03.03.2021, 2759 Zeichen
Der im Vorjahr von Lenzing und Palmers gegründete Mund-Nasen-Schutz-Produzent Hygiene Austria hat nun eine offizielle Stellungnahme zu der gestrigen Hausdurchsuchung durch die Staatsanwaltschaft veröffentlicht. Die Geschäftsführung der Hygiene Austria LP GmbH, die an einer der Adressen ihren Hauptsitz hat, sei umfassend kooperativ und würde sich zu einer raschen Aufklärung der von den Behörden vorgebrachten Verdachtsmomente erklären, heißt es. Das Unternehmen bestätigt, dass zum Ausgleich einer Nachfragespitze ein chinesischer Lohnhersteller hinzugezogen wurde.
Die WKStA habe Ihre Verdachtsmomente im Wesentlichen auf die Tatbestände „Schwarzarbeit“ sowie „Betrug“ gestützt. Beide Vorwürfe seien klar zurückzuweisen, wie es heißt.
Zum Vorwurf der „Schwarzarbeit“: Professionelle österreichische Personaldienstleistungsunternehmen seien von Hygiene Austria mit der Überlassung von Arbeitskräften beauftragt. Es würde also grundsätzlich in deren Verantwortung, für eine rechtmäßige und ordnungsgemäße Anmeldung zu sorgen, so die Gesellschaft.
Zum Vorwurf des „Betrugs“: "Die Hygiene Austria arbeitet auf den Grundlagen der österreichischen Gesetze und verkauft ausschließlich hochwertige Masken nach rot-weiß-rotem Qualitätsstandard. Richtig ist, dass zum Ausgleich einer Nachfragespitze ein Lohnhersteller hinzugezogen wurde".
Das Unternehmen erklärt: "Als die Einführung einer FFP2 Maskenpflicht angekündigt wurde, wurde bei Hygiene Austria sofort mit der Aufstockung der Produktionskapazitäten begonnen. 11 neue Produktionslinien sind mit Mitte März in Betrieb mit einer monatlichen Kapazität von bis zu 25 Millionen Stück. Das entspricht einer Verdreifachung der Kapazität innerhalb von drei Monaten. Mittlerweile arbeiten 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im 3-Schichtbetrieb rund um die Uhr zum Schutz der österreichischen Bevölkerung. Um den zwischenzeitlichen Nachfrageanstieg zu bewältigen, wurde ein chinesischer Lohnfabrikant mit der Produktion von Masken nach dem Baumuster der Hygiene Austria beauftragt. Die CE Zertifizierung nach EN149:2001 wurde durch das Schweizer Unternehmen SGS einwandfrei sichergestellt. Die Gutachten für die Masken liegen vor und werden der Staatsanwaltschaft zur Verfügung gestellt werden. Die Masken in der Lohnproduktion waren im Einkauf um 60-100% teurer als die in der österreichischen Produktionslinie! Die durch die mediale Berichterstattung erzeugte Verunsicherung bedauern wir sehr, weisen aber ausdrücklich darauf hin, dass wir zur Spitzenabdeckung teurere Masken, gleicher Qualität und zum gleichen Verkaufspreis zum Schutz der Bevölkerung zur Verfügung gestellt haben."
Zu der in Medien gemutmaßten Um-Etikettierung der chinesischen Masken gibt es in der Aussendung keine Aufklärung seitens des Unternehmens.
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