24.01.2021
Linz (OTS) - Beschäftigte im Krankenhaus müssen laut
Covid-19-Schutzmaßnahmenverordnung durchgehend FFP2- oder FFP3-Masken
tragen. Das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz stellt klar, dass die
Arbeitgeber Maskenpausen gewähren müssen, weil diese die
Sauerstoffzufuhr erschweren. In Oberösterreichs Spitälern ist die
Einhaltung dieser Pausen allerdings nicht sichergestellt. Die AK hat
die zuständige Landesrätin Christine Haberlander in einem Schreiben
darauf aufmerksam gemacht, dass die Führungen der Krankenhäuser für
die Einhaltung der notwendigen Maskenpausen sorgen müssen. „In ihrer
Antwort bekundete sie allerdings, dass die Gesundheit der
Spitalsbeschäftigten nachrangig sei. Ich fordere die Landesrätin
umgehend auf, diese gesundheitsgefährdende Sichtweise abzulegen und
für den Schutz des Krankenhauspersonals zu sorgen“, sagt AK-Präsident
Dr. Johann Kalliauer.
„Beschäftigte in Krankenhäusern, Kuranstalten und in Alten- und
Pflegeheimen leisten derzeit Großartiges unter besonders
anstrengenden Bedingungen. Umso mehr muss darauf geachtet werden,
dass deren Gesundheit nicht noch zusätzlichen Belastungen ausgesetzt
wird, die durch gute Arbeitsorganisation vermeidbar wären“, sagt
Kalliauer. Tagtäglich arbeitet das Krankenhauspersonal stundenlang
ohne ausreichende Verschnaufpausen mit FFP2- oder FFP3-Masken, die
die Sauerstoffaufnahme erschweren. Schwindel sowie
Konzentrationsstörungen und somit auch die Gefahr von Arbeitsunfällen
und Behandlungsfehlern können die Folgen sein. Deswegen verlangt das
österreichische Arbeitsinspektorat Maskenpausen und bezieht sich
dabei auf einen Richtwert der deutschen gesetzlichen
Unfallversicherung, wonach diese Masken nach 75 Minuten für 30
Minuten abgenommen werden sollen. Dies sei laut Arbeitsinspektorat
also auch im österreichischen ArbeitnehmerInnenschutzgesetz als Stand
der Technik anzusehen.
„Von Betriebsräten und Beschäftigten in den Spitälern wissen wir
aber, dass Maskenpausen vielfach nicht oder bei weitem nicht im
empfohlenen Ausmaß sichergestellt werden und manche über viele
Stunden nicht zu einer einzigen Minute Verschnaufpause kommen. Das
ist eine absolut inakzeptable Gefährdung der Gesundheit des wichtigen
Krankenhauspersonals“, sagt Kalliauer. Aus diesem Grund hat die AK
die Landesrätin in einem Schreiben aufgefordert, für eine
Klarstellung in Oberösterreichs Spitälern zu sorgen und den
Führungskräften die Sicherstellung der Maskenpausen aufzutragen.
Doch die Landesrätin will dieser Aufforderung nicht nachkommen.
Ihre fadenscheinige Begründung: Das Bundesministerium für Arbeit,
Familie und Jugend habe ausdrücklich darauf hingewiesen, dass laut
Arbeitsinspektorat die vorgesehene Maskenpause lediglich eine
Empfehlung sei und die Erkenntnisse der Arbeitsmedizin nachrangig
seien. Der Arbeiterkammer liegt aber ein Schreiben aus dem
Zentralarbeitsinspektorat vor, in dem das als „aus dem Zusammenhang
gerissen“ zurückgewiesen wird. Es sei klar erkennbar, heißt es in
diesem Schreiben, „dass andere den Gesundheitsschutz der
Beschäftigten als nachrangig erachten, weshalb wir besonders auf
seine Wichtigkeit hinweisen“.
„Die Landesrätin interpretiert offenbar absichtlich Aussagen des
Arbeitsinspektorats falsch, um den gebotenen Schutz der Beschäftigten
in den Krankenhäusern nicht umsetzen zu müssen. Das ist völlig
inakzeptabel. Wir sind in Zeiten der Pandemie noch mehr als sonst
verpflichtet, auf die Gesundheit der Spitalsmitarbeiterinnen und
-mitarbeiter zu achten. Wer soll die Patientinnen und Patienten sonst
behandeln, Frau Landesrätin?“ so Kalliauer.
Zwar könnten die Beschäftigten in ihrer Arbeitsroutine durch
Toilettengänge oder Essenspausen bestimmt einige Maskenpausen
einlegen, jedoch sind diese meist viel kürzer als empfohlen und noch
dazu eben nicht garantiert. „Trotz Berichten, dass die Pausen nicht
ausreichend eingehalten werden, setzt die Landesrätin auf Vertrauen
in die Unternehmensleitungen. Applaus und Lob an die Beschäftigten in
Presseaussendungen reichen aber nicht, stattdessen brauchen sie eine
Garantie dafür, dass ihre Gesundheit geschützt wird. Ich fordere die
Landesrätin deswegen nochmals dringend auf, verbindliche Vorgaben an
die Krankenhausleitungen zu machen und klarzustellen, dass die
Maskenpausen einzuhalten sind, damit Beschäftige die enorme Belastung
besser ertragen können“, so der AK-Präsident.
Aktien auf dem Radar:Marinomed Biotech, Bawag, UBM, Warimpex.
Verbund
Verbund ist Österreichs führendes Stromunternehmen und einer der größten Stromerzeuger aus Wasserkraft in Europa. Mit Tochterunternehmen und Partnern ist Verbund von der Stromerzeugung über den Transport bis zum internationalen Handel und Vertrieb aktiv. Seit 1988 ist Verbund an der Börse.
>> Besuchen Sie 61 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER