreten. Diese verschärften Richtlinien haben
insbesondere Auswirkungen auf Immobilienfinanzierungen, deren
Rückzahlung überwiegend aus den generierten Cashflows erfolgt -
darunter insbesondere auch Hotels.
Hotels sind mit ihren Geschäftsmodellen traditionell stark auf
Fremdfinanzierungen angewiesen. Die neuen Regelungen könnten nun dazu
führen, dass Banken strengere Bonitätsprüfungen vornehmen, höhere
Eigenkapitalanforderungen stellen oder höhere Risikozuschläge
ansetzen. Die Folgen sind weitreichend:
1. Erschwerter Zugang zu Finanzierungen
Banken könnten sich aufgrund der strengeren Anforderungen bei der
Kreditvergabe an Hotels zurückhaltender zeigen. Dies betrifft sowohl
Neubauprojekte als auch notwendige Modernisierungen und
Renovierungen.
2. Höhere Finanzierungskosten
Höhere Zinsen oder restriktivere Kreditbedingungen reduzieren die
Rentabilität von Investitionen.
3. Beeinträchtigung von Qualitätsverbesserungen und Instandhaltungen
Hotels, die stark auf Fremdkapital angewiesen sind, könnten durch
erschwerte Finanzierungsbedingungen ausgebremst werden.
4. Wettbewerbsnachteil für kleinere Betreiber
Während größere Hotelbetriebe möglicherweise alternative
Finanzierungsmöglichkeiten haben, geraten kleine, familiengeführte
Hotels zunehmend unter Druck.
„ Für Hotel-Finanzierungen müssen Banken künftig höhere
Eigenmittel hinterlegen, was Finanzierungskosten und Zinsaufschläge
erhöht. Dies hat die unangenehme Folge, dass das derzeit sinkende
Zinsniveau zumindest teilweise kompensiert wird. Es bleibt
abzuwarten, ob die Europäische Zentralbank (EZB) mit weiteren
Zinssenkungen gegensteuert, die sich positiv auf den 3-Monats-Euribor
auswirken könnten “, erklärt Thomas Reisenzahn, Geschäftsführer der
Prodinger Tourismusberatung.
Ein weiteres Problem: Einige Banken haben die neuen Vorgaben noch
nicht vollständig implementiert. Manche Institute haben seit
Jahresbeginn entweder noch keine Finanzierungsangebote unter den
neuen Bedingungen erstellt oder die Vorgaben noch nicht
eingearbeitet. Dies birgt das Risiko, dass bereits abgeschlossene
Kreditverträge nachträglich verändert werden müssen - was das
Vertrauen der Hoteliers in ihre Finanzierungspartner belasten könnte.
Zwtl.: Strategien für Hoteliers:
Die neuen Vorschriften erfordern eine vorausschauende Planungs-
und Finanzierungsstrategie. Um sich auf die veränderten
Kreditbedingungen einzustellen, sollten Hoteliers prüfen, inwiefern
alternative Finanzierungsmodelle - etwa durch institutionelle
Investoren oder Beteiligungen - eine sinnvolle Ergänzung sein
könnten.
Zudem gewinnt Profit Management zunehmend an Bedeutung. Es reicht
nicht mehr aus, lediglich die Ertragsseite zu optimieren; auch die
Kostenstruktur und internen Prozesse müssen effizient gestaltet
werden. Ein umfassendes Profit Management umfasst daher:
-
Detaillierte Analyse der Ertrags- und Kostenstrukturen : Dies
beinhaltet sowohl die Zimmererlöse als auch Einnahmen aus Bereichen
wie Gastronomie, Wellness und anderen Dienstleistungen.
-
Einsatz relevanter Kennzahlen : Kennzahlen wie ProPOR (Profit per
Occupied Room) und ProPAR (Profit per Available Room) ergänzen
klassische Umsatzkennzahlen und bieten Einblicke in die tatsächliche
Profitabilität des Betriebs.
-
Datenbasierte Entscheidungsfindung : Durch die Analyse von Daten
können operative und strategische Prozesse effizient gesteuert und
optimiert werden.
Durch die Implementierung eines ganzheitlichen Profit Managements
können Hoteliers ihre wirtschaftliche Basis nachhaltig stärken und
gleichzeitig Mehrwert für ihre Gäste schaffen.
" Die Hotelbranche steht also vor großen Herausforderungen mit
direkten Auswirkungen auf die Entwicklung neuer Projekte. Unternehmer
und Investoren sind gut beraten, ihre Performance- und
Finanzierungsstrategien anzupassen und mit Banken in Dialog zu
treten, um sich die bestmöglichen Konditionen zu sichern ", fasst
Thomas Reisenzahn die Folgen der neuen Situation zusammen.
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