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ATX-Trends: Andritz, EVN, Uniqa, Warimpex, Zumtobel, Verbund ...

21.02.2020, 8612 Zeichen

An den europäischen Aktienmärkten ist nach den Kursgewinnen am Donnerstag wieder Vorsicht eingekehrt. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab am Ende um 1,1% nach. Zu Handelsbeginn hatte er zwar noch kurz erneut den höchsten Stand seit 2008 erreicht, dann aber war er schnell in die Verlustzone abgerutscht, der er bis zum Schluss nicht wieder entkam. Im Späthandel weitete er seine Verluste dann gemeinsam mit den US-Börsen aus. Zur Belastung wurde, dass die Sorgen vor dem Coronavirus nicht abebben. Zwar ging die Zahl der Neuinfektionen in China nach offiziellen Angaben auf den tiefsten Stand seit Wochen zurück, allerdings meldete Südkorea einen deutlichen Anstieg an neuen Krankheitsfällen. Der französische CAC 40 verlor 0,8%, der Dax endete 0,9% tiefer auf dem Tagestief, der Londoner FTSE 100 konnte sich mit einem Minus von 0,3% noch am besten halten.

Die Luxusgüterwerte, die am Vortag noch zu den großen Gewinnern gezählt hatten, mussten auf Grund dieser Neuigkeiten ihre Gewinne wieder abgeben, Kering schloss 3,5% schwächer, bei LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton betrug das Minus 2,2%. Die Autowerte konnten sich überraschend gut halten und waren mit einem Plus von 0,4% der stärkste Sektor, vor allem Renault war gesucht und konnte sich um 3,0% verbessern. Ansonsten bestimmten Unternehmensergebnisse die Richtung bei einigen Werten, der spanische Telekommunikationskonzern Telefonica berichtete einen überraschenden Verlust auf Grund hoher Umbaukosten und einer Steuerbelastung und verzeichnete ein Minus von 3,8%, auch für Axa ging es nach einem geringeren Gewinn als erwartet 3,5% nach unten. Schneider Electric hingegen lieferte in diesem Ausmaß nicht erwartete Resultate ab und durfte sich über einen Kurssprung von 5,7% freuen. Ebenfalls erfreut reagierten die Investoren auf die Ergebnisse von Fresenius und Fresenius Medical Care, die sich um 2,3% beziehungsweise 3,7% verteuern konnten. Der Münchner Triebwerksbauer MTU Aero Engines konnte die hohen Erwartungen der Anleger nicht erfüllen, die Aktie, die Ende Januar auf ein Rekordhoch geklettert war, gab gestern am Dax-Ende um 3,0% nach. Ungeachtet eines Umsatz- und Gewinnrückganges konnte der Vakuumpumpenspezialist Pfeiffer ein Plus von 1,9% erzielen, Hauptgrund für diesen Anstieg war die Bekanntgabe einer Anteilsaufstockung des Großaktionärs Busch. Bei den deutschen Nebenwerten glänzte Wacker Chemie mit einem Plus von 6,1%, ein umfangreiches Effizienzprogramm und ein Stellenabbau zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit waren für diesen Kurssprung hauptsächlich verantwortlich.

Ebenfalls nicht von Dauer war die Erholung am heimischen Markt, gestern ging es für den ATX im Zuge des europaweiten Risikoabbaus wieder 0,8% nach unten. Besonders schwach waren in Wien die zuletzt gut gelaufenen Versorger, der Verbund verbilligte sich um 3,5%, EVN schloss mit einem Abschlag von 2,6%. Uniqa konnte das Vorsteuerergebnis zwar leicht steigern, sofern der Sondererlös aus dem Casino-Anteilsverkauf 2018 herausgerechnet wird, auch die Dividende soll erhöht werden, dennoch verbilligte sich der Versicherungskonzern um 2,5%. Do & Co konnte nach der Zahlenvorlage 0,7% zulegen, das Cateringunternehmen konnte den Umsatz steigern, der Gewinn stagnierte aber. Erholt präsentierten sich die Ölwerte auf Grund wieder anziehender Rohstoffkurse, Schoeller-Bleckmann erreichte ein Plus von 1,6%, die OMV konnte um 0,6% anziehen. Die Deutsche Bank revidierte das Kursziel für Palfinger leicht von 32,0 Euro auf 31,5 Euro nach unten, beliess aber die Kaufempfehlung unverändert, der Kranhersteller beendete den Handel mit einer zum Vortag unveränderten Notierung. Die Banken hatten ebenfalls einen weniger guten Tag, die Bawag konnte ein leichtes Plus von 0,1% in den Schluss retten, die Erste Group musste 1,1% abgeben, bei der Raiffeisen kam es zu einem Rückgang von 1,3%. Weiter stark gesucht war Warimpex , nach dem schon guten Vortagsergebnis konnte das Immobilienunternehmen gestern einen weiteren stolzen Anstieg von 6,2% verzeichnen. Auch Zumtobel war beliebt, der Leuchtenhersteller konnte um 2,3% vorrücken, ebenfalls auf den Einkaufslisten stand FACC , der Flugzeughersteller erzielte einen Anstieg von 2,0%. Zu den Verlierern zählten Andritz und AT&S mit Abgaben von 1,9% beziehungsweise 1,8%.

