09.08.2019,
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Quartalsbericht
Wien, 9. August 2019 -
Umsatz
Umsatzanstieg um 2,7 % auf 981,1 Mio EUR\nGutes Paketwachstum (+7,8 %) sowie Anstieg in der Division Brief, Werbepost & Filialen (+1,3 %)\nErgebnis
EBIT um 2,5 % auf 107,7 Mio EUR gesteigert, EBIT-Marge von 11,0%\nErgebnis je Aktie von 1,17 EUR (+4,6 %)\nCashflow und Bilanz
Operativer Free Cashflow von 99,6 Mio EUR\nBilanzsumme nach Aktivierung der Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen gem. IFRS 16 auf 1.896,9 Mio EUR erhöht\nAusblick 2019
Leicht steigender Umsatz 2019 prognostiziert\nZiel eines stabilen operativen Ergebnisses (EBIT)\nDie Österreichische Post kann auf ein sehr gutes erstes Halbjahr 2019
zurückblicken. Getragen von einem robusten Briefgeschäft und einem starken
Wachstum im Paketbereich konnte der Konzernumsatz der Österreichischen Post auf
981,1 Mio EUR gesteigert werden, das entspricht einem Anstieg von 2,7 %. Sowohl
die Division Brief, Werbepost & Filialen (+1,3 %) als auch die Division Paket &
Logistik (+7,8 %) zeigten in der Berichtsperiode eine positive Entwicklung.
Das Briefgeschäft ist einerseits von der anhaltenden Substitution klassischer
Briefe durch elektronische Kommunikationsformen geprägt, andererseits aber auch
von strukturellen Rückgängen im Werbegeschäft beeinflusst. Hier ist eine
Verunsicherung durch die Datenschutz-Grundverordnung erkennbar. Das
Finanzdienstleistungsgeschäft ist aufgrund der Beendigung der Kooperation mit
der BAWAG P.S.K. weiterhin rückläufig. Der Anteil der Division Brief, Werbepost
& Filialen am Konzernumsatz der Österreichischen Post betrug im ersten Halbjahr
2019 etwas über 70 %. Entgegen der grundsätzlichen Abnahme des adressierten
Briefvolumens und dem geringeren Werbeumsatz wirkten sich das neue Produkt- und
Tarifmodell, Zusatzumsätze durch Wahlen und Einmalaussendungen positiv auf die
Brief-Division aus.
Im Paketgeschäft profitiert die Österreichische Post von einem dynamischen
Marktwachstum durch den anhaltenden Online-Shopping-Trend, wodurch die
Paketmengen kontinuierlich steigen. Die damit verbundene Wettbewerbsintensität
und der Preisdruck bleiben weiterhin hoch. Die Division Paket & Logistik
erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen Anteil von knapp 30 % am Konzernumsatz
mit weiterhin positivem Trend. Das Umsatzwachstum von 7,8 % im Paketgeschäft
wurde primär vom Trend zum E-Commerce und den damit einhergehenden steigenden
Paketmengen in Österreich getrieben. Nachdem die Wettbewerbsbehörden die
Zustimmung zur Kooperation mit der Deutsche Post DHL Group gegeben haben, werden
seit Anfang August 2019 Pakete über die Österreichische Post zugestellt. Die
prognostizierten zukünftigen Paketmengen führen dazu, dass mit Hochdruck an
einer umfassenden Kapazitätserweiterung der Paketlogistik in Österreich
gearbeitet wird. "Seit Juli 2019 läuft der Testbetrieb des Paket-
Logistikzentrums in Hagenbrunn nördlich von Wien, welches ab September 2019 in
Vollbetrieb geht und die aktuelle Kapazität um 25 % erhöht.", so Generaldirektor
DI Dr.
Georg Pölzl. Der Bau eines zweiten Paket-Logistikzentrums in Kalsdorf bei
Graz läuft nach Plan und die Fertigstellung wird Mitte 2020 erwartet.
Mittelfristig sollen sowohl die gesamte Transportleistung als auch die
Sortierkapazität verdoppelt werden. Zudem wird die Ausweitung des
Serviceangebots mit Selbstbedienungs- und Online-Lösungen, die den Paketversand
und -empfang noch einfacher und bequemer machen, kontinuierlich vorangetrieben.
Auf Basis der soliden Umsatzentwicklung und gepaart mit konsequenter
Kostendisziplin lag das Konzern-EBIT mit 107,7 Mio EUR um 2,5 % über dem Niveau
des Vorjahres. Die solide Entwicklung im ersten Halbjahr 2019 sollte es der
Österreichischen Post ermöglichen, ihrer klaren Kapitalmarktpositionierung als
verlässlicher Dividendentitel treu zu bleiben. Das Ergebnis je Aktie hat sich im
Vergleich zur Vorperiode von 1,12 EUR auf 1,17 EUR verbessert.
"Im Fokus unserer strategischen Aktivitäten stehen Verlässlichkeit und
Beständigkeit gegenüber den Eigentümern und sonstigen Stakeholdern unseres
Unternehmens - und diesen eingeschlagenen Weg wollen wir auch weiter
fortsetzen", so Generaldirektor DI Dr. Georg Pölzl. "Die Österreichische Post
peilt für das Gesamtjahr 2019 einen leichten Umsatzanstieg und ein stabiles
operatives Ergebnis (EBIT) auf dem Niveau des Vorjahres an" ergänzt Pölzl.
Der komplette Bericht ist im Internet unter post.at/ir --> Reporting verfügbar.
KENNZAHLEN
Veränderung
Mio EUR H1 2018 H1 2019 % Mio EUR Q2 2018 Q2 2019
Umsatzerlöse 955,2 981,1 2,7% 25,9 464,6 488,6
Brief, Werbepost & 695,0 703,9 1,3% 8,9 335,4 349,2
Filialen
Paket & Logistik 262,6 283,0 7,8% 20,4 130,4 142,0
Corporate/Konsolidierung -2,4 -5,8 - -3,4 -1,2 -2,6
Sonstige betriebliche 50,9 42,2 -17,2% -8,8 16,3 21,2
Erträge
Materialaufwand und
Aufwand für bezogene -206,2 -218,7 -6,1% -12,5 -102,3 -108,5
Leistungen
Personalaufwand -516,5 -507,3 1,8% 9,2 -242,5 -255,6
Sonstige betriebliche -137,8 -134,7 2,3% 3,2 -67,5 -68,3
Aufwendungen
Ergebnis aus nach der
Equity-Methode -1,3 -0,5 64,4% 0,8 -0,7 0,2
bilanzierten Finanzanlagen
EBITDA 144,3 162,2 12,4% 17,9 67,9 77,6
Abschreibungen -39,3 -54,5 -38,8% -15,2 -19,5 -27,3
EBIT 105,1 107,7 2,5% 2,6 48,4 50,3
Brief, Werbepost & 138,7 142,3 2,6% 3,6 65,1 67,0
Filialen
Paket & Logistik 20,4 20,4 0,3% 0,1 9,5 10,8
Corporate/Konsolidierung -54,1 -55,1 -1,8% -1,0 -26,3 -27,4
Sonstiges Finanzergebnis 3,2 0,8 -75,1% -2,4 1,5 -2,6
Ergebnis vor Steuern 108,2 108,5 0,2% 0,3 49,9 47,7
Ertragsteuern -32,3 -29,1 9,9% 3,2 -15,8 -11,6
Periodenergebnis 75,9 79,4 4,6% 3,5 34,1 36,0
Ergebnis je Aktie (EUR)1 1,12 1,17 4,6% 0,05 0,50 0,53
Cashflow aus 173,4 123,6 -28,7% -49,7 -2,6 51,3
Geschäftstätigkeit
Investitionen in -67,4 -70,0 -3,8% -2,6 -26,4 -50,3
Sachanlagen (CAPEX)
Free Cashflow 104,1 26,2 -74,8% -77,9 -30,1 7,2
Operativer Free Cashflow
(Free Cashflow vor
Akquisitionen/ 47,7/134,1 2 99,6 -25,7% 2 -34,5 2 -16,9 38,8
Wertpapieren und Growth
CAPEX)
1 Unverwässertes Ergebnis je Aktie, bezogen auf 67.552.638 Stück Aktien
2 Inklusive BAWAG P.S.K. Sondereffekt iHv 86,5 Mio EUR (Sonderzahlung BAWAG
P.S.K. iHv 107,0 Mio EUR abzüglich erbrachter Finanzdienstleistungen iHv 20,5
Mio EUR)
AUSZÜGE AUS DEM KONZERN-LAGEBERICHT:
UMSATZENTWICKLUNG IM DETAIL
Die Umsatzerlöse der Österreichischen Post erhöhten sich im ersten Halbjahr 2019
um 2,7 % auf 981,1 Mio EUR. Dabei wirkten sich der dynamisch wachsende
Paketmarkt mit einem Umsatzanstieg von 7,8 % sowie ein Anstieg in der Division
Brief, Werbepost & Filialen in Höhe von 1,3 % positiv aus.
Der Anteil der Division Brief, Werbepost & Filialen am Konzernumsatz der
Österreichischen Post betrug 71,3 %. Die Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr
resultierte aus der grundsätzlichen Abnahme des adressierten Briefvolumens durch
die elektronische Substitution, einem geringeren Werbeumsatz sowie der
schrittweisen Redimensionierung des Finanzdienstleistungsgeschäfts im Jahr 2019.
Umsatzerhöhend wirkten die neue Produktstruktur, Zuwächse im Bereich Mail
Solutions als auch Zusatzumsätze durch Wahlen und Einmalaussendungen. Die
Division Paket & Logistik erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen Anteil von
28,7 % am Konzernumsatz mit einem weiterhin positiven Trend. Das Wachstum von
7,8 % war primär vom organischen Mengenwachstum in Österreich getrieben.
Der Umsatz der Division Brief, Werbepost & Filialen von 703,9 Mio EUR stammte zu
58,1 % aus dem Bereich Briefpost & Mail Solutions, zu 26,5 % aus Werbepost und
zu 9,3 % aus Medienpost. Zudem wurden 6,2 % des Umsatzes mit
Filialdienstleistungen erwirtschaftet. Im Bereich Briefpost & Mail Solutions lag
der Umsatz mit 408,8 Mio EUR im ersten Halbjahr 2019 um 4,6 % über dem Niveau
des Vorjahres. Umsatzerhöhend im Bereich Briefpost wirkten die neue
Produktstruktur sowie Zusatzumsätze durch Wahlen. Die rückläufige
Volumenentwicklung infolge der Substitution von Briefen durch elektronische
Kommunikationsformen setzt sich fort. Der Basistrend der Volumenentwicklung im
ersten Halbjahr 2019 liegt bei ca. minus 3,5 % in Österreich. Der Bereich Mail
Solutions verzeichnete Umsatzzuwächse in Höhe von 1,9 Mio EUR vor allem in der
Dokumentenlogistik und im Outputmanagement. Der Bereich Werbepost verzeichnete
im ersten Halbjahr 2019 einen Umsatzrückgang von 2,5 % auf 186,3 Mio EUR. Bei
adressierten Sendungen zeigte sich bei einigen Kunden weiterhin Verunsicherung
hinsichtlich der Datenschutz-Grundverordnung. Die unadressierte Werbepost ist
vor allem geprägt durch einen Rückgang im Einzelhandel und einer generellen
Reduktion der Sendungsgewichte. Der Umsatz mit Medienpost, also der Zustellung
von Zeitungen und Magazinen, erhöhte sich im Periodenvergleich leicht um 0,9 %
auf 65,1 Mio EUR, positiv beeinflusst durch die Wahlen im ersten Halbjahr 2019.
Die Umsätze aus Filialdienstleistungen lagen im ersten Halbjahr 2019 mit 43,7
Mio EUR um 9,9 % unter dem Niveau der Vergleichsperiode des Vorjahres. Gemäß der
Vereinbarung mit dem Bankpartner BAWAG P.S.K. erfolgt die Beendigung der
Kooperation bis Ende 2020. Der Umsatz mit Finanzdienstleistungen wird 2019
kontinuierlich reduziert.
Der Umsatz der Division Paket & Logistik verbesserte sich im ersten Halbjahr
2019 um 7,8 % von 262,6 Mio EUR auf 283,0 Mio EUR. Das Wachstum im Paketgeschäft
basiert auf dem anhaltenden E-Commerce-Trend in Österreich. Trotz der
Eigenzustellung eines Großkunden in Wien konnte die Österreichische Post auch in
dieser Berichtsperiode am Marktwachstum partizipieren. Es herrscht weiterhin
intensiver Wettbewerb und hoher Preisdruck, gleichzeitig nehmen die
Anforderungen hinsichtlich Qualität und Zustellgeschwindigkeit zu. Der Trend für
das Marktwachstum in Österreich liegt für das Geschäftsjahr 2019 im oberen
einstelligen Bereich. Insgesamt entfielen in den ersten sechs Monaten 2019 51,8
% des Divisionsumsatzes auf den Premium-Bereich (Paketzustellung innerhalb von
24 Stunden). Dies entspricht einem Umsatzanstieg von 19,0 % auf 146,7 Mio EUR im
ersten Halbjahr 2019. Der Anteil des Bereichs Paket Standard am Divisionsumsatz
beträgt 38,0 %. Im ersten Halbjahr 2019 verzeichnete der Bereich einen
Umsatzrückgang von 3,9 % auf 107,4 Mio EUR. Mengenverschiebungen hin zu einer
schnelleren Zustellung von Paketen sind als klarer Trend zu bemerken. Im Bereich
Paket Sonstige Leistungen, der diverse Logistik-Zusatzdienstleistungen
beinhaltet, wurden in den ersten sechs Monaten 2019 Umsätze in Höhe von 28,9 Mio
EUR generiert, dies entspricht einem Anstieg von 4,9 %.
Eine Betrachtung nach Regionen zeigt, dass in den ersten sechs Monaten 2019 80,0
% der Divisionsumsätze in Österreich erzielt wurden, 20,0 % der Umsätze
entfielen auf Tochtergesellschaften in Südost- und Osteuropa. In Österreich
wurde im ersten Halbjahr 2019 ein Umsatzanstieg von 7,8 % erzielt. Im
wettbewerbsintensiven Raum Südost- und Osteuropa lag das Umsatzplus in den
ersten sechs Monaten 2019 ebenfalls bei 7,8 %.
ERGEBNISENTWICKLUNG
Bezogen auf die Umsatzerlöse der Österreichischen Post sind die größten
Aufwandspositionen der Personalaufwand (51,7 %), der Materialaufwand und Aufwand
für bezogene Leistungen (22,3 %) sowie sonstige betriebliche Aufwendungen (13,7
%).
Der Personalaufwand belief sich im ersten Halbjahr 2019 auf 507,3 Mio EUR, was
einem Rückgang von 1,8 % bzw. 9,2 Mio EUR entspricht. Der operative
Personalaufwand blieb gegenüber der Periode des Vorjahres stabil. Die
Österreichische Post beschäftigte in den ersten sechs Monaten 2019
durchschnittlich 20.166 Mitarbeiter, dies bedeutet eine Reduktion von 0,6 %
gegenüber dem Vorjahr. Stetige Effizienzsteigerungen und struktureller Umbau
machten es möglich, kollektivvertragliche Gehaltssteigerungen zu kompensieren.
Der nicht-operative Personalaufwand beinhaltet Abfertigungen und
Rückstellungsveränderungen, die primär auf die spezifische
Beschäftigungssituation beamteter Mitarbeiter der Österreichischen Post
zurückzuführen sind. Während in dieser Position im Vorjahr noch rund 20 Mio EUR
an Rückstellungen für die Redimensionierung im Finanzdienstleistungsbereich
angefallen sind, fielen in der aktuellen Berichtsperiode die Aufwendungen
entsprechend geringer an.
Der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen erhöhte sich um 6,1 %
auf 218,7 Mio EUR, primär bedingt durch vermehrte Transportaufwendungen
hervorgerufen durch die gestiegenen Paketmengen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich um 2,3 % auf 134,7 Mio
EUR. Dieser Rückgang ist vor allem durch den Wegfall von Leasingaufwendungen
aufgrund der erstmaligen Anwendung des Bilanzierungsstandards IFRS 16 bedingt.
Gegenläufig wirkten erhöhte IT- und Beratungsaufwendungen. Die sonstigen
betrieblichen Erträge betrugen im ersten Halbjahr 2019 42,2 Mio EUR nach 50,9
Mio EUR im ersten Halbjahr 2018. Im Vorjahr war ein Einmalertrag in Höhe von
rund 20 Mio EUR als pauschale Abgeltung seitens des Bankpartners BAWAG P.S.K.
für die Verkürzung der Vertragsdauer enthalten.
Durch die Anwendung des IFRS 16 werden Leasingverhältnisse erweitert abgebildet,
was die Darstellung der Ergebnisseite des Konzerns beeinflusst. Der Effekt auf
die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belief sich auf 16,5 Mio EUR mit
entsprechender Auswirkung auf das EBITDA. Das EBITDA lag somit mit 162,2 Mio EUR
um 17,9 Mio EUR über dem Vergleichswert des Vorjahres, das entspricht einer
EBITDA-Marge von 16,5 %. Dem gegenüber erhöhten sich die Abschreibungen aufgrund
IFRS 16 um 15,7 Mio EUR und der Zinsaufwand um 2,2 Mio EUR. Im Ergebnis zeigt
sich ein stabiles bis positives Bild. Das EBIT in Höhe von 107,7 Mio EUR
verbesserte sich um 2,5 % gegenüber dem Vorjahr. Die EBIT-Marge betrug 11,0 %.
Im Finanzergebnis des Konzerns von 0,8 Mio EUR wirkte sich die Aufwertung der
Anteile an der FinTech Group AG in Höhe von 3,3 Mio EUR positiv aus. Nach Abzug
der Ertragssteuern von 29,1 Mio EUR ergab sich somit ein Periodenergebnis von
79,4 Mio EUR (+4,6 %). Das Ergebnis pro Aktie betrug 1,17 EUR nach 1,12 EUR im
ersten Halbjahr des Vorjahres.
Nach Divisionen betrachtet, verzeichnete die Division Brief, Werbepost &
Filialen in den ersten sechs Monaten 2019 ein EBITDA von 153,9 Mio EUR. Dies
entspricht einem Anstieg von 3,7 %. Das Divisions-EBIT erhöhte sich um 2,6 % auf
142,3 Mio EUR. Positiv wirkten der Umsatzanstieg sowie die hohe Kostendisziplin.
Die Division Paket & Logistik zeigte Umsatzwachstum bei hohem Wettbewerbs- und
Margendruck und erwirtschaftete ein EBITDA von 28,5 Mio EUR (+10,6 %) und ein
EBIT von 20,4 Mio EUR (+0,3 %) im ersten Halbjahr 2019. Das EBIT ist weiterhin
vor allem durch Mehraufwände im Logistiknetz zur Vermeidung aktueller
Kapazitätsengpässe belastet. Die Mengen- und Umsatzsteigerungen werden mithilfe
umfangreicher Logistikmaßnahmen bewältigt.
Das EBIT der Division Corporate (inkl. Konsolidierung) reduzierte sich um 1,8 %
auf minus 55,1 Mio EUR aufgrund erhöhter IT- und Beratungsaufwendungen. Die
Division Corporate erbringt nicht-operative Dienstleistungen, wie sie
typischerweise für Zwecke der Verwaltung und Steuerung eines Konzerns erbracht
werden. Diese Tätigkeiten umfassen unter anderem die Verwaltung der
Konzernimmobilien, die Erbringung von IT-Dienstleistungen, die Entwicklung neuer
Geschäftsmodelle sowie die Administration des Post Arbeitsmarktes.
CASHFLOW UND BILANZ
Der Cashflow ist aufgrund einer Sonderzahlung der BAWAG P.S.K. von in Summe
107,0 Mio EUR im ersten Halbjahr 2018 nur eingeschränkt vergleichbar. Der
Cashflow aus dem Ergebnis erreichte im ersten Halbjahr 2019 163,5 Mio EUR nach
176,2 Mio EUR in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Im Vorjahr war in diesem
Wert ein Einmalertrag von 20,1 Mio EUR als pauschale Abgeltung seitens des
Bankpartners BAWAG P.S.K. inkludiert. Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit
erreichte in der Berichtsperiode 123,6 Mio EUR nach 173,4 Mio EUR im Vorjahr. Im
ersten Halbjahr des Vorjahres war der gesamte Sondereffekt in Höhe von 86,5 Mio
EUR in Folge der Beendigung der Zusammenarbeit mit der BAWAG P.S.K. enthalten
(107,0 Mio EUR abzüglich der im ersten Halbjahr 2018 erbrachten
Finanzdienstleistungen von 20,5 Mio EUR).
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich in den ersten sechs Monaten
2019 auf minus 97,4 Mio EUR nach minus 69,3 Mio EUR in der Vergleichsperiode des
Vorjahres. Dieser Anstieg resultierte vorwiegend aus Geldmarktveranlagungen, die
sich in der Berichtsperiode mit 20,0 Mio EUR im Cashflow auswirkten sowie aus
höheren Zahlungen für den Erwerb von Sachanlagen (CAPEX), die im ersten Halbjahr
2019 mit 70,0 Mio EUR über dem Wert des Vorjahres von 67,4 Mio EUR lagen.
Der Operative Free Cashflow erreichte 99,6 Mio EUR in der aktuellen
Berichtsperiode nach 47,7 Mio EUR im ersten Halbjahr des Vorjahres bzw. 134,1
Mio EUR inklusive des positiven Sondereffektes in Folge der Beendigung der
Zusammenarbeit mit der BAWAG P.S.K. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
enthielt hauptsächlich die Dividendenzahlungen und belief sich in den ersten
sechs Monaten 2019 auf minus 126,2 Mio EUR.
Die Österreichische Post setzt auf eine konservative Bilanz- und
Finanzierungsstruktur. Dies zeigt sich an der hohen Eigenkapitalquote und der
soliden Zahlungsmittelveranlagung mit möglichst geringem Risiko. Die Bilanzsumme
der Österreichischen Post lag per 30. Juni 2019 bei 1.896,9 Mio EUR. Die
Sachanlagen erhöhten sich durch die nunmehrige Aktivierung der Nutzungsrechte
aus Leasingverhältnissen aufgrund der Erstanwendung von IFRS 16 um 303,9 Mio EUR
auf 956,7 Mio EUR zum 30. Juni 2019 und stellten somit die größte Bilanzposition
dar. Weiters gab es immaterielle Vermögenswerte von 86,8 Mio EUR. Die darin
enthaltenen Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenserwerben sind per 30.
Juni 2019 mit 58,7 Mio EUR ausgewiesen. Forderungen, die in Summe die
zweitgrößte Bilanzpositionen auf der Aktivseite bilden, beliefen sich auf 311,9
Mio EUR. Die Passivseite der Bilanz ist von einer hohen Eigenkapitalquote
geprägt, die per 30. Juni 2019 bei 33,0 % lag. Die Verringerung der
Eigenkapitalquote gegenüber den Vorperioden resultiert überwiegend aus der
erstmaligen Anwendung des Bilanzierungsstandards IFRS 16, welcher zum 30. Juni
2019 einen Effekt auf die Eigenkapitalquote von minus 5,5 % hatte. Das
Eigenkapital des Österreichischen Post Konzerns lag zum Stichtag bei 625,9 Mio
EUR. Die langfristigen Schulden lagen mit Ende der Berichtsperiode bei 651,8 Mio
EUR, die kurzfristigen Schulden bei 619,2 Mio EUR.
AUSBLICK 2019
Die Marktentwicklung des Brief- und Paketgeschäfts im ersten Halbjahr 2019
bestätigt die Einschätzungen für das Gesamtjahr. In der Umsatzentwicklung 2019
geht die Österreichische Post von einer leicht steigenden Tendenz aus. Trotz
rückläufiger Briefvolumen sollten positive Einmaleffekte wie Wahlen und
Sonderaussendungen aber auch das wachsende Paketgeschäft für einen positiven
Trend sorgen. Hinsichtlich der vereinbarten Partnerschaft mit der Deutsche Post
DHL Group in Österreich wird - nach nunmehriger Genehmigung der
Wettbewerbsbehörden - die Zustellung von Paketen in Österreich per 1. August
2019 durch die Österreichische Post erfolgen. Weiters ist vorgesehen, einen
Großteil der Mitarbeiter und ausgewählte Logistik-Standorte zu übernehmen.
Mittelfristig muss weiterhin mit Rückgängen im klassischen Briefgeschäft von ca.
5 % p.a. gerechnet werden. Das Werbegeschäft wird von rückläufigen Volumen
geprägt sein, auch als Auswirkung der jüngsten Datenschutzbestimmungen. Dem
gegenüber kann die Österreichische Post - trotz hoher Wettbewerbsintensität -
mit weiteren Zuwächsen im Paketbereich rechnen. Dies wird einerseits getragen
von Zuwächsen im Online-Handel und andererseits durch die nunmehrige Kooperation
mit der Deutsche Post DHL Group zur Paketzustellung in Österreich.
Vor dem Hintergrund der erwartbaren Mengenentwicklung im Paketbereich hat das
Investitionsprogramm zur Kapazitätserweiterung oberste Priorität in der
Weiterentwicklung des Unternehmens. Ziel ist es weiterhin, die Sortierkapazität
im Paketbereich zu verdoppeln und die Investitionsbemühungen zu beschleunigen.
Wie bereits kommuniziert sind 2019 zusätzlich zu den Basis-Investitionen in Höhe
von ca. 70 Mio EUR Wachstumsinvestitionen in Höhe von über 50 Mio EUR geplant.
Darüber hinaus sind Investitionen in Erweiterungen bzw. Zukäufe von Grundstücken
in der Größenordnung von 25 Mio EUR sowie der Erwerb von Sortiertechnik im
Zusammenhang mit der Kooperation der Deutsche Post DHL Group in Höhe von 15 Mio
EUR zu erwarten. Mit dem Vollbetrieb des Paket-Logistikzentrums in Hagenbrunn
nördlich von Wien wird ab September 2019 die Kapazität bereits um 25 % erhöht.
Die Errichtung eines zweiten Paket-Logistikzentrums in Kalsdorf bei Graz läuft
nach Plan und die Fertigstellung ist für Mitte 2020 geplant. Ein weiteres
Logistikzentrum in Thalgau/Salzburg ist derzeit in Planung.
Stabilität ist weiterhin das Ziel der Österreichischen Post hinsichtlich der
Entwicklung des operativen Ergebnisses. Der Fokus im Kerngeschäft liegt klar auf
der Mengenentwicklung im Brief- und Paketbereich sowie auf der Optimierung der
Logistikinfrastruktur in Österreich. Maßnahmen der Kostensenkung und
Effizienzsteigerung sollen weiterhin vorangetrieben werden.
Derzeit wird auch intensiv am Aufbau eines eigenen
Finanzdienstleistungsgeschäfts gearbeitet. Eine Entscheidung zum
Eigentümerkontrollverfahren bei der Europäischen Zentralbank (EZB) über die
Österreichische Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) zum 80/20 Joint Venture
Österreichische Post/GRAWE-Bankengruppe ist bis Ende 2019 zu erwarten. Mit einem
Angebot an neuen Finanzdienstleistungen wird im zweiten Quartal 2020 gestartet.
Basis dafür ist ein schlankes Geschäftsmodell unter Nutzung des Vertriebs- und
Filialnetzes der Österreichischen Post und ein risikominimiertes
Produktportfolio an Eigen- und Fremdprodukten. Beim Aufbau eines neuen
Finanzdienstleistungsangebotes werden Anlaufverluste in den ersten drei Jahren
und positive Ergebnisbeiträge danach prognostiziert.
Für das Jahr 2019 wird in Summe ein stabiles operatives Ergebnis (EBIT)
angepeilt, das auf einer guten Entwicklung im Kerngeschäft basiert und diverse
Anlaufkosten zum Aufbau des Finanzdienstleistungsgeschäfts inkludiert.
Emittent: Österreichische Post AG
Rochusplatz 1
A-1030 Wien
Telefon: +43 (0)57767-0
FAX:
Email: investor@post.at
WWW: www.post.at
ISIN: AT0000APOST4
Indizes: ATX
Börsen: Wien
Sprache: Deutsch
BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
Börsepeople im Podcast S12/10: Robert Halver
Österreichische Post
Akt. Indikation: 32.15 / 32.25
Uhrzeit: 07:56:15
Veränderung zu letztem SK: 0.16%
Letzter SK: 32.15 ( 0.94%)
Bildnachweis
1.
Österreichische Post AG: Pilotprojekt "City Hub Wien" im 3. Bezirk: Post testet neue Wege in der Zustellung; Erich Hohenberger, Bezirksvorsteher des 3. Wiener Gemeindebezirkes, Peter Umundum, Vorstand Paket & Logistik der Österreichischen Post AG und die beiden Zusteller bei der Vorstellung des Pilotprojektes "City Hub Wien"; Credit: Post
, (© Aussender) >> Öffnen auf photaq.com
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