06.11.2024, 6850 Zeichen
Laab im Walde (OTS) - Die Bildungsinitiative âSchule am Bauernhofâ
feiert ihr 25-jähriges
Bestehen und blickt auf eine beeindruckende Erfolgsgeschichte zurück.
Seit ihrer Gründung hat diese Initiative entscheidend dazu
beigetragen, das Wissen über Landwirtschaft und die Wertschätzung für
die Herkunft unserer Lebensmittel schon in jungen Generationen zu
fördernâ, betonen Landwirtschaftskammer Ãsterreich-Vizepräsident
Johannes Schmuckenschlager und Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger
beim heutigen Pressegespräch am Annahof von Hannes Schabbauer in Laab
im Walde.
Seit nunmehr einem Vierteljahrhundert laden speziell geschulte
Bäuerinnen und Bauern in ganz Ãsterreich Schulklassen und
Kindergärten auf ihre Höfe ein, um Kindern und Jugendlichen das Leben
und Arbeiten am Bauernhof näherzubringen und den Weg der Lebensmittel
zu erforschen. Ob Butter und Käse herstellen, Brot backen, Tiere
füttern oder Obst ernten - das direkte Erleben und das selbständige
Tun stehen stets im Mittelpunkt. Schmuckenschlager betont die
Relevanz der Initiative: ââSchule am Bauernhofâ ist ein
Schlüsselprojekt, um jungen Menschen ein praxisnahes Bild der
heimischen Landwirtschaft zu vermitteln. Die Erfahrung am Hof fördert
nicht nur das Wissen über die Herkunft der Lebensmittel, sondern
schafft auch Wertschätzung für die Arbeit und Leistungen unserer
Bäuerinnen und Bauern. Es ist uns wichtig, den Kindern Antworten auf
ihre Fragen zu geben und sie auf ihrem Bildungsweg zu begleiten.â
Zwtl: Einblick in die Erfolgsgeschichte von âSchule am Bauernhofâ
Von den Anfängen an hat sich âSchule am Bauernhofâ zu einer der
erfolgreichsten Bildungsinitiativen im landwirtschaftlichen Bereich
entwickelt. Derzeit öffnen in Ãsterreich rund 580 âSchule am
Bauernhofâ-Betriebe ihre Hoftore für Schulen und Kindergärten.
Mittlerweile nehmen rund 90.000 Kinder und Jugendliche pro Jahr das
Angebot âSchule am Bauernhofâ in Anspruch. Jährlich werden rund 5.200
Führungen auf den Höfen durchgeführt. In den letzten zehn Jahren
besuchten rund 845.000 Kinder und Jugendliche bei 50.500
Lehrausgängen einen Bauernhof. âDie beeindruckenden Zahlen sprechen
für sich. Es ist unser Ziel, und auch unsere Verantwortung, diesen
Erfolg weiter auszubauen und die Vermittlung von landwirtschaftlichem
Wissen weiter zu stärkenâ, so Schmuckenschlager.
Zwtl.: Bäuerinnen nehmen wichtige Rolle in der Schulbildung ein
Eine wesentliche Rolle spielen in diesem Zusammenhang auch die
vielfältigen Tätigkeiten der Bäuerinnen. Im Rahmen der
Schulaktionstage besuchen die Bäuerinnenvereine die 1. und 2.
Volksschulklassen. Die Ortsbäuerinnen stellen den Erstkontakt zu den
Schulanfänger:innen her und erzählen authentisch über ihre Arbeit und
den spezifischen Betriebszweig. Heuer erreichen sie damit
österreichweit rund 38.400 Kinder in ganz Ãsterreich. Eine weitere
Initiative ist âLandwirtschaft in der Schuleâ. Hier kommen
pädagogisch ausgebildete Seminarbäuerinnen in die Schulklassen und
eröffnen spannende Einblicke in die Welt der Landwirtschaft. Das
Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche in der Volksschule,
Mittelschule, Gymnasium, Sonderschule und an alle Schulformen der
Oberstufe. Neumann-Hartberger erklärt: âDie Bäuerinnen spielen eine
zentrale Rolle in dieser Initiative. Mit ihrer Expertise und ihrem
Engagement tragen sie dazu bei, Kindern und Jugendlichen die Vielfalt
und Bedeutung der heimischen Landwirtschaft näherzubringen. Unsere
gemeinsamen Bemühungen sorgen dafür, dass das Wissen über
Lebensmittelproduktion und Landwirtschaft erhalten bleibt und die
nächste Generation bewusste Kauf- und Konsumentscheidungen treffen
kann.â
Zwtl.: Schulbuch-Check mit alarmierenden Ergebnissen
Die Frage, was unser Nachwuchs über die Landwirtschaft und
Lebensmittel weiÃ, haben die Bäuerinnen auch bei einem Schulbuch-
Check, gemeinsam mit dem Verein âWirtschaften am Landâ, analysiert -
mit alarmierenden Ergebnissen. Es wurden 97 Schulbücher der ersten
acht Schulstufen auf Inhalte zu Landwirtschaft und
Lebensmittelproduktion untersucht. Vier von zehn Schulbüchern
enthalten keinerlei landwirtschaftliche Inhalte, darunter 41% der
Volksschulmaterialien, 57% der Biologielehrmittel und 23% der
Geographie- und Umweltbildungsunterlagen in den AHS. In den
restlichen Büchern sind die Informationen oft kurz und lückenhaft.
