08.09.2023,
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Salzburg (OTS) - Nach langen und intensiven Gesprächen konnten sich
die Arbeiterkammer Salzburg und die Salzburg AG in der Frage der
vergangenen Strompreiserhöhung 2022 und 2023 im Sinne der Kund:innen
einigen. Seitens der Arbeiterkammer mit Präsident Peter Eder und der
Salzburg AG mit Aufsichtsratsvorsitzendem LH Wilfried Haslauer und
Vorstandssprecher Michael Baminger war klar, dass eine
Verhandlungslösung einem langjährigen Gerichtsverfahren vorzuziehen
ist. Beim nun ausverhandelten Paket profitieren insbesondere jene
Haushalte, bei denen die Strompreisbremse nicht den vollen Verbrauch
abgedeckt hat. Für Kund:innen mit einem Jahresverbrauch über 2.900
kWh hat die AK Salzburg erreicht, dass sie noch in diesem Jahr von
der Salzburg AG Geld zurückbekommen. Die Pauschalbeträge sind nach
Verbrauch gestaffelt. Besonders entlastet werden Haushalte, die mit
Strom heizen. Sie bekommen bis zu 500 Euro zurück. „Mich freut, dass
die Entlastung bei Stromwärme geglückt ist. Mit der Einigung am
Verhandlungstisch bleibt allen ein jahrelanger Rechtsstreit erspart“,
sagt AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder. „Im Sinne
unserer Kundinnen und Kunden wollen wir Rechtssicherheit herstellen.
Neben dem neuen günstigen Tarif haben wir jetzt auch für die
Vergangenheit eine gute Lösung gefunden: Entlastung für jene, die es
besonders brauchen. Wir legen außerdem den Grundstein für ein
Zukunftsmodell mit Photovoltaik, damit jene von der Energiewende
profitieren, die es sich sonst nicht leisten können“, sagt der
Vorstandssprecher der Salzburg AG, Michael Baminger.
Das im Februar vorgelegte Strompreisgutachten der AK Salzburg
sorgte für österreichweites Aufsehen und seit Monaten stand auch eine
Klage im Raum. Von Anfang an waren aber die Arbeiterkammer Salzburg
und die Salzburg AG in guten und konstruktiven Gesprächen, um im
Sinne der Kund:innen eine Lösung zu erarbeiten, die rasch
Rechtssicherheit bietet.
Die Salzburg AG hat immer betont, Spielräume im Sinne der Kund:innen
zu nutzen. Mit 1. Juni 2023 wurde ein neuer Tarif geschaffen, der
gemeinsam mit der Arbeiterkammer erarbeitet wurde und eine deutliche
Strompreissenkung bedeutet. Jetzt hat man sich auf ein dreistufiges
Paket geeinigt und auch für die Vergangenheit eine Lösung erzielt.
„Nach langen Verhandlungen konnte die Arbeiterkammer für die
Kundinnen und Kunden der Salzburg AG ein gutes Ergebnis erzielen.
Gerade in Zeiten der Rekordinflation war mir wichtig, dass die
Maßnahmen soziale Komponenten enthalten, inflationsdämpfend wirken
und zeitnah erfolgen. Ein Rechtsstreit hätte hingegen jahrelang
gedauert. Die angedrohte Klage ist somit vom Tisch“, so AK-Präsident
Peter Eder, der sich bei Vorstandssprecher Michael Baminger für die
konstruktive Zusammenarbeit bedankt. Baminger unterstreicht
seinerseits die gute Zusammenarbeit und bedankt sich bei Präsident
Eder und seinem Team: „Man hat in den Gesprächen gesehen, dass es um
die Lösungen im Sinne der Kundinnen und Kunden gegangen ist.“
Zwtl.: Die Einigung bringt in Summe mehr als 140 Millionen Euro
Entlastung für Kundinnen und Kunden
Das nunmehr präsentierte Paket hat ein Volumen von 39 Millionen
Euro. Bereits mit 1. Juni 2023 hat die Salzburg AG ihr Versprechen
gehalten, Spielräume im Sinne der Kund:innen zu nutzen und gemeinsam
mit der Arbeiterkammer einen neuen Stromtarif erarbeitet, der eine
Entlastung von 105 Millionen Euro gebracht hat. Damit sind beide
Pakete mehr als 140 Millionen Euro schwer. Das nunmehr ausverhandelte
Paket gliedert sich in drei Teile:
Zwtl.: 1. Geld zurück für Kund:Innen mit hohem Verbrauch
17 Millionen Euro werden an jene ausbezahlt, deren Verbrauch nicht
vollständig von der Strompreisbremse erfasst ist.
Kund:innen mit einem Haushaltsstrom-Verbrauch von 2.901 bis 4.000 kWh
jährlich erhalten pauschal 100 Euro.
• Von 4.001 kWh bis 6.000 kWh gibt es 130 Euro und
• bei einem Verbrauch von über 6.000 kWh jährlich 170 Euro.
• Geld zurück gibt es auch beim Heizstrom (150 Euro bei 2.901 bis
5.000 kWh; 300 Euro bei 5.001 bis 10.000 kWh; 500 Euro bei mehr als
10.000 kWh)
• Bei Warmwasserboiler-Zählern (100 Euro bei 2.901 bis 5.000 kWh; 250
Euro bei über 5.001 kWh).
Die Auszahlung wird noch im heurigen Jahr erfolgen. Als Basis gilt
der zuletzt verrechnete Jahresverbrauch.
„Es ist besonders erfreulich, dass es eine Entlastung für
Stromwärme-Kundinnen und Kunden gibt, da diese von den Erhöhungen
besonders massiv betroffen waren. Die Erhöhung war besonders
fordernd, da etwa in alten Häusern der Tausch von
Nachtspeicherheizungen finanziell nicht gestemmt werden konnte“,
erklärt AK-Präsident Peter Eder. Vorstandssprecher Michael Baminger
ergänzt: „Damit sind wir zielsicher und unterstützen jene, die es
besonders brauchen.“
Zwtl.: 2. Günstiger Strom für besonders belastete Haushalte
Ein weiterer Teil der Vereinbarung ist, dass die Salzburg AG eine
Zuzahlung in Höhe von zwei Millionen Euro für eine PV-Anlage leistet,
die in Salzburg in den nächsten Jahren errichtet wird. Der damit
produzierte Strom der Salzburg AG wird ab Inbetriebnahme der neuen
PV-Anlage zehn Jahre lang zu den Gestehungskosten an
einkommensschwache Haushalte geliefert, etwa für jene die mit Strom
heizen. Damit ermöglicht die Salzburg AG eine langfristige
Unterstützung für Haushalte, die von hohen Strompreisen besonders
belastet sind. Die Festlegung dieser Kundengruppe wird die Salzburg
AG gemeinsam mit der Arbeiterkammer Salzburg treffen. Die möglichen
Standorte für die neue PV-Großanlage werden gerade intensiv geprüft.
„Damit kann neben der Unterstützung von sozial schwächeren Haushalten
auch die Energiewende vorangetrieben werden und es wird eine
langfristige Unterstützung von Kund:innen gewährleistet. Es
profitieren jene, die vielleicht nicht so leicht einen Vorteil aus
der Energiewende ziehen können. Gleichzeitig ist es eine gute Basis
für eine weitere partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der
Arbeiterkammer“, sagt Baminger.
3. 21 zusätzliche Freistromtage
Spielräume an die Kund:innen weitergeben, sobald es möglich ist,
ist das Credo der Salzburg AG und wurde seitens des
Aufsichtsratsvorsitzenden Landeshauptmann Wilfried Haslauer und des
Vorstandes immer betont. „Die Salzburg AG hat als einer der ersten
Energieversorger in Österreich bereits mit Juni 2023 einen neuen
günstigen Stromtarif eingeführt und damit ihren Preis gesenkt. Jetzt
setzen wir mit den Freistromtagen den nächsten Schritt“, betont
Baminger.
„Es freut mich, dass es bei den Freistromtagen noch eine zusätzliche
Option gibt, um Geld zu sparen. Dafür hat sich die AK stark gemacht“,
ergänzt AK-Präsident Peter Eder.
Im Detail sieht es so aus:
Mit einer freiwilligen Bindung an den neuen günstigeren Stromtarif
auf ein Jahr erhalten Kund:innen 21 Freistromtage. Dies entspricht
einer Rabattierung des Arbeitspreises um 5,8 Prozent. Kombiniert man
mindestens zwei Produkte aus dem Strom-, Gas- oder Telekombereich und
setzt auf Onlinekommunikation erhält man weitere sechs Freistromtage,
bei einer SEPA-Lastschrift kommen nochmals drei Tage hinzu. Das
heißt, dass bis zu 30 Freistromtage möglich sind. Die Freistromtage
bringen eine Entlastung von bis zu 20 Millionen Euro für die
Kund:innen.
Abschließend hält AK-Präsident Peter Eder fest: „In harten, aber
fairen Verhandlungen konnte ein gutes Gesamtpaket vereinbart werden,
dass es ohne den Einsatz der AK Salzburg nie gegeben hätte.“ „Für uns
stehen die Kundinnen und Kunden im Zentrum, gleichzeitig müssen wir
die Interessen des Unternehmens wahren, uns im gesetzlichen Rahmen
bewegen und ordentlich wirtschaften. Mit dieser Lösung konnten wir
alle Aspekte berücksichtigen. Die Gespräche waren konstruktiv und
lösungsorientiert“, meint Baminger abschließend und ergänzt: „Seitens
der Gesetzgeber im Bund brauchen wir klare Rahmenbedingungen in
Sachen Preisbildung, damit derartige Situationen gar nicht erst
entstehen. Die jetzt geltenden Regeln bringen Stilblüten wie die
Erfordernis, dass Kunden einer Preissenkung aktiv zustimmen müssen.
Das kann nicht im Sinne des Erfinders sein. Jetzt gilt es den Blick
nach vorne zu richten, denn es stehen mit der Energiewende
Herausforderungen an, die große Investitionen erfordern und die
Salzburg AG und ihr Team fordern werden.“
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