07.06.2024,
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Wien (OTS) - Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) erwartet in
ihrer heute veröffentlichten Prognose eine vom privaten Konsum
getragene Konjunkturerholung. Das reale Wirtschaftswachstum wird
sich von 0,3 Prozent im Jahr 2024 auf 1,8 Prozent bzw. 1,5 Prozent in
den Jahren 2025 und 2026 erholen. Dazu wird maßgeblich der deutliche
Rückgang der HVPI-Inflation auf 3,4 Prozent im Jahr 2024 und weiter
auf 2,5 Prozent bis zum Jahr 2026 beitragen. Die Arbeitslosigkeit
steigt 2024 vorübergehend auf 6,7 Prozent, wird aber bis 2026 wieder
auf 6,3 Prozent und damit unter das Vorkrisenniveau sinken. Der
öffentliche Budgetsaldo wird in den Jahren 2024 und 2025 mit –3,1
Prozent sowie mit –3,3 Prozent die Maastricht-Grenze übersteigen, die
Schuldenquote steigt bis 2026 auf 78,2 Prozent des BIP.
Die österreichische Wirtschaft befand sich 2023 in einer
Rezession. Gründe hierfür waren die anhaltend hohe Inflation, das
sehr schwache außenwirtschaftliche Umfeld und die daraus
resultierende allgemein schlechte Stimmungslage. Für das Jahr 2024
erwartet die OeNB eine Stabilisierung der Entwicklung, allerdings
wird die Wirtschaft mit 0,3 Prozent nur schwach wachsen. Der private
Konsum erholt sich aufgrund deutlich steigender Reallöhne und auch
die Exporte tragen positiv zum Wirtschaftswachstum bei. Die
Bruttoanlageinvestitionen werden hingegen im Gesamtjahr nochmals
schrumpfen. Hohe Finanzierungskosten und schlechte Gewinnerwartungen
dämpfen insbesondere die zinssensitiven Wohnbau- und die
konjunkturreagiblen Ausrüstungsinvestitionen. Für 2025 und 2026 wird
einhergehend mit einer Verbesserung des außenwirtschaftlichen
Umfelds, vor allem aber aufgrund eines sehr kräftigen Wachstums des
realen Konsums, ein Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent bzw. 1,5
Prozent prognostiziert. Der Arbeitsmarkt zeigt sich krisenresistent:
Nachdem die Arbeitslosenquote 2024 nur geringfügig auf 6,7 Prozent
(AMS-Definition) ansteigt, wird sie bis 2026 wieder auf 6,3 Prozent
sinken.
Die HVPI-Inflation halbiert sich in Österreich im Jahr 2024 auf
3,4 Prozent (2023: 7,7 Prozent). Für 2025 und 2026 wird mit einem
weiteren Rückgang auf 2,7 Prozent beziehungsweise 2,5 Prozent
gerechnet. Einem schnelleren und stärkeren Rückgang der Inflation
wirkt das starke Lohnwachstum entgegen. Aufgrund der dadurch höheren
Inflationspersistenz reduziert sich der Inflationsunterschied zum
Euroraum nur schrittweise und wird auch in den Jahren 2025 und 2026
rund 0,5 Prozentpunkte betragen. Die Kerninflation liegt im gesamten
Prognosezeitraum über der HVPI-Inflationsrate.
2024 verschlechtert sich der öffentliche Budgetsaldo auf –3,1
Prozent des BIP (2023: –2,7 Prozent) und überschreitet damit leicht
die Maastricht-Grenze. Der Hauptgrund hierfür liegt in der
verzögerten Auswirkung des Inflationsschocks auf die öffentlichen
Finanzen. 2025 verschlechtert sich der Budgetsaldo weiter, wird aber
2026 wieder auf –3,0 Prozent sinken. Die Schuldenquote geht 2024 auf
77,4 Prozent des BIP zurück, steigt aber in den Folgejahren bis auf
78,2 Prozent (2026) an.
Die Risiken für die Wachstumsprognose sind ausgeglichen.
Geopolitische Spannungen und die Abhängigkeit Österreichs von
russischem Gas stellen Abwärtsrisiken dar, eine stärkere Erholung der
Inlandsnachfrage birgt ein Aufwärtsrisiko. Aus allen drei genannten
Risikofaktoren ergibt sich insgesamt ein Aufwärtsrisiko für die
Inflationsprognose.
Die Gesamtwirtschaftliche Prognose für Österreich ist auf der
Website der OeNB unter
https://www.oenb.at/Publikationen/Volkswirtschaft/...
(
https://www.oenb.at/Publikationen/Volkswirtschaft/...
verfügbar.
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