Die Inhalte sind häufig fehlerhaft und ersetzen korrekte
Darstellungen durch pauschale Aussagen. Globale und heimische
Landwirtschaft werden oft gleichgesetzt, ohne reflektierte
Unterscheidungen zu treffen. Besonders in Volksschulbüchern gibt es
idyllische Zeichnungen statt realistischer Darstellungen von
landwirtschaftlichen Betrieben, und die Rezepte sind meist einseitig
auf pflanzenbasierte Gerichte ausgerichtet. âWir fordern eine
realitätsnahe Darstellung der österreichischen Landwirtschaft in
Schulbüchern, verpflichtenden Unterricht zur Landwirtschaft und
Lebensmittelproduktion sowie eine regelmäÃige Ãberprüfung der Inhalte
durch Fachexpertenâ, so Neumann-Hartberger.
Zwtl.: Appell an die Bildungseinrichtungen
Die Landwirtschaftskammer ruft auch die Pädagoginnen und
Pädagogen dazu auf, das umfassende Angebot intensiv zu nutzen. âJedes
Kind sollte im Laufe seiner Schulzeit mindestens einmal einen
Bauernhof besuchen. Auch angehende Lehrkräfte sollten während ihrer
Ausbildung Kontakt zu einem Bauernhof habenâ, erklärt
Schmuckenschlager. Um dies zu unterstützen, baut die
Landwirtschaftskammer die Zusammenarbeit mit pädagogischen
Hochschulen stetig aus, damit angehende Lehrkräfte frühzeitig Kontakt
zur Landwirtschaft bekommen und über die vielfältigen
agrarpädagogischen Angebote Bescheid wissen.
Zwtl.: Zur Initiative âSchule am Bauernhofâ
Die teilnehmenden Betriebe müssen strenge Qualitätskriterien
erfüllen. Jede Bäuerin und jeder Bauer absolviert eine zertifizierte
Grundausbildung von 88 Unterrichtseinheiten sowie eine jährliche
Weiterbildung von acht Unterrichtseinheiten. Zusätzlich gehören Erste
-Hilfe-Kurse, Hygieneschulungen, Sicherheitsüberprüfungen und
Betriebschecks zu den Einstiegsvoraussetzungen. Bei Erfüllung dieser
Kriterien wird der Betrieb mit der âSchule am Bauernhofâ-Hoftafel
ausgezeichnet.
Die agrarpädagogischen Angebote für Kinder, Jugendliche und junge
Erwachsene werden im Rahmen des GAP-Strategieplan Ãsterreich 2023 -
2027 aus öffentlichen Mitteln gefördert. Das Angebot umfasst neben
Schule am Bauernhof auch die Seminarbäuer:innen als
Botschafter:innen, die in die Schulen kommen. Das Bundesministerium
für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft verfolgt
mit der Förderung das Ziel, dass möglichst viele Teilnehmer:innen
einen authentischen Einblick in die heimische Land- und
Forstwirtschaft sowie deren vielfältige gesellschaftliche Leistungen
erhalten. (Schluss)
Wiener Börse Party #798: Feiner Anstieg der Porr-Aktien, Gutes von Gunter Mayr und Rudi Fußi, weniger Gutes von der EZB
Aktien auf dem Radar:Porr, Pierer Mobility, UBM, Immofinanz, CA Immo, Addiko Bank, Erste Group, Wienerberger, Bawag, RBI, Wolford, ATX, ATX Prime, ATX TR, Rosgix, AT&S, Kapsch TrafficCom, Linz Textil Holding, Josef Manner & Comp. AG, Marinomed Biotech, RWT AG, voestalpine, Agrana, Amag, EVN, Flughafen Wien, OMV, Palfinger, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa.
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