25.04.2018,
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- Die weiter steigenden Renditen der amerikanischen Staatsanleihen brachten gestern einige Zurückhaltung bei den Investoren, die wichtigsten europäischen Indices beendeten den Tag nahezu unverändert, teilweise mit leichten Zugewinnen. Branchenseitig glänzten die Öl- und Gaskonzerne, dieser Subindex konnte ein Tagesplus von 1,2% erzielen, hauptsächlich auf Grund steigender Ölpreise. Das brachte wiederum den Reise- und Freizeitsektor in Bedrängnis, hier gab es ein Minus von 1,2%. Volvo lieferte sehr gute Zahlen, allerdings hatten anscheinend viele Investoren das schon vorweggenommen und ein noch besseres Ergebnis erwartet, der Titel musste rund 4,6% abgeben. Ähnlich das Bild für Banco Santander , auch hier überraschten die Ergebnisse die Analysten, die Anleger hatten das anscheinend erwartet und der Titel gab rund 3,3% ab. Akzo Nobel hingegen enttäuschte mit den Umsatzzahlen, das bedeutete ein Tagesminus von 2,3%. Michelin konnte ein Plus von 1,5% erzielen, das Ergebnis wurde zwar durch den starken Eurokurs belaste, aber wechselkursbereinigt konnte ein deutlicher Zuwachs erzielt werden. Überzeigende Zahlen legte SAP vor, vor allem die Profitabilität war deutlich gestiegen, das bedeutete am Tagesende ein Kursplus von 3,5%. Medienspekulationen, wonach die Deutsche Bank die Geschäfte in den USA zurückfahren könnte, brachten einen Kursgewinn von 4,2% für das Bankhaus.
- Den sechsten Tag in Folge zulegen konnte die Börse in Wien, der ATX beendete den gestrigen Handel mit einem Aufschlag von 0,7%. Einer der Gewinner des Tages war Schoeller-Bleckmann dank steigender Ölpreise, am Ende des Tages notierte der Titel 0,9% höher. Noch deutlicher reagierte OMV auf das Umfeld, hier sprang der Kurs 4,1% nach oben. AT&S litt unter der allgemeinen Schwäche des Sektors, der Titel rutschte gestern 5,2% ab. Im Vorfeld der Zahlenpräsentation musste auch Telekom Austria einen Kursabschlag von 1,0% hinnehmen. Agrana rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem deutlichen Rückgang beim operativen Ergebnis, diese Meldung wurde von den Anlegern mit einem Minus von 1,9% abgestraft. Raiffeisen konnte weiter zulegen und erzielte auch gestern einen Zuwachs von 1,4%, Erste Group konnte da nicht ganz mithalten und legte lediglich 0,2% zu, die Bawag musste 0,9% abgeben.
- Einen deutlichen Rückschlag erlitten gestern die Börsen in den USA. Steigende Anleiherenditen auf Staatsanleihen, die Renditen der zehnjährigen Treasuries kletterten erstmals seit Anfang 2014 wieder über drei Prozent, und Aussagen zum Iran von Präsident Donald Trump und seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron drückten auf die Stimmung der Anleger, negativ aufgenommene Unternehmenszahlen trugen zusätzlich ihren Teil dazu bei. Die Zahlen von Verizon wurden positiv aufgenommen, der Titel erzielte ein Plus von 2,1%. Caterpillar lieferte ebenfalls sehr starke Zahlen, nach anfänglichen Kursgewinnen brachten Aussagen des Unternehmens bezüglich notwendiger höherer Investitionen aber einen Umschwung und der Wert musste 6,2% abgeben. Ähnlich die Situation bei der Google -Mutter Alphabet , auch hier waren Umsatz und Gewinn deutlich gestiegen, ein Teil dieses Resultats wurde aber Sondereffekten zugeschrieben. Einige Analysten senkten ihre Kursziele, was einen Tagesabschlag von 4,8% zur Folge hatte. 3M verfehlte die Erwartungen klar und senkte zusätzlich das Ergebnisziel, das bedeutete einen Kursrutsch von 6,8%.
- Insgesamt haben die Ölpreise in letzter Zeit deutlich zugelegt, gestern kam es aber zu Abgaben, Brent schloss 1,1% schwächer, WTI gab 1,4% ab. Gold konnte gestern wieder etwas an Boden gut machen und wurde gegen Abend bei 1.331 US-Dollar gehandelt. Auch der Euro präsentierte sich leicht erholt und wurde gegen Ende des Tages bei einem Wert von rund 1,223 zum Greenback gehandelt.
- Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht negativ indiziert. Die asiatischen Börsen schließen mehrheitlich im Minus. Von der Makroseite ist es ruhig. Von der Unternehmensseite berichteten Telekom Austria und Wienerberger Ergebnisse zum 1. Quartal 2018 (siehe unten). In den USA berichten heute AT&T, Boeing , eBay, Qualcomm, Twitter und Visa .
UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
Telekom Austria Group
veröffentlichte die Ergebnisse für das erste Quartal 2018. Der Umsatz lag dabei mit €1,1Mrd. um 1,6% über dem Vorjahreswert, was vor allem auf höhere Equipmentverkäufe zurückzuführen ist. Das Unternehmen litt auch an negativen Währungseffekten, die den Umsatz um €13,9Mio. drückten, während das EBITDA mit €6,9Mio. belastet wurde. Trotzdem konnte das EBITDA mit €341,5Mio. erwartungsgemäß auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden. Wie bereits im Vorjahr berichtet wurde im Q1 eine Marktwertabschreibung durchgeführt, weswegen das EBIT auf €51,6Mio. einbrach nach €126,4Mio. im Vorjahr. Dementsprechend sank auch das Nettoergebnis auf €24,5Mio. nach €96,4Mio. im Vorjahr. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde beibehalten. Das Unternehmen geht weiterhin von einem Umsatzwachstum von 1-2% aus, die Capex soll bei €750Mio. liegen.
Q1/18: Umsatz: €1,1Mrd. (1,1e); EBITDA: €341,5Mio. (342,7e); EBIT: €51,6Mio. (34e); Nettoergebnis: €24,5Mio. (11,4e)
Wienerberger AG
gab heute im Rahmen einer Presseaussendung überraschend erste Details für das Q1/18 bekannt. Der Umsatz lag demnach mit €675Mio. um 2% über dem Vorjahreswert. Das „angepasste“ EBITDA lag bei €60Mio., was einer Steigerung von 30% ggü. dem Vorjahr entspricht. Da gleichzeitig jedoch Restrukturierungskosten anfielen, dürfte das berichtete EBITDA bei €44Mio. liegen, was leicht unter dem starken Vorjahreswert wäre. Die gesamten Quartalsergebnisse werden jedoch wie geplant erst am 9.5.2018 veröffentlicht.
(25.04.2018)
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