14.08.2018, 3803 Zeichen
Nach einem nervösen Börsen-Start aufgrund der Verdoppelung der Strafzölle auf Aluminium und Stahl aus der Türkei beruhigten sich im Tagesverlauf die Gemüter etwas, die Kursverluste am Tagesende waren meist nur mehr moderat. Auch der freie Fall der türkischen Lira konnte zumindest vorerst einmal gestoppt werden. Sowohl die türkische Zentralbank wie auch die Bankenaufsicht arbeiten fieberhaft an einer Lösung, auch der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu zeigte sich gestern bereit, mit den USA in Gespräche zu gehen. Unterdessen wird die türkische Zentralbank den nationalen Banken jegliche Liquidität zur Verfügung stellen, die sie benötigen.
Die US-Börsen schlossen den ersten Handelstag der Woche mit gemischten Vorzeichen. Während der Dow Jones mit einem Minus von einem halben Prozent in die Woche startete, konnte die Nasdaq um 0,11 % zulegen. Keinen klaren Trend gab es heute Morgen auch an den asiatischen Börsen. Vor allem in China steht nach wie vor der Handelsstreit mit den USA im Mittelpunkt und wirkt negativ auf die Börsen.
Auch an der Wiener Börse waren die diversen politischen Unsicherheiten weiter zu spüren. Tagesverlierer im österreichischen Leitindex ATX war die Aktie der RBI (-2,89 %), gefolgt von POST (-1,76 %) und Andritz (-1,33 %). Ohne Meldungslage zulegen konnten AT&S (+2,84 %) und FACC (+1,24 %
Vorbörslich sind die europ. Börsen freundlich indiziert. Auf der Makroseite steht heute der ZEW Index im Fokus der Anleger. Vor allem aufgrund des schwächeren Euro Kurses, der sich positiv auf die deutsche Exportwirtschaft auswirkt, könnte dieser über den Erwartungen ausfallen. Auf der Unternehmensseite berichteten heute Mayr Melnhof und Bawag ihre Zahlen (Details siehe unten!).
UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
BAWAG Group
Die heimische Großbank legte heute Morgen ihre Ergebnisse für das erste Halbjahr 2018 vor. Das Nettozinsergebnis lag mit €410,7Mio. um 5% über dem Vorjahreswert, während das Ergebnis aus Gebühren um über 37% verbessert wurde auf €146Mio. Hierbei profitierte das Unternehmen vor allem von den jüngsten Akquisitionen (Südwestbank, paylife). Das operative Ergebnis lag mit €287,5Mio. ebenfalls über dem Vorjahreswert von €272,8Mio. Die Risikokosten lagen mit 11bps ebenfalls auf einem historisch niedrigen Niveau, die Cost-Income Ratio lag bei 43,8%. Gleichzeitig stieg die Steuerbelastung jedoch deutlich an, weswegen das Nettoergebnis mit €202,7Mio. nur marginal über dem Vorjahreswert lag. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde nicht verändert: Die Firma geht weiterhin von einem Wachstum des Vorsteuerergebnisses von 5% aus, die Cost-Income Ratio soll bei unter 46% liegen.
H1/18: Nettozinsergebnis: €410,7 (Vj.: 393,1); Operatives Ergebnis: €287,5Mio. (Vj.: 272,8); Nettoergebnis: €202,7 (Vj.: 201,5)
Mayr Melnhof Karton
Der österreichische Karton- und Faltschachtelhersteller Mayr-Melnhof Karton AG veröffentlichte heute Früh die Zahlen für das Q2/2018. Der Umsatz konnte im Q2 um rund 2 % (im Vergleich zum Vorjahresquartal) auf € 578,5 Mio. gesteigert werden. Während die Kartondivision von einer hohen Kapazitätsnutzung und verbesserten Preisen und Kosten profitieren konnte, war es in der Packaging-Sparte nur zum Teil möglich, die höheren Materialkosten durch gesteigerte Volumina und Umsatzerlöse zu kompensieren. Die Ergebniszahlen EBITDA, EBIT und Nettoergebnis waren allesamt über den Werten des Vorjahres (+11 %, +11 %, +20 %). Für das Gesamtjahr geht Mayr-Melnhof von hoher Auslastung bei gleichzeitig zunehmender Wettbewerbsintensität aus. Die laufende Investitionstätigkeit soll dem langjährigen Durchschnitt folgen. Die Ertragskraft des ersten Halbjahres wird auch in der zweiten Jahreshälfte angestrebt.
Q2/2018: Umsatz: € 578,5 Mio. (€ 584,0 e); EBITDA: € 84,5 Mio. (€ 83,8 e); EBIT: € 57,2 Mio. (€ 57,4 e); Nettoergebnis: € 42,0 Mio. (€ 41,7 e)
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