Auch in den USA ging es gestern wieder nach unten, der Schlingerkurs wurde fortgesetzt und die Sorgen bezüglich der Virus-Epidemie liessen die Investoren wieder vorsichtig werden. Der Dow Jones endete mit einem Minus von 0,4% und fiel sogar zeitweise unter die im Jänner erstmals überschrittene Marke von 29.000 Punkten, der S&P 500 verlor ebenfalls 0,4%, und der Nasdaq 100 war wieder einmal volatiler als die beiden anderen Indices und musste 0,9% abgeben. Starke US-Wirtschaftsdaten konnten dem Markt in diesem Umfeld nicht positiv ihren Stempel aufdrücken, unter anderem hatte sich das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia im Februar überraschend und deutlich aufgehellt. Vor allem Technologiewerte kamen zurück, vor allem Halbleiteraktien, so sackte Intel um 2,5% ab, der Konkurrent AMD kam um 2,8% zurück. Es gab nur vereinzelt Ergebnisberichte, die einzelne Aktien stark bewegen konnten, Domino’s Pizza übertraf selbst die kühnsten Analystenerwartungen und konnte sich um 25,6% nach oben schwingen, Viacom hingegen verfehlte die Erwartungen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn und musste 17,9% abgeben. Zusätzlich sorgten Übernahmeangebote für Bewegung, Morgan Stanley will den Online-Broker e-trade kaufen, das brachte die Aktie 4,6% nach unten, für das Objekt der Begierde gab es aber einen Kurssprung von 21,8%. Der Chipentwickler Dialog Semiconductor will sein Angebot für das industrielle Internet durch den Kauf des Schaltkreis-Spezialisten Adesto Technologies ausbauen, der daraufhin den Kurs mehr als verdoppeln konnte und mit einem Aufschlag von 54,6% aus dem Handel ging.

Öl konnte nur leicht zulegen, Brent endete mit einem Plus von 0,3%, bei WTI ging es 0,9% nach oben. Gold konnte den Aufwärtstrend fortsetzen und weiter zulegen, mit einem Kurs von 1.620 US-Dollar wurde der höchste Stand seit sieben Jahren erreicht. Der Euro musste die am Nachmittag gegen den US-Dollar erreichten Zuwächse umgehend wieder abgeben, die Gemeinschaftswährung handelte am späten Abend bei einem Kurs von rund 1,079. 

Vorbörslich sind die Märkte in Europa heute Freitag am letzten Handelstag der Woche zur Eröffnung wenig verändert bis leicht schwächer indiziert. Die Börsen in Asien präsentierten sich uneinheitlich. Unternehmensseitig veröffentlichte DO & CO bereits gestern Geschäftszahlen (siehe unten). Makroseitig in Europa heute PMI für das verarbeitende Gewerbe und Dienste sowie Verbraucherpreise (EUR & ITA), in den USA ebenso PMI für das verarbeitende Gewerbe und Dienste sowie die Wiederverkäufe Häuser.

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Do&Co
 
Das heimische Cateringunternehmen Do&Co präsentierte gestern nachbörslich seine Zahlen zum Q3/19-20. Der Umsatz konnte im dritten Quartal um 15,9% auf €252,0 Mio. gesteigert werden, wobei alle Segmente im Vergleich zum Vorjahr zulegen konnten. Insbesondere im Airline Catering konnten an den Standorten USA, Großbritannien, Türkei, Polen und Ukraine starke Wachstumsraten verzeichnet werden. Während das EBITDA um 41,6% auf €27,2 Mio. zulegen konnte, stieg das EBIT um 23,0% auf €14,5 Mio.. Wie bereits in den Vorquartalen sorgte die erstmalige Anwendung von IFRS 16 für teilweise große Differenzen bei den Profitabilitätsergebnissen (EBITDA: +€6,75 Mio., EBIT: +€0,76 Mio., Konzernergebnis: €-0,65 Mio). Die EBITDA-Marge exklusive der Effekte des IFRS 16 betrug in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2019/2020 8,9 % (Vj: 9,5 %). Diese Reduktion der EBITDA-Marge ist vorrangig auf einmalige Rechts- und Beratungskosten für außerordentliche M&A-Projekte in Höhe von ca. €2,7 Mio. sowie Vorlaufkosten für den British Airways und Iberia Startup in Höhe von ca. €6,3 Mio. zurückzuführen. Bereinigt um diese Effekte liegt die EBITDA-Marge über dem Vorjahreswert. Das Konzernergebnis konnte um 7,1% auf €6,5 Mio. gesteigert werden. Für das laufende Geschäftsjahr liegt der Fokus auf dem Hochlauf der Großaufträge von Iberia (wurde per 1.2.2020 gestartet) und British Airways (soll per 28.4.2020 gestartet werden). Das Do&Co Management ist zuversichtlich den erfolgreichen Weg der letzten Jahre fortzusetzen. Während man bis zum Geschäftsjahr 2020/21 einen Umsatz von rund €1,3 Mrd. realisieren will, soll dieser im GJ 2021/22 auf €1,5 Mrd. anwachsen
 
Q3/19-20: Umsatz: €252,0 Mio. (Vj. 217,4), EBITDA: €27,2 Mio. (Vj. 19,2), EBIT: €14,5 Mio. (Vj. 11,8), Konzernergebnis: €6,5 Mio. (Vj. 6,0)


(21.02.2020)

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Bildnachweis

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