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Zertifkate Forum Austria. Fahren auf Sicht – Welchen Weg nimmt die EU?

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Unter diesem Titel stand der Ausblick, den Thomas Wulf, Generalsekretär der EUSIPA, bei der Jahresauftakt-Veranstaltung des Zertifikate Forum Austria am 27. Jänner 2022 gab. 

Das Panoptikum der europäischen Herausforderungen auf den Finanz- und Kapitalmärkten ist vor allem durch die Themen Zinsen, Brexit, Digital Finance sowie Regulierung und Nachhaltigkeit geprägt. „Durch die Rücknahme des Quantitative Easing bzw. das Beenden der Anleihenkaufprogramme durch die EZB ab März 2022 erhöht sich der Druck auf das Zinsniveau“, so EUSIPA-Generalsekretär Thomas Wulf. Je nach Abbauintensität der Anleihenprogramme und der Hilfsmaßnahmen während der Coronapandemie wird es zu stärkeren oder moderateren Zinserhöhungen kommen.

Trotz Brexit: London bleibt wichtiger Finanzplatz
Hinsichtlich der Auswirkungen des Brexit auf die Finanzmärkte und die Wirtschaft zeichnet Wulf ein differenziertes Bild: „Es hat zwar eine sprunghafte Umschichtung des Aktienhandels von London nach Amsterdam gegeben, der Finanzplatz London ist aber nach wie vor intakt und in vielen Bereichen – etwa im Clearing – weiterhin führend.“

Verunsicherung und klare Nachteile brachte der Brexit bei vertragsrechtlichen Themen. „Großbritannien ist für seine hoch ausdifferenzierte Gerichtspraxis bei Streitigkeiten aus Verträgen bekannt. Viele Verträge sind deshalb – unabhängig von den Herkunftsländern der Vertragsparteien – nach UK-Recht strukturiert. Wie damit nach dem Brexit weiter verfahren wird, ist noch nicht geklärt. Dieser Mangel an Rechtssicherheit schadet der Wirtschaft“, so Wulf.

Green Finance: „Hochgeschwindigkeitszug auf alten Gleisen“
Hinsichtlich der Prioritäten für die Eurozone sieht Wulf für 2022 neben den Themen Banken- und Kapitalmarktunion sowie Digital-Finance-Regulierung vor allem das Thema Green Finance ganz oben auf der To-do-Liste. Wulf: „Bei Green Finance ist die Eurozone mit einem Hochgeschwindigkeitszug auf alten Gleisen unterwegs. 2022 sollen viele Vorschriften zu Nachhaltigkeit in Kraft treten, allerdings sind noch nicht alle Vorarbeiten abgeschlossen. Viele Daten fehlen noch.“

Generell ortet Wulf beim Thema Nachhaltigkeit einen starken Trend weg von qualitativen Einschätzungen hin zur quantitativen Erfassung und Offenlegung von Daten. „Banken und Unternehmen werden angeben müssen, wie nachhaltig ihre Produkte und Bilanzen sind. Bei KundInnen wird abgefragt, wie nachhaltig das gewünschte Produkt sein soll. Entsprechend werden Angebot und Nachfrage gematcht. Das klingt wunderbar, wird aber kommunikativ eine große Challenge werden“, ist Wulf überzeugt.

Regulierung: Zwischen Paternalismus und Laissez-Faire

Kritisch zeigte sich der EUSIPA-Generalsekretär gegenüber den neuen Vorschlägen der EU-Kommission zur Kapitalmarktunion. Ziel sei, allen MarktteilnehmerInnen relevante Markt- und Handelsinformationen möglichst in Echtzeit zur Verfügung zu stellen. Wulf: „In den USA gibt es ein solches System bereits. In der EU fehlt es jedoch am strukturellen unternehmerischen Umfeld. Ein System nach dem Vorbild der USA ist hier nicht einfach replizierbar.“

Auch beim Thema „Retail Investment Strategy“ sollten die bisherigen Vorschläge der EU-Kommission nochmals überdacht werden. „Die Idee, es den KundInnen so einfach wie möglich zu machen, hört sich gut an, berücksichtigt aber nicht, dass KundInnen ihre Wünsche und Vorstellungen auch ändern. Digital Natives zum Beispiel haben zum Thema Beratung und Wertpapieranalyse ganz andere Vorstellungen als die ‚analogen‘ Generationen. Die ‚Digitals‘ sind als AnwenderInnen global unterwegs, treffen aber lokal ihre Entscheidungen. In der Regulierung muss ein flexibler Mittelweg zwischen Paternalismus und Laissez-Faire gefunden werden.“

www.zertifikateforum.at

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Aus dem Börse Social Magazine #61
(Jänner 2022)





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