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ATX-Trends: FACC, A1 Telekom Austria, Verbund, Kapsch TrafficCom, Porr, Bawag ...

18.10.2019, 6170 Zeichen

Nur kurz währte die Euphorie angesichts des Durchbruchs bei den Brexit-Verhandlungen gestern an den europäischen Börsen. Unmittelbar nach Bekanntgabe der Einigung gab es stark anziehende Kurse, allerdings wurden sehr schnell kritische Stimmen aus dem Vereinigten Königreich laut, und erneute Skepsis machte sich breit. Die nordirische DUP-Partei erklärte sofort, mit dieser Vereinbarung nicht einverstanden zu sein, und um diesen Pakt durch das Parlament zu bringen benötigt Boris Johnson bei der Abstimmung Abweichler aus den Oppositionsparteien. Auf Grund dieser Nachrichten schloss der EuroStoxx 50 letztendlich 0,3% schwächer, in Frankreich musste der Index 0,4% abgeben, in Deutschland gab es ebenfalls ein leichtes Minus von 0,1%, nur in London konnte der Markt positiv enden und 0,2% zulegen, hier halfen vor allem die Werte aus dem Immobilienbereich, da durch einen geregelten Austritt die Preise deutlich anziehen könnten.

Ansonsten bestimmten Unternehmensergebnisse das Geschehen bei einzelnen Titel, Ericsson legte gute Zahlen vor und erhöhte die Umsatzziele, dadurch konnte der schwedische Netzwerkausrüster um 6,2% befestigt schliessen und zog auch den finnischen Konkurrenten Nokia mit, der einen Zuwachs von 2,0% erzielen konnte. Nestle verlor nach eigentlich soliden Zahlen als Schlusslicht im schweizerischen Leitindex SMI 2,0%, die Investoren hatten das Ergebnis im Vorfeld so erwartet und entschieden sich zu Realisierungen. Die Zahlen von Unilever fielen im Vergleich eher schlecht aus, hier war allerdings ein noch schwächeres Ergebnis erwartet worden und der niederländische Lebensmittelkonzern konnte um 0,9% vorrücken. Unter den Erwartungen blieben die Zahlen des Spirituosenherstellers Pernod Ricard, die Aktie fiel daraufhin um 4,2%. BMW , das einen Teil der Produktion in Grossbritannien hat, konnte gestern auf Grund der Fortschritte 1,2% zulegen, auch Lufthansa notierte zu Handelsschluss 1,0% im Plus, hier half neben der Hoffnung auf einen höheren Reiseverkehr bei einer Brexit-Einigung auch ein positiver Kommentar von Kepler Cheveux. Der Maschinenbauer Gea Group erhielt eine Kaufempfehlung durch die Commerzbank und war mit einem Plus von 2,7% einer der stärksten Werte in Deutschland.

Etwas leichter schliessen musste auch der Markt in Wien, der ATX beendete den Handelstag mit einem leichten Rückgang von 0,1%. Fundamentale Nachrichten zu den einzelnen Unternehmen gab es so gut wie keine, an die Spitze der Kursliste kletterte der Luftfahrtzulieferer FACC mit einem Plus von 4,8%, ebenfalls sehr gesucht war Do & Co, das Cateringunternehmen erreichte einen Aufschlag von 3,7%. Bei der Telekom Austria kamen die guten Ergebnisse bei den Investoren anscheinend erst gestern richtig an, die Aktie konnte um 2,8% nach oben klettern. Des Weiteren hoch oben in der Gunst der Investoren waren Porr mit einem Plus von 2,4% und der Verbund , wo es zu einer Verbesserung im gleichen Ausmaß kam. Die Banken hatten einen gemischten Tag, die Bawag war mit einem Zuwachs von 1,6% unter den Gewinnern, die Erste Group musste 1,7% abgeben, auch die Raiffeisen erlitt einen Verlust von 0,8%. Auf der Verliererseite führte Kapsch TrafficCom die Liste an, bei dem Mautsystemanbieter wirkten die Gewinnwarnungen und die Kurszielabstufung vom Vortag weiter nach und es kam zu einem Abschlag von 1,7%. Schoeller-Bleckmann musste ebenfalls mit einem Minus von 1,7% klar abgeben, und auch bei der Österreichischen Post gab es zum Ende des Handels eine 1,1% tiefere Schlussnotierung zu verzeichnen.

Etwas aufgehellt auf Grund des Erfolgs bei den Brexit-Verhandlungen war auch die Stimmung an der Wall Street, es gab ein leichtes Plus bei den wichtigsten Indices. Der Dow Jones schloss 0,1% höher, für S&P 500 und Nasdaq 100 ging es jeweils 0,3% nach oben. Die vorgelegten makroökonomischen Daten waren zum großen Teil innerhalb der von den Analysten getroffenen Annahmen und konnten den Märkten keine neuen Impulse verleihen. Ansonsten standen wieder Unternehmensergebnisse im Blickpunkt der Aufmerksamkeit, IBM hatte im dritten Quartal angesichts des anhaltend schwachen IT-Geschäfts wieder Umsatzeinbussen verzeichnet, dar Neuzugang Red Hat, eine auf das Betriebssystem Linux spezialisierte Software-Firma, konnte sich hingegen sehr gut entwickeln. Insgesamt wurden die Investoren von den Zahlen enttäuscht und liessen den Titel 5,2% nach unten fallen. Bessere Geschäfte im Investmentbanking und ein höherer Zinsüberschuss hingegen hatten der Großbank Morgan Stanley im dritten Quartal zu einem überraschend guten Gewinn verholfen, der Titel konnte sich um 1,5% verbessern. Netflix meldete eine höhere Zahl an Neuabonnenten als angenommen, ansonsten wurden die gesetzten Ziele verfehlt und auch der Ausblick ist als eher konservativ zu beschreiben, dennoch reagierten die Anleger erfreut und liessen die Aktie um 2,5% steigen. Der Mischkonzern Honeywell konnte positiv überraschen und sich um 2,4% verbessern. Licht und Schatten gab es bei Philip Morris, der Marktanteil bei E-Zigaretten war über den Erwartungen gestiegen, dafür waren die Markteinbussen bei den herkömmlichen Produkten stärker als erwartet, nach einem lange Zeit richtungslosen Handel gab es für den Titel schlussendlich doch einen Zuwachs von 1,0%.

Weiter leicht stärker tendierten die Ölpreise, Brent konnte sich um 0,8% verbessern, WTI ging mit einer 1,1% höheren Notierung aus dem Handel. Der Goldpreis bewegte sich den ganzen Tag über in engen Bahnen um den Vortagsschluss, das Edelmetall endete marginal höher bei einem Kurs von rund 1.492 US-Dollar. Der Euro erhielt durch die Nachrichten bezüglich des Brexits kräftigen Auftrieb gegen den US-Dollar und konnte diese Zuwächse im weiteren Handelsverlauf auch behaupten, das Währungspaar beendete den Tag bei einer Notierung von knapp über 1,112.

Vorbörslich sind die Märkte in Europa heute Freitag etwas tiefer indiziert. Auch die Börsen in Asien beenden den letzten Handelstag der Woche mit Ausnahme von Japan schwächer. Auf Unternehmensseite erwarten wir heute keine relevanten Nachrichten. Makroseitig steht in Europa heute die EZB Leistungsbilanz für August 2019, in den USA die Frühindikatoren für September 2019 im Fokus der Märkte. 

 


(18.10.2019)

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