08.02.2023,
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Wien (OTS) - Die EU-Kommission vollzieht eine 180-Grad-Wendung und
forciert nun offiziell den Ausstieg der EU-Staaten aus
Energiecharta-Vertrag (ECT). Dies gab ein Sprecher der EU-Kommission
gestern Nachmittag gegenüber der [Nachrichtenagentur Reuters]
(
https://reut.rs/3I9r4ZO) bekannt. Zuvor hatte die
Nachrichtenplattform POLITICO aus einem entsprechenden internen
EU-Dokument zitiert, das an die EU-Mitgliedsstaaten verschickt
wurde.
Attac: Riesiger Erfolg für die europäische Zivilgesellschaft
Das globalisierungskritische Netzwerk Attac begrüßt den
Sinneswandel der Kommission ausdrücklich: "Die Kommission hat
endlich die politische Realität akzeptiert. Der
Energiecharta-Vertrag findet unter den EU-Staaten keine Zustimmung
mehr, weil er Klimaschutzmaßnahmen und die dringend notwendige
Energiewende behindert", erklärt Theresa Kofler von Attac
Österreich. "Dieser erfreuliche Sinneswandel ist auch ein riesiger
Erfolg für die europäische Zivilgesellschaft, die seit Jahren in
vielen EU-Staaten gegen den Vertrag kämpft."
Voraussetzung für einen koordinierten Ausstieg der EU ist eine
qualifizierte Mehrheit unter den EU-Staaten. Diese ist zum Greifen
nahe.* Auch die österreichische Regierung prüft [seit vergangenem
November]
(
https://nl.attac.at/link/c/YT0yMTQ1NjQ5MDIzMzQyNjE...
TIxMDc0NjcxJmI9MTA3OTM5NjQxNiZkPXI4YTV6MWw=.EoyZSV7GY-kB_407Qbo55DmYR
3ps2sxCkTKecpr639o) den Ausstieg aus dem Vertrag – bisher jedoch ohne
Entscheidung. „Es ist höchste Zeit, dass sich Österreich jetzt jenen
EU-Ländern anschließt, die bereits aus dem Vertrag ausgestiegen sind.
Nur so kommen wir einem koordinierten EU-Austritt näher“, erklärt
Kofler.
Vertrag gefährdet die Energiewende
Der ECT ist ein Vertrag zwischen 53 Staaten inklusive der EU. Er
ermöglicht es fossilen Konzernen, Staaten vor privaten
Schiedsgerichten für neue Gesetze zum Klimaschutz auf Schadensersatz
zu verklagen, wenn diese ihre Profite bedrohen. Beispiele dafür sind
etwa Konzernklagen gegen den Kohleausstieg der Niederlande, gegen ein
Frackingverbot in Slowenien oder gegen das Verbot einer Ölplattform
in Italien.
Der Vertrag engt somit den demokratischen Handlungsspielraum für
mehr Klimaschutz ein und gefährdet die Energiewende. Die EU hatte
jahrelang versucht, den Vertrag mit den Pariser Klimazielen in
Einklang zu bringen. Dies ist jedoch nicht gelungen. Daher gibt es
auf EU-Ebene keine Mehrheit für den überarbeiteten Vertrag.
* Italien, Polen, Spanien, die
Niederlande, Frankreich, Slowenien, Deutschland und Luxemburg haben
den Ausstieg aus dem Vertrag angekündigt oder vollzogen. Laut Attac
vorliegenden Informationen sind neben Österreich auch Belgien,
Portugal, Irland, Dänemark, Griechenland, Tschechien, Bulgarien und
Lettland bereit einen Ausstieg zu vollziehen.
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