13.11.2023,
5116 Zeichen
Wien (OTS) - Die Umweltorganisationen WWF, GLOBAL 2000 und ÖKOBÜRO
fordern in einem gemeinsamen Konsenspapier mit VERBUND einen massiven
naturverträglichen Ausbau der Photovoltaik in Österreich.
Photovoltaik wird eine bedeutende Rolle bei der Erreichung der Klima-
und Energieziele im Strombereich einnehmen. Bis 2030 sollen auf Basis
der österreichischen Klimastrategie zusätzlich etwa 11 TWh aus
PV-Anlagen kommen. Mehrere Umweltorganisationen und VERBUND fordern
dafür jetzt einen „bundesweiten Photovoltaik-Masterplan“ als
verbindlichen Standard für die Raumordnung und Flächenwidmung von
Bundesländern und Gemeinden. Darin sind die Ausbauziele des Bundes in
den Bundesländern verbindlich und naturverträglich zu regeln sowie
die unterschiedlichen Regelungen zu harmonisieren.
„Wir brauchen einen Masterplan für die Energiewende“, so Michael
Strugl, CEO VERBUND. „Damit PV-Freiflächen-Anlagen rasch und an den
geeignetsten Standorten umgesetzt werden können, braucht es im
Vorfeld gute Planung, klare Kriterien und effiziente
Genehmigungsverfahren.“
Zwtl.: Sonnenstrom-Pflicht für Neubauten
Der WWF Österreich fordert im Sinne des gemeinsamen Konsenspapiers
eine verpflichtende Sonnenenergie-Nutzung bei allen Neubauten und
umfangreichen Sanierungen sowie auf bereits versiegelten Flächen.
„Wir müssen die Photovoltaik massiv ausbauen, um die Klimaziele zu
schaffen. Die bestmögliche Lösung dafür ist der Ausbau auf Dächern
und verbauten Flächen. Die Potenziale dafür sind riesig, weil
Österreich bisher nur wenige Prozent des vollen
Sonnenstrom-Potenzials ausschöpft“, sagt WWF-Energiesprecher Karl
Schellmann. Für die geplante Nutzung von Freiflächen seien Eignungs-
und Ausschlusszonen nach bundesweit gültigen Naturschutz-Kriterien zu
verankern.
„Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 den Strom in
Österreich zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu erzeugen.
Damit das wirklich funktioniert, müssen wir alle naturverträglichen
Potenziale für erneuerbare Energieerzeugung ausschöpfen. Dass schon
versiegelte Flächen hier gut genutzt werden können, liegt auf der
Hand. Doch auch die Doppelnutzung von landwirtschaftlichen Flächen –
also Agri-PV – bietet eine Chance, die Energiewende mit unserer
Landwirtschaft zu vereinen“, so Viktoria Auer, Klima- und
Energiesprecherin von GLOBAL 2000. Werden PV-Anlagen auf
landwirtschaftlichen Flächen errichtet, soll daher die Doppelnutzung
eine Fördervoraussetzung sein.
Zwtl.: Naturverträglichkeit sichern
Wichtig ist für Umweltorganisationen und VERBUND auch ein klarer
Rahmen und Zonierung für den Naturschutz. Deshalb sollen Freiflächen
in Nationalparks und Wildnisgebieten sowie in Naturschutzgebieten
(wie in den Landesgesetzen definiert) von einer Verbauung
ausgeschlossen werden. Zudem soll es Abwägungszonen geben wie Natura
2000 oder UNESCO-Biosphärenparks, in denen nach erfolgreicher
Naturverträglichkeitsprüfung PV-Anlagen auf Teilflächen errichtet
werden können. Zugleich soll es Eignungszonen geben, die nach Prüfung
gemäß bundesweit einheitlicher Kriterien (z.B. netztechnische-,
Umwelt- und Naturschutzkriterien) für Freiflächenanlagen geeignet
sind. Dort sind Flächen in dem Ausmaß für PV zu widmen, dass die
Ziele des Bundes gemeinsam mit dem Ausbau auf Dachflächen und
verbauten Flächen erreicht werden können.
„Um bis 2040 das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, werden wir
alle Potenziale für den Ausbau der erneuerbaren Energien ausschöpfen
müssen“, so Michael Strugl, CEO VERBUND. „Mit Flächen-PV, Agri-PV,
Anlagen auf Industrie- und Gewerbeanlagen sowie bei Privaten bietet
Photovoltaik breite Anwendungs- und Teilhabemöglichkeiten.“ VERBUND
testet derzeit die landwirtschaftliche Zusatznutzung von PV-Anlagen
durch Beweidung: Am Draukraftwerk in Ludmannsdorf/Bilčovs im Kärntner
Rosental wird auf einer Fläche von 2,5 Hektar Sonnenstrom geerntet
und mit einer Spitzenleistung von 1,3 Megawatt direkt ins
österreichweite Übertragungsnetz einspeist, während hier eine
Schafherde grast.
Ein zeitlich paralleler, ausgewogener und zugleich naturverträglicher
PV-Ausbau ist aus Sicht der Umweltorganisationen und von VERBUND
erforderlich, um Diversität im Anlagenmix sowie bei der regionalen
Verteilung zu gewährleisten und ein Maximum an Akzeptanz in der
Bevölkerung zu erreichen.
Klarer Rahmen beschleunigt Umsetzung und erhöht Akzeptanz
Entscheidend wird ein gut geplantes und strukturiertes Vorgehen sein.
„Die Klärung von Grundsatzfragen auf strategischer Ebene entlastet
die Verfahren auf Projektebene, der Prüfaufwand von Behörden und
Gemeinden verringert sich und die Planungssicherheit von
Projektwerbenden wird erhöht“, sagt Lisa Weinberger vom ÖKOBÜRO.
Durch eine frühzeitige Einbeziehung der Öffentlichkeit kann außerdem
Verständnis für den notwendigen Ausbau und damit einhergehende
Herausforderungen generiert werden, was die Akzeptanz von PV-Anlagen
erhöht. Genehmigungsverfahren gehören durch Vereinheitlichung der
Verfahren, einheitliche Richtlinie zum Stand der Technik bei der
Umsetzung von PV-Anlagen, transparente Nachvollziehbarkeit der
Kriterien und Bewertungen sowie ausreichend personelle Ausstattung
der Behörden und Gerichte unter anderem mit Gutachter:innen gestärkt.
BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
Wiener Börse Party #792: ATX zum Ultimo etwas fester, Immofinanz liefert gut und dank Thomas Rybnicek heisst es Handle with Care
Aktien auf dem Radar:Pierer Mobility, voestalpine, Amag, Immofinanz, CA Immo, EuroTeleSites AG, Frequentis, Rosgix, Warimpex, Wienerberger, Kapsch TrafficCom, AT&S, Frauenthal, Gurktaler AG Stamm, Polytec Group, Wolftank-Adisa, Porr, Oberbank AG Stamm, UBM, Palfinger, Zumtobel, Addiko Bank, Agrana, Erste Group, EVN, Flughafen Wien, OMV, Österreichische Post, S Immo, Telekom Austria, Uniqa.
UBM
Die UBM fokussiert sich auf Immobilienentwicklung und deckt die gesamte Wertschöpfungskette von Umwidmung und Baugenehmigung über Planung, Marketing und Bauabwicklung bis zum Verkauf ab. Der Fokus liegt dabei auf den Märkten Österreich, Deutschland und Polen sowie auf den Asset-Klassen Wohnen, Hotel und Büro.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER