15.05.2019
München (ots) - Wert der Private-Equity-Deals im Gesundheitswesen
steigt 2018 weltweit auf 63,1 Milliarden US-Dollar
Mehr als die Hälfte der Investitionen entfällt auf Public-to-Private-Transaktionen\nGlobales M&A-Volumen im Gesundheitssektor erreicht mit 435 Milliarden US-Dollar einen historischen Höchststand\nHohe Bewertungen und harter Wettbewerb erfordern kreative Deal-Sourcing-Ansätze\nRekorde haben im weltweiten Geschäft mit der Gesundheit derzeit
Hochkonjunktur. Auf ein herausragendes Jahr 2017 folgte ein noch
besseres Jahr 2018. Mit 435 Milliarden US-Dollar war das weltweite
M&A-Volumen im Gesundheitssektor so hoch wie noch nie in diesem
Jahrhundert. Und Private-Equity-(PE-)Fonds haben daran großen Anteil.
Ihr Transaktionsvolumen im Gesundheitswesen stieg 2018 weltweit um
weitere knapp 50 Prozent auf 63,1 Milliarden US-Dollar - und damit
auf den höchsten Wert seit 2006. In Europa stieg das Deal-Volumen im
gleichen Zeitraum auf 17,8 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg um
rund 40 Prozent entspricht. In der achten Auflage ihres "Global
Healthcare Private Equity and Corporate M&A Report" zeigt die
internationale Managementberatung Bain & Company die Ursachen dieser
Rekordjagd auf, aber auch Konsequenzen, die sich daraus ergeben.
"In Zeiten einer erwarteten weltwirtschaftlichen Abkühlung und
politischer Turbulenzen suchen Investoren sichere Häfen für ihr
Kapital", erklärt Dr. Franz-Robert Klingan, Partner bei Bain &
Company und Co-Autor der Studie. "Genau das bietet der
Gesundheitssektor. Das Geschäft ist größtenteils
konjunkturunabhängig, profitiert von langfristigen Trends wie der
Bevölkerungsalterung und liefert weltweit seit Jahren attraktive
Renditen." In der Folge sei ein enormer Wettbewerb um
Übernahmekandidaten entstanden, der die Bewertungen in die Höhe
getrieben habe.
Zahl der Mega-Deals wächst
Vor diesem Hintergrund nimmt die Bedeutung großer Deals mit einem
Volumen von mehr als 2 Milliarden US-Dollar zu. Tatsächlich hat sich
ihre Zahl 2018 verdoppelt. Die teuerste Übernahme in Europa war die
des italienischen Pharmaherstellers Recordati für 7,4 Milliarden
US-Dollar. Dagegen gab es im deutschsprachigen Raum eher kleinere
Transaktionen, auch im Rahmen von Buy-and-Build-Strategien. So formte
ein PE-Fonds aus dem Erwerb des größten deutschen Dentallabors sowie
Zukäufen in Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden Europas
führendes Dentallabor.
Solch grenzüberschreitende Deals sind angesichts der unverändert
stark national geprägten Gesundheitssysteme alles andere als
Selbstläufer. Die Regulierung in den einzelnen Ländern eröffnet aber
auch Chancen. In Deutschland sind dies beispielsweise die anstehende
Reform der Krankenhausfinanzierung und die Präzisierung der
Vorschriften für filialisierte Gesundheitsanbieter. "Deutschland
steht bei der Filialisierung im Gesundheitswesen noch ganz am
Anfang", stellt Branchenkenner Klingan fest. "Mit ihrem
branchenübergreifenden Know-how bei Buy-and-Build-Strategien könnten
PE-Fonds hier eine wichtige Rolle übernehmen und die Konsolidierung
vorantreiben." Attraktive Targets finden sich etwa in der
Zahnmedizin, der Augenheilkunde oder der Veterinärmedizin.
Kursrückgänge erhöhen Attraktivität börsennotierter
Gesundheitsanbieter
Angesichts hoher Bewertungen und intensiven Wettbewerbs sind kreative
Ansätze beim Kauf neuer Portfoliounternehmen gefragt. Neben dem
Zusammenschluss in Konsortien setzt die PE-Branche derzeit
insbesondere auf Public-to-Private-Transaktionen. Mit 35 Milliarden
US-Dollar machten diese 2018 mehr als die Hälfte des gesamten
PE-Transaktionsvolumens im Gesundheitssektor aus. Im
deutschsprachigen Raum hatte bereits 2017 die Übernahme des
MDAX-Unternehmens Stada durch zwei PE-Fonds viel Aufsehen erregt. Mit
den gemeinhin rückläufigen Börsenkursen ist im vergangenen Jahr die
Attraktivität börsennotierter Gesundheitsunternehmen noch einmal
gestiegen.
Das herausfordernde Umfeld verlangt auch Anpassungen bei den
PE-Fonds, die ihre Prozesse rund um Übernahmen erweitern,
beschleunigen und intensivieren können. Dazu zählt die frühzeitige
Definition einer wertsteigernden Strategie ebenso wie eine auf die
Werthebel fokussierte, integrierte Due Diligence. Durch die aktuelle
konjunkturelle Abschwächung besteht erhöhter Handlungsbedarf.
Bain-Partner Klingan betont: "Investoren können sich nicht mehr auf
branchenweit steigende Bewertungen verlassen. Die Zukunft gehört
diszipliniert agierenden und datengetriebenen Fonds, die im Rahmen
präziserer Regulierungen gemeinsam mit ihren Portfoliounternehmen
systematisch wertsteigernde Strategien umsetzen."
Bain & Company
Bain & Company ist eine der weltweit führenden Managementberatungen.
Wir unterstützen Unternehmen bei wichtigen Entscheidungen zu
Strategie, Operations, Informationstechnologie, Organisation, Private
Equity, digitaler Strategie und Transformation sowie M&A - und das
industrie- wie länderübergreifend. Gemeinsam mit seinen Kunden
arbeitet Bain darauf hin, klare Wettbewerbsvorteile zu erzielen und
damit den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Im Zentrum der
ergebnisorientierten Beratung stehen das Kerngeschäft des Kunden und
Strategien, aus einem starken Kern heraus neue Wachstumsfelder zu
erschließen. Seit unserer Gründung im Jahr 1973 lassen wir uns an den
Ergebnissen unserer Beratungsarbeit messen. Bain unterhält 57 Büros
in 36 Ländern und beschäftigt weltweit 8.000 Mitarbeiter, 900 davon
im deutschsprachigen Raum. Weiteres zu Bain unter: www.bain.de.
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