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(Ex-)Börsenotierte auf Bauen-Energie-Messe: Austria-Email, BWT; Fragen zu Varta und Wienerberger (Günter Luntsch)

Magazine aktuell


#gabb aktuell



18.02.2019, 10569 Zeichen

Familiäre Bauen-Energie-Messe. Es ist wirklich nicht leicht, eine treffende Überschrift für diese Messe zu finden. "Schlecht besuchte Bauen-Energie-Messe: Rezession?" wollte ich dann doch nicht nehmen, denn ich weiß ja nicht den Grund, warum heuer so wenig los war. Von Freunden hörte ich gar "In einer Stunde bist Du durch, da ist nix los!", aber das war eindeutig falsch. Ich ging am letzten Tag hin, am 17.2.19, um 13 Uhr, und ich war sicher, ich würde zwei Stunden bleiben, denn ich gehe mit offenen Augen durch die Messe. Leider sperrte die Messe am Sonntag schon um 17 Uhr zu, und in vier Stunden hatte ich noch nicht einmal die Hälfte der Halle A durch, von der Halle B ganz zu schweigen. Man darf also wirklich niemandem glauben. Tatsächlich konnte man sich schön bewegen, und man fand auch leicht einen Berater, es waren mindesten so viele Berater wie Besucher auf der Messe, da durfte sich der Kunde wirklich als König fühlen. Ich wohnte vielen Fachgesprächen bei, die Besucher wussten offenbar genau, was sie wollen. Ich würde sogar behaupten: der typische Besucher war schon so gut informiert, dass man ihm nur mehr die letzten Details erklären musste, er brauchte dann keine lange Zeit mehr, um zu überlegen, für einen guten Verkäufer war er abschlussreif. Interessanterweise war etwa ein Drittel der von mir beobachteten Besucher an der Messekassa Vollzahler, sie zahlten für diese heuer kleinere (nur mehr zwei Hallen) Messe die vollen 13 Euro. Ein Drittel kam mit der Vorteilskarte einer Tageszeitung und zahlte 7 Euro, ein Drittel hatte Freikarten. Wer nicht wirklich Interesse an Investitionen in Bauen und Energie hätte, der würde nicht zahlen, wir können also davon ausgehen, dass mindestens zwei Drittel der Besucher echte Interessenten waren. Trotzdem waren es heuer weniger Besucher, das hörte man an so ziemlich allen Ständen. Man schob das üblicherweise auf das Internet. Angeblich würden die Kunden derzeit wegen einer Preisdifferenz sogar größere Anlagen (Heizung, Warmwasseraufbereitung u.ä.) in Deutschland kaufen. In Deutschland wohl, weil sie von mit Österreich vergleichbarer Qualität ausgehen, es sind ja immerhin Investitionen, die lange durchhalten müssen. Und weil oft die Mütter österreichischer Vertriebsfirmen in Deutschland ansässig sind. Es gab dazu zwei Meinungen: "Solche Geräte, die übers Internet gekauft werden, schließen wir nicht an. Die sollen sie bei uns kaufen. Ist ja auch wegen der Garantie." und "Wir schließen das schon an. Ist ja auch ein Geschäft. Natürlich prüfen wir das genau. Wegen der Garantie."

Der erste von mir besuchte Stand war der des österreichischen Umweltzeichens. Ich gewinne ja gerne, und diesen Quiz bezwinge ich im Normalfall. Die an mich gestellte Frage lautete sinngemäß: Woraus wird die Textilfaser Viskose von Lenzing hergestellt? a) Baumwolle b) Buchenholz c) PET-Flaschen. Also dass es Buche ist, wusste ich wirklich nicht, ich hörte immer nur von "Zellulose", erfuhr aber nie den genauen Baum. Da ich aber Baumwolle und PET-Flaschen aufgrund meines Fachwissens ausschließen konnte, gewann ich das Stoffsackerl. Beliebtester Interessent werde ich nicht gewesen sein, ich hatte so viele vertiefende Fragen zu Lenzing, dass der Standbetreuer wohl froh war, als ich weiterzog.

Mit e-control unterhielt ich mich über Smartmeter (die Energieversorger würden schon auf die Sicherheit schauen, Namensummeldungen würden leichter gehen, später werde auch ein schnellerer Anbieterwechsel möglich sein), oekostrom AG (Ökostrom sei eines der Kriterien des VKI gewesen, die oekostrom AG habe ein gutes Angebot gelegt), Befreiungsmöglichkeit von den Ökostrom-Gebühren auf der Stromrechnung (müsse über die GIS beantragt werden, stehe bei Radio- und Fernsehgebührenbefreiung zu, auch wenn man gar kein Radio- oder Fernsehgerät besitze, könne man das beantragen, wenn man über ein entsprechend niedriges Einkommen verfüge, also die Radio- und Fernsehgebührenbefreiung bekommen würde).

Bei Austria Email ist man zufrieden mit dem französischen Eigentümer, das Sortiment wurde ergänzt um Heizkörper aus Frankreich, deren Produktion man in Österreich schon eingestellt hatte. Ich wurde zu Speis und Trank eingeladen, gute und informative Gespräche ließen mich doch recht lange an diesem Stand verweilen. Das Wärmepumpenprinzip wurde mir erklärt, man könne sogar eiskalter Luft (z.B. minus 25 Grad) noch Wärme entziehen, so würden die Kühlschränke funktionieren. Austria Email biete seit 80 Jahren Wärmepumpen an, für die Fernwärme Wien habe man in den 70ern so eine Großanlage errichtet, die heute noch arbeite. Carl von Linde habe den Kühlschrank erfunden, und das stimmt auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_von_Linde

Auch bei BWT hielt ich mich länger auf. Die Werbekosten seien so stark gestiegen, das hätte man den Aktionären unmöglich zumuten können, deshalb sei der Börserückzug notwendig gewesen, war zu hören. Zumindest dieses Argument kann ich nachvollziehen, die Aktionäre haben regelmäßig die hohen Werbeaufwendungen kritisiert, ich selbst fand sie auch zu hoch. Rosa eigne sich besser für die Werbung, Rosa werde z.B. auf den Rennautos besser wahