19.03.2023,
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Wien (OTS) - Wälder müssen bewirtschaftet werden, um ihre
vielfältigen Leistungen von Schutzwirkung über Holzversorgung bis
Klimaschutz erbringen zu können und die Anpassung an den Klimawandel
zu schaffen. Politische Ziele auf EU-Ebene ergeben noch keine
schlüssige Gesamtstrategie für den Umgang mit der Ressource Wald und
für die Nutzung des nachwachsenden Rohstoffs Holz, der in Europa
ausreichend vorhanden ist.
Der Tag des Waldes am 21. März rückt weltweit die Bedeutung der
Wälder für die Menschen und die Umwelt in den Fokus. Die heimische
Forst- und Holzwirtschaft macht zu diesem Anlass auf die besondere
Lage in Österreich und in Europa, die Verfügbarkeit der Ressource
Wald und die damit verbundenen, nutzbaren Klimaschutzpotenziale
aufmerksam. Dank der jahrhundertelangen Tradition nachhaltiger,
multifunktionaler Waldbewirtschaftung nehmen – entgegen dem
weltweiten Trend – Waldfläche und Holzvorrat in Österreich und in
Europa seit Jahrzehnten stetig zu.
„Österreich verfügt, so wie Europa insgesamt, über große
Holzreserven in den Wäldern. Diese gilt es zu nutzen. Denn Holz als
klimapositives Material ist gefragter Hoffnungsträger in allen
Klimaschutzstrategien, Bauen mit Holz kann die CO2-Emissionen im
Bausektor deutlich reduzieren. Zugleich ist Holznutzung auch die
Voraussetzung für den zukünftigen Erhalt der Wälder und ihrer
vielfältigen Leistungen.“, so Richard Stralz, Obmann proHolz Austria.
Holzbauten und langlebige Holzprodukte funktionieren als
Kohlenstoffspeicher wie ein zweiter Wald. Zudem ersetzt die
Verwendung von Holz andere Materialien und vermeidet deren
CO2-Emissionen. In dieser Substitutionswirkung liegt der größte
Klimaschutz-Hebel, der mit Wald und Holz generiert werden kann. Die
in Österreich aus österreichischem Holz hergestellten Holzprodukte
vermeiden allein durch den Substitutionseffekt rund acht Millionen
Tonnen CO2 pro Jahr, das entspricht etwa einem Zehntel der gesamten
österreichischen Treibhausgasemissionen eines Jahres.
Zwtl.: Wälder ohne Holznutzung sind nur der halbe Klimaschutz
Im Rahmen der EU-Wald- und der EU-Biodiversitätsstrategie gibt es
Gesetzesinitiativen, die die Waldbewirtschaftung und damit die
Nutzung von Holz einschränken sollen. Die Pläne zielen auf vermehrte
Kohlenstoffspeicherung im Wald ab und unterbinden alle sonstigen
Benefits der Wälder für die Menschen und die Gesellschaft.
„Wälder nicht zu bewirtschaften und nicht zu nutzen, heißt auf den
heimisch verfügbaren, nachwachsenden Rohstoff Holz zu verzichten,
große Teile des Klimaschutzpotenzials der Ressource Wald nicht zu
hebeln und die Zukunft der vom Klimawandel bedrohten Wälder zu
riskieren.“, sagt Franz Titschenbacher, Vizepräsident
Landwirtschaftskammer Österreich.
Das Tempo des Klimawandels ist so rasant, dass die Wälder in der
natürlichen Anpassung nicht nachkommen. Daher setzt die
Forstwirtschaft mit vielen Familienwaldbetrieben, die vom Wald leben
und von sich aus Interesse an einem guten Waldzustand haben, laufend
Maßnahmen für klimafitte Wälder. Dazu zählen das Anpflanzen
standortgeeigneter (z.B. trockenresistenter) Baumarten und die
Erhöhung der Baumartenvielfalt. So wird die Widerstandsfähigkeit
verbessert und das Risiko großflächiger Verluste bei Schadereignissen
(Schädlinge, Stürme etc.), die mit dem Klimawandel zunehmen,
reduziert. Sich nicht um die Wälder im Klimawandel zu kümmern,
bedeutet den klimawandelbedingten Zusammenbruch von Wäldern
hinzunehmen.
Holzernte ermöglicht die Klimaschutzleistungen, die mit der
Holzverwendung verbunden sind, und erhöht die CO2-Aufnahmeleistung im
Wald selbst. Denn die Forstwirtschaft sorgt dafür, dass anstelle der
geernteten Bäume stets neue Bäume nachwachsen. Im Gegensatz zu einem
sich selbst überlassenen Wald erfolgt im bewirtschafteten Wald eine
laufende Verjüngung. Und junge Wälder binden mehr CO2 als alte
Wälder. Im Alter von 40 bis 60 Jahren ist die CO2-Aufnahme am
höchsten.
Zwtl.: Waldpotenziale nutzen statt einschränken
Forst- und Holzwirtschaft sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor –
insbesondere in Österreich. Heimische Betriebe zählen mit ihren
Produkten und ihrem Knowhow zu den Weltmarktführern im Holzbau. Der
Sektor erwirtschaftet mit 20,4 Milliarden Bruttowertschöpfung jeden
17. Euro der österreichischen Wirtschaftsleistung. Er schafft 300.000
Arbeitsplätze, jeder 15. Arbeitsplatz ist mit Holz verbunden.
Europa kann sich selbst mit Holz versorgen und verfügt mit der
Forst- und Holzwirtschaft über einen starken Wirtschaftszweig, der
noch dazu in die Klimaziele einzahlt. „Vorhaben der EU, die
nachhaltige Waldnutzung einzuschränken, sind der falsche Weg. Gerade
jetzt kommt es darauf an, die eigenen Rohstoffe zu nutzen und
unabhängige Wertschöpfungsketten in Europa zu stärken.“, meint
Herbert Jöbstl, Obmann Fachverband der Holzindustrie Österreichs und
Präsident Europäische Organisation der Sägeindustrie (EOS).
Der EU-Green Deal beinhaltet Ziele, die zueinander in Konflikt
stehen. Für den Klimaschutz mehr mit Holz bauen zu wollen, aber
gleichzeitig die Waldnutzung für mehr Kohlenstoffspeicherung und
Biodiversität im Wald einschränken zu wollen, passt nicht zusammen.
Eine ganzheitliche Folgenabschätzung ist notwendig, aber bislang
nicht erfolgt.
Wichtige politische Ziele in Europa wie das Stärken der
Bioökonomie, die Energiewende und die Dekarbonisierung des Bausektors
sind ohne Holz kaum zu erreichen. Einschränkungen der
Waldbewirtschaftung und damit der Holzverfügbarkeit in der
Europäischen Union würden zu Holz-Importen aus Ländern mit
niedrigeren Arbeits- und Umweltstandards führen.
Bildmaterial (Fotos und Grafiken) zum Download:
https://www.proholz.at/service/presse
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