23.06.2022,
7147 Zeichen
Wien (OTS) - Beim diesjährigen Jahresempfang des Verbands der
Bahnindustrie trafen sich rund 100 Gäste aus der Branche und
diskutierten gemeinsam mit der Sektionschefin der Sektion „Verkehr“
(Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität,
Innovation und Technologie) Vera Hofbauer, dem
ÖBB-Vorstandsvorsitzenden Andreas Matthä und dem VBI-Präsidenten
Hannes Boyer die aktuell „heißesten“ Themen der Bahnindustrie, allen
voran den akuten Fachkräftemangel und den wichtigen Beitrag dieser
zukunftsträchtigen Branche zum Klimaschutz.
Die österreichische Bahnindustrie ist im internationalen Vergleich
überproportional stark und innovativ aufgestellt. Die in Österreich
aktiven Unternehmen sind in zahlreichen Bereichen Markt- und
Technologieführer und liefern ihre Produkte weltweit. Nicht nur durch
die in den nächsten Jahren zu erwartenden höheren Investitionen in
das System Bahn ist die Bahnindustrie eine der Zukunftsbranchen des
Landes. Ihr gelingt es durch moderne Fertigungstechniken, eine
geeignete Materialauswahl und intelligente Steuerungstechnik, den
Energieverbrauch und somit die Kosten pro Sitzplatz oder
transportierten Gütereinheiten erheblich zu reduzieren. Ein
entscheidender Faktor für diese herausragende Stellung der gesamten
Branche sind gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – die
immer schwerer zu finden sind. Dazu VBI-Präsident Hannes Boyer: „Wir
benötigen eine breite Palette an unterschiedlichen Berufsbildern,
wodurch sich praktisch jeder, entsprechend seiner individuellen
Qualifikation, einen passenden und vor allem zukunftssicheren und
auch nachhaltigen Job finden kann. Gerade für junge Leute, die einen
sinnvollen Beitrag für die Erreichung der Klimaschutzziele leisten
wollen, stellt die Bahnindustrie die geeignete Wahl für ihre
Karrierelaufbahn dar.“ Dringend gesucht werden nicht nur Ingenieure
und IT-Fachleute aus dem tertiären Bildungssektor, sondern – so das
Ergebnis einer verbandsinternen Umfrage – auch Lehrlinge, TU- und
FH-AbsolventInnen.
Auf die Frage, wo denn der Schuh am meisten drücke, antwortete
VBI-Geschäftsführerin Angela Berger: „Die Unternehmen haben volle
Auftragsbücher und schaffen damit neue Arbeitsplätze – diese zu
besetzen gelingt zwar noch, dauert aber immer länger.“
Zwtl.: Wir sind die Guten
Die Bahnindustrie sei eine sehr innovative Branche, die aber in
der aktuellen Situation des österreichweiten Fachkräftemangels in
starker Konkurrenz mit anderen Branchen stünde, die bekannter oder
vordergründig attraktiver erscheinen, ist VBI Präsident Boyer
überzeugt. „Unsere Aufgabe ist es, gemeinsam dieses Imagemanko zu
beheben.“ Die Branche sei schließlich zukunftssicher, klimaschonend
und international – alles Attribute, die junge Talente ansprechen. Im
Verband der Bahnindustrie setzt man hier schon seit geraumer Zeit auf
die Erweiterung des heimischen spezifischen Ausbildungsangebots und
die Kooperation mit Hochschulen und anderen Bildungseinheiten.
„Auch bei den ÖBB ist der Bedarf an Fachkräften enorm. Aktuell
sind 670 Stellen offen, und in den nächsten Jahren werden jährlich
ca. 2.700 neue Jobs ausgeschrieben. Dabei werden 130 verschiedene
Berufsbilder abgedeckt und Talente extern sowie intern gesucht.“,
ergänzt Sabine Stock, Vorständin der ÖBB-Personenverkehr AG.
Wie in vielen anderen technischen Branchen sind Frauen in der
Bahnindustrie noch immer unterrepräsentiert, obwohl hier ein
Fachkräftepool schlummert. Um als Branche diese Expertinnen
attraktiver zu werden, ist es wesentlich, bereits in der
Bahnindustrie erfolgreiche Frauen vor den Vorhang zu holen, zu
vernetzen und als „Role Models“ zu etablieren, berichtet Sigrid
Lumetsberger, Projektdirektorin bei ALSTOM Österreich, über den Kern
ihrer Tätigkeit der von ihr mitgegründeten Agenda Bahnindustrie
Frauen*.
Zwtl.: Global Player Bahnindustrie: Klimaschutz auf Schiene
„Die Bahnindustrie ist eine Siegerbranche“, so Andreas Matthä in
seiner Keynote und lobte die Zusammenarbeit von ÖBB und heimischer
Bahnindustrie als Vorbild für gegenseitige Unterstützung. Dies sei
auch ein Grund für den Erfolg der hochinnovativen Branche in
Österreich, aber auch weltweit. Die Klimakrise sieht er als Chance,
mit der Bahn als klimafreundlichsten Verkehrsträger zu punkten. Der
starke Anstieg im Fernverkehr zeige, so Matthä, dass auch beim
Konsumenten ein Umdenken stattfindet. Wichtig sei daher, die
Leistungsfähigkeit der Bahn weiter auszubauen und die Modernisierung
der Infrastruktur und Digitalisierung in der Industrie weiter
voranzutreiben.
Der Ausbau der Schieneninfrastruktur bildet das Rückgrat im Kampf
gegen den Klimawandel und kann gleichzeitig zu einer Chance für
Europas Industrie werden. Dies gilt besonders für die sehr innovative
und exportorientierte österreichische Bahnindustrie, welche praktisch
alles für das System Bahn im Lande selbst produzieren kann. Die
Beschaffung jeglicher Bahninfrastruktur benötige eine langfristige
Planung, auch bei den produzierenden Unternehmen, um so die
Lieferfähigkeit seitens der österreichischen Unternehmen
sicherzustellen und die Wertschöpfung möglichst im Lande zu halten.
„Die österreichische Bahnindustrie produziert nach hohen
Umweltstandards und setzt vermehrt auf die Nutzung von sauberer
Energie auch in der Produktion. Ich bin fest davon überzeugt, dass
der CO2-Footprint auch in unserer Branche bereits in naher Zukunft
eine Erfolgsgröße wie Umsatz und Gewinn darstellen wird,“ ergänzt
Hannes Boyer.
Die Klimakrise wird immer mehr zur Energiekrise. „Daher“, so
Matthä „muss der Eigenenergie-Erzeugungsgrad weiterhin erhöht werden,
denn mit steigendem Verkehr wird auch mehr Energie benötig. Diese
wollen wir vor allem aus Wasserkraft, Photovoltaik und Wind
gewinnen.“
In dieselbe Kerbe schlug auch Vera Hofbauer, die den
Mobilitätsmasterplan der Bundesregierung als Karte und Kompass für
Österreichs Weg in die Zukunft bezeichnete und gleichzeitig das
Klimaticket als einen ersten großen Schritt bzw. als Booster für den
Klimaschutz nannte.
Einigkeit herrschte am Podium über die immer stärker werdende
Rolle von Klimaschutz und Mobilitätswende für die Gesellschaft
allgemein, aber auch für die Industrie, die letztlich dazu führt,
verstärkt Investitionen in die heimische Bahn zu tätigen. Schließlich
ist sie das umweltfreundlichste Massentransportmittel und punktet in
Zeiten einer Energiekrise als effizientes Verkehrsmittel. Bei diesen
Entwicklungen ist die Bahnindustrie nicht nur mit dabei, sie liefert
die nötige Technologie und Innovation, um den Umstieg auf die Schiene
erst zu ermöglichen.
Weitere Bilder in der [APA-Fotogalerie]
(
https://www.apa-fotoservice.at/galerie/29214)
Zwtl.: Über den Verband der Bahnindustrie
Der Verband der Bahnindustrie vertritt die Interessen der in
Österreich tätigen eisenbahntechnischen Industrie. Oberstes Ziel ist
es, die Rahmenbedingungen für diese wachstumsorientierte und
innovative Branche auf nationaler und internationaler Ebene positiv
mitzugestalten. Die Mitgliedsunternehmen kommen aus allen
Produktions- und Entwicklungsbereichen, die Lösungen für die
verschiedensten Schienenverkehrssysteme realisieren. Sie reichen von
Sicherungs-, Leit- und Kommunikationssystemen über
Fahrzeugkomponenten bis hin zu kompletten Schienenfahrzeugen.
BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
SportWoche Podcast S1/12: Plausch mit Alexandra Baldessarini über Hundesport und Sport mit Hunden
Aktien auf dem Radar:Flughafen Wien, AT&S, voestalpine, Warimpex, Addiko Bank, Immofinanz, Semperit, UBM, BTV AG, Bawag, Frequentis, Kostad, Lenzing, Mayr-Melnhof, OMV, Porr, Polytec Group, Rosenbauer, Wolford, Oberbank AG Stamm, BKS Bank Stamm, RHI Magnesita, S Immo, Symrise, Beiersdorf, Sartorius, Qiagen, Deutsche Boerse, Siemens Healthineers, Bayer, Daimler.
Addiko Group
Die Addiko Gruppe besteht aus der Addiko Bank AG, der österreichischen Mutterbank mit Sitz in Wien (Österreich), die an der Wiener Börse notiert und sechs Tochterbanken, die in fünf CSEE-Ländern registriert, konzessioniert und tätig sind: Kroatien, Slowenien, Bosnien & Herzegowina (wo die Addiko Gruppe zwei Banken betreibt), Serbien und Montenegro.
>> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER