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Zum Weltspartag: Zertifikate sind die Brücke vom Sparbuch in ertragreichere Anlageformen

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Interview mit Helmut Siegler, Vorstand der Schoellerbank und Beiratsmitglied des Zertifikate Forum Austria

Wie fällt Ihr Befund des Zertifikatemarktes in Österreich aus?

Helmut Siegler: Betrachtet man den Markt für Geldanlage in Österreich, so muss man feststellen, dass der Bestand an Zertifikaten zumindest im europäischen Vergleich sehr gut ist. Zertifikate oder strukturierte Anlageprodukte sind aus dem Spektrum der Anlageinstrumente nicht mehr wegzudenken. Natürlich muss man berücksichtigen, dass die österreichischen Anleger vorwiegend in liquide und sichere Instrumente investieren, also die Spareinlage eine große Rolle spielt. Deshalb sind Zertifikate für mich das geeignete Instrument, um als Brücke zwischen Sicherheit und Risiko zu dienen, auf der man die Österreicher in ertragreichere Anlageformen bewegen kann. Die Absicherungsmechanismen von Zertifikaten können Anlegern die Furcht vor dem Risiko nehmen. 

Mit welchen Argumenten wollen Sie die Anleger überzeugen?

In den vergangenen zehn Jahren war die jährliche Inflation nicht aufregend hoch, aber die Geldentwertung war stärker als der Ertrag durch Zinsen. Dadurch kam es in diesem Zeitraum zu durchaus bemerkenswerten realen Kapitalverlusten bei Spareinlagen. Viele Zertifikate verbinden Kapitalschutz mit realen Renditen und sind deshalb für Anleger, die defensiv oder risikoavers investieren möchten, eine gute Alternative. Ich sehe bei sicherheitsaffinen Anlegern ein großes Potenzial für Zertifikate bzw. strukturierte Anleihen.

Wie groß schätzen Sie dieses Potenzial?

Zunächst einmal müssen wir die Sparer und Anleger fragen, was ihnen die Sicherheit wert ist. Wir müssen ihnen klarmachen und es konkret quantifizieren, was die Sicherheit kostet. Ich sehe das Potenzial bei ungefähr 4 bis 8 Prozent der Sparer, die wir davon überzeugen können, einen Teil ihres Geldvermögens in Zertifikate umzuschichten. Das wird kein einfacher Prozess sein und es wird in etwa genauso schnell bzw. langsam gehen wie die Hinwendung zu Investmentfonds vor 30 Jahren. Wir müssen argumentativ klar sein und damit rechnen, dass es einer langfristigen Überzeugungsarbeit bedarf.

Ist die schwache Performance vieler Fonds nicht ein gutes Argument?

In Zeiten wie diesen ist es nicht einfach, immer wieder Alpha zu produzieren. Aber wir brauchen Alpha für den Vermögenszuwachs und ich trete deshalb für aktives Management ein. Nur passives Management – wie zum Beispiel bei Spareinlagen oder auch bei ETFs – reicht für Vermögenssicherung und Vermögensaufbau nicht aus. Aktive Anlagestrategien sind erforderlich, wenn auch herausfordernd. Zertifikate mit ihrer Kernkompetenz, der Verbindung von Sicherheit mit Wachstumschancen, sind deshalb für sicherheitsaffine Privatanleger ein sehr gut geeignetes Instrument.

Welche Barrieren für Zertifikate sehen Sie bei Anlegern und Beratern?

Aus meiner Erfahrung schauen Kunden sehr stark auf die Qualität des Schuldners, auf die Emittentenqualität. Das ist zehn Jahre nach Lehmann auch in Österreich noch immer eine Hürde. Die Banken und die Behörden haben viel getan, um das Vertrauen wiederherzustellen. Zum Beispiel konnten die Kernkapitalquoten der Emittenten deutlich gesteigert werden. Aber der Vertrauensaufbau in Institutionen benötigt viel Zeit. Die oft behauptete Komplexität sehe ich generell zwar als Hindernis, das ist aber kein Spezifikum der Zertifikate. Es gibt auch viele Fonds, die sehr komplex sind. Die Emittenten legen heute meist Zertifikate auf, die einfach zu erklären sind. Im Vergleich zur ersten Blüte des Zertifikatemarktes sind die strukturierten Anlageprodukte viel kundenfreundlicher geworden. Die Emittenten haben erkannt, dass komplexe Strukturen für eine breitere Anlegerschicht nicht sinnvoll sind.

www.zertifikateforum.at

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(September 2019)





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