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Live aus einer Privatbank - Kathrein Privatbank gibt via Interviews Einblick Teil 2, Q2/20

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Teil 2 unserer Quartals-Serie mit der Kathrein Privatbank und Vorstand Stefan Neubauer: Obwohl sich nach den extremen Verwerfungen im Startquartal im Q2 wieder eine gewisse Risk-on-Stimmung an den globalen Aktienmärkten eingestellt hat, bleibt die Geldanlage 2020 herausfordernd. Neubauer setzt auf Weitsicht, Diversifikation, intelligente Produktauswahl und das Reinhören in die Kunden.    

In unserem Q1-Interview sprachen wir über eines der wildesten Quartale aller Zeiten. Einer Ihrer Wünsche war, Kunden endlich wieder persönlich treffen zu können, weil das einfach das sei, was Private Banking ausmacht. Wie hat sich das mit dem „Wieder-Kunden-treffen“ im Q2 entwickelt? 

Stefan Neubauer: Das enge persönliche Verhältnis und ein permanenter Austausch zwischen Kunde und Private Banker bilden die Basis einer erstklassigen und exklusiven Vermögensverwaltung. In unserem Bestreben, auch in der Krise ein zukunftsorientierter und innovativer Partner zu sein, setzten wir verstärkt auf digitale Lösungen und informierten unsere Kunden über die aktuellsten Geschehnisse. Dies zeigte uns, dass digitale Lösungen im Bankbereich sowie in der Kommunikation Mehrwert bieten, jedoch die persönliche Betreuung niemals ersetzen können.  

Abhängig von den jeweiligen Lebenssituationen der Kunden und auf Grundlage unserer Expertise entwickeln wir maßgeschneiderte Investment-Lösungen, die wir auch nach dem Shutdown wieder in persönlichen Terminen mit unseren Kunden anbieten. Selbstverständlich finden diese Kundentermine unter Einhaltung strengster Auflagen statt, die wir zum Schutz unserer Kunden sowie unserer Betreuer definiert haben. 

Kommen wir zu den Märkten. Ich beginne mit den Aktienmärkten. Welche Trends waren im Q2 die entscheidenden und wie ist die Kathrein Privatbank mit der empfohlenen Aktienquote in der Veranlagung verfahren?

Erfreulicherweise ist eine Erholung an den Aktienmärkten zu beobachten. Wir haben auf Basis unseres quantitativen Investmentstils Parameter identifiziert, welche unsere Risikoneigung bestimmen. Auf Grundlage dieser Indikatoren wurde die Aktienquote schrittweise angehoben und ist seit Ende Mai wieder neutral positioniert. Dennoch ist für ein Aktien-Übergewicht die globale Situation weiterhin zu instabil. Durch die Unterstützungsmaßnahmen und Rettungspakete seitens der Notenbanken, Regierungen und supranationaler Institutionen ist ein „Corona-Crash“ in einem Ausmaß wie Ende März nicht mehr zu erwarten.  Dennoch ist davon auszugehen, dass die Volatilität an den Aktienmärkten weiterhin hoch bleibt. Das bedeutet, es sollte immer wieder auch mit größeren Rücksetzern an den Märkten gerechnet werden. 

Und Bonds? 

Die Zinssenkungen in den USA stellen die Veranlagung im Anleihenbereich erneut vor große Herausforderungen. Mit Anleihen guter Bonität ist kaum eine positive Rendite zu erzielen. Auch nicht im Bereich der Unternehmensanleihen. Von Investitionen in High Yields sehen wir aktuell dennoch ab. Wir beobachten noch die Entwicklung der Ausfallraten aufgrund einer möglichen zweiten Corona-Welle. Anleihen aus den Emerging Markets bleiben weiterhin interessant und werden in unser Anleihenportfolio integriert. 

Wie zuletzt frage ich auch nach Gold und Immobilien. Wie sieht es da aus?

Zu einem gut diversifizierten Portfolio gehören sowohl Gold als auch Immobilien. Beides sind Real Assets, welche grundsätzlich über eine niedrige oder teilweise negative Korrelation zu herkömmlichen Assetklassen, wie z. B. Aktien oder Anleihen, verfügen. Des Weiteren profitieren sie aktuell aufgrund geringerer Opportunitätskosten von den deutlich negativen Realzinsen am Anleihenmarkt und der ultraexpansiven Geldpolitik. Gold hat sich als wichtiges Diversifikationselement in Krisenzeiten bewiesen und sollte stets ein fixer Bestandteil jeder Veranlagung sein. Bei Immobilien ist die Zusammenarbeit mit einem Experten zu empfehlen, nachdem der Preis des sogenannten Betongolds nicht zwingend immer steigt und viele Faktoren wie Lage, Zustand, aber auch die schon verzeichneten Preisanstiege - Stichwort Blasenbildung - zu berücksichtigen sind.  

Was waren die lessons learned aus dem 1. Halbjahr gesamt und wie zufrieden sind Sie mit der Aufgabenbewältigung Ihrer Bank?

Schwierige Zeiten erfordern ein gut funktionierendes Krisenmanagement, das die notwendigen und wesentlichen Handlungsweisen in solch einer Ausnahmesituation vorgibt. Das gesamte Team der Kathrein hat hier vollsten Einsatz und Teamgeist bewiesen, um diese Krise zu meistern. Im Zuge dessen, wurden die vergangenen Monate ebenfalls dazu genutzt, proaktiv unsere Prozesse zu optimieren. Zusätzlich zu unseren hauseigenen Fonds, der Vermögensverwaltung sowie dem Finanzierungsgeschäft, bieten wir ebenfalls maßgeschneiderte Alternativen in Bezug auf Private Equity und strukturierte Produkte an, mittels derer wir unsere Value Proposition erweitern konnten. Die Expertise und die langjährige Erfahrung unserer ausgewiesenen Experten, bilden die Basis für eine intelligente Produktauswahl und ein gut ausgewogenes Portfolio. Darüber hinaus sind die persönliche Betreuung und das gegenseitige Vertrauen die Grundlage für Stabilität im Private Banking. Durch die zusätzliche Optimierung unserer digitalen Kommunikationsstrategie, unter anderem mittels regelmäßiger Kathrein Webinare sowie dem Ausbau unseres Newsletter-Angebots, konnten wir viele neue Kunden für unser Haus begeistern. Mit dieser positiven Entwicklung sind wir sehr zufrieden und fühlen uns in unserem Bestreben, in sämtlichen Lebensphasen nicht nur ein solider und vertrauensvoller, sondern auch ein zukunftsorientierter und innovativer Partner zu sein, auf einem guten Weg.

Man liest, dass Private in der ganz schlimmen Verwerfung im März offenbar in die Aktienmärkte reingegriffen haben, während Institutionelle eher viel Geld für teure Absicherungen ausgegeben haben. Wie sehen Sie das?

Unserer Portfolio-Strategie folgend, sind wir unserem Konzept treu geblieben. Selbstverständlich mussten auch wir eine leichte Reduktion der Aktienquote während der Krise vornehmen. Vor allem im Bereich der Veranlagung nimmt das Risikomanagement generell einen wesentlichen Stellenwert ein. Die dabei im Einsatz stehenden Kathrein Experten handeln nach klar nachvollziehbaren Regeln, konzentrieren sich auf das Wesentliche und agieren besonnen, effizient und professionell, wie ein Fels in der Brandung. Dadurch blieben Strategieänderungen in den Portfolios unserer Kunden aus. 

Abschließend: Wie geht es weiter?

Bedauerlicherweise bleibt auch uns der Blick in die Zukunft verwehrt. Allerdings ist mit einer langen Niedrigzinsphase zu rechnen. Dies führt folglich in vielen Bereichen zu Kurssteigerungen, die das Vermögen der Wirtschaftssubjekte positiv beeinflussen. Das betrifft vor allem Anlageklassen wie Immobilien und Aktien sowie weitere Real Assets. Dabei scheinen die aktuellen Entwicklungen an den Aktienmärkten irrational. Fehlende Alternativen an den Zinsmärkten sind ein nachvollziehbarer Grund, weshalb Investoren die verfügbare Liquidität in Aktienmärkte und andere Realwerte anlegen. Vorsicht sollte stets geboten sein und gerade in Zeiten wie diesen sollte Diversifikation gepaart mit einer intelligenten Produktauswahl im Vordergrund stehen. Dafür steht unser Haus und das gesamte Team auch nach mehr als 20 Jahren Portfoliomanagement. 

Text: Christian Drastil   Bilder: Michaela Mejta 

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