31.01.2024,
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Wien (OTS) - Lokale Wärmequellen zu nutzen ist ein wesentlicher
Baustein der Energiewende. Genau das geschieht seit diesem Winter in
Floridsdorf: Das Rechenzentrum von Digital Realty heizt die
benachbarte Klinik Floridsdorf. Digital Realty und Wien Energie haben
ein zukunftsweisendes Konzept entwickelt, um die Wärme, die im
Rechenzentrum entsteht, nachhaltig zu nutzen. Wien Energie hat dafür
in den letzten eineinhalb Jahren bei der Klinik Floridsdorf eine
Wärmepumpenanlage errichtet, die über eine Verbindungsleitung mit dem
Kühlsystem des Rechenzentrums verbunden ist. Mit der Anlage
„recycelt“ Wien Energie seit dieser Heizsaison überschüssige Wärme
aus den Serverräumen effizient und wandelt diese in Fernwärme für die
Klinik um. „Raus aus Öl und Gas – und sorgsam mit Energie umgehen.
Diese beiden wichtigen Säulen der Energiewende werden bei der
Grätzl-Heizung bestens verbunden. Die Abwärme, die beim Betrieb des
Serverzentrums entsteht, wird sinnvoll genutzt und heizt die Klinik
Floridsdorf. Genau mit solchen Projekten kommen wir beim Schutz des
Klimas voran. Dieses Modell wird in unserem ganzen Land Schule
machen. Genau aus diesem Grund haben wir die Vorreiter in Wien auch
im Rahmen der Umweltförderung finanziell unterstützt“, freut sich
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler über die neue Grätzl-Heizung.
Zwischen 50 und 70 Prozent des Wärmebedarfs der Klinik können mit
der Abwärme des Rechenzentrums durch die neue Anlage von Wien Energie
gedeckt werden, was bis zu 4.000 Tonnen CO2 pro Jahr spart. „Wir
gehen in Wien auch außergewöhnliche Wege, um die Energiewende zu
meistern. Diese Wärmepumpen-Lösung ist eine Win-Win-Win-Situation:
Für die Klinik Floridsdorf, die künftig mit regionaler Wärme versorgt
wird. Für Wien Energie, die den Ausbau der klimaneutralen Fernwärme
weiter vorantreibt und für Digital Realty, die ihr Rechenzentrum
damit noch nachhaltiger gestalten können. So geht Klimaschutz!“,
erklärt Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.
Projekte wie dieses sind ein wichtiger Faktor, weshalb Wien die
lebenswerteste Stadt der Welt ist, so Gesundheitsstadtrat Peter
Hacker: „Klimaschutz ist nicht nur für unsere Umwelt relevant,
sondern auch für unsere Gesundheit. Wir müssen die Erderhitzung
stoppen, damit wir auch in Zukunft lebenswerte Rahmenbedingungen
vorfinden. Mit Projekten wie diesem arbeiten wir genau daran.“
Zwtl.: Abwärme als Schlüsseltechnologie der Wärmewende
Wien Energie will die Fernwärme in Wien bis 2040 gänzlich aus
klimaneutralen Quellen erzeugen. Der Energiedienstleister setzt dabei
vor allem auf Tiefengeothermie, Großwärmepumpen und die Nutzung
vorhandener Abwärmequellen wie in Floridsdorf. „Wir wollen raus aus
Gas in der Raumwärme! Dazu nutzen wir nun auch die Server-Abwärme von
Digital Realty und heizen mit einer Art ‚Grätzl-Heizung‘ die
benachbarte Klinik Floridsdorf. Das ist ein weiteres wichtiges
Projekt auf unserem Weg zur Klimaneutralität“, erklärt Michael
Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung. Wien Energie
hat drei Wärmepumpen mit einer Leistung von je einem Megawatt
errichtet und rund 3,5 Millionen Euro investiert, um dieses
innovative Abwärme-Konzept umzusetzen. Neben der Versorgung der
Klinik Floridsdorf erzeugt Wien Energie zusätzlich Kälte für das
Rechenzentrum.
Zwtl.: Digitalisierung und Klimaschutz gemeinsam gedacht
Digital Realty betreibt in Floridsdorf das größte Rechenzentrum
Österreichs. „Rechenzentrumsinfrastruktur ist gemeinsam mit der
Breitband-Infrastruktur das Fundament der Digitalisierung
Österreichs. Unsere Idee und unser Konzept, die Wärme unseres
Rechenzentrums nahhaltig zu nutzen, verbindet die beiden großen
Themen unserer Zeit: Digitalisierung und Klimaschutz. Das Projekt ist
sowohl von der Dimension als auch von der Ausrichtung zukunftsweisend
und in Europa bislang einzigartig. Wir nehmen eine Vorreiterrolle ein
und setzen gemeinsam neue Maßstäbe in der Nachhaltigkeit von
Datacenters“, erklärt Martin Madlo, Managing Director von Digital
Realty Österreich.
Zwtl.: Klinik Floridsdorf setzt neue Standards im klimafreundlichen
Betrieb
„Wir im Wiener Gesundheitsverbund stehen für erstklassige
medizinische Versorgung und Pflege. Als größter
Gesundheitsdienstleister Österreichs können und müssen wir aber auch
einen relevanten Beitrag in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit
leisten. Diese haben bei uns schon eine lange Tradition.“, erklärt
Evelyn Kölldorfer-Leitgeb, Generaldirektorin des Wiener
Gesundheitsverbunds. Bestes Beispiel ist die Klinik Floridsdorf, wo
bereits beim Bau wie auch im Betrieb auf den schonenden Umgang mit
Energie und Ressourcen geachtet wurde bzw. wird. Etwa durch die
Vermeidung von PVC, den Einsatz von Fernkälte, die Nutzung von
Regenwasser, den Ausbau des Radwegenetzes rund ums Spital und die
Errichtung von 259 Radabstellplätzen am Spitalsgelände. 2021 wurde
zudem gemeinsam mit Wien Energie die neu errichtete
Photovoltaik-Anlage am Dach der Hochgarage in Betrieb genommen. In
Summe werden damit jährlich 337 Tonnen an CO2-Ausstoß eingespart.
„Die Klinik Floridsdorf hat, bei einer Heizleistung von 13
Megawatt, einen jährlichen Warmwasserverbrauch von 73.000
Kubikmetern und einen Jahreswärmeverbrauch von rund 21.000
Megawattstunden. 90.000 Laufmeter Heizung sind in dem knapp
800-Betten-Spital verbaut und die Klinik Floridsdorf wird im Schnitt
an 150 Tagen im Jahr beheizt“, erklärt Herwig Wetzlinger,
Generaldirektorin-Stellvertreter im Wiener Gesundheitsverbund die
Dimensionen der hochmodernen Klinik und fügt hinzu: „Wir freuen uns,
dass wir seit dem Beginn dieser Heizperiode nun von dieser
energieschonenden Lösung profitieren.“
Zwtl.: So funktioniert die Grätzl-Heizung
Das Rechenzentrum und die Klinik sind durch eine unterirdische
Leitung verbunden. Mit der Anlage wird beim Rechenzentrum dem rund
26°C warmen Kühlwasser die Wärmeenergie entzogen und über die Leitung
in einem eigenen Wasserkreislauf in die Energiezentrale der Klinik
geleitet. Mit den Wärmepumpen kann die Wärme genutzt werden, um die
Klinik Floridsdorf mit bis zu 82°C zu heizen. Das abgekühlte Wasser
fließt zurück zum Rechenzentrum, wo es wieder zur Kühlung eingesetzt
wird.
Eckdaten zum Projekt:
Hersteller Wärmepumpen: Equans\nHeizleistung: 3,0 MW\nKühlleistung: 2,1 MW\nCO2-Einsparung: bis zu 4.000 Tonnen CO2 pro Jahr\nInvestitionen: 3,5 Millionen Euro\nDas Projekt wird aus den Mitteln der Umweltförderung des BMK gefördert\nBegleitforschung im Rahmen der Aspern Smart City Research\n Bildmaterial & Infografik:
https://bit.ly/4bgwIGc
(
https://bit.ly/4bgwIGc)
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Börsepeople im Podcast S15/01 Florian Heindl (Upd.1)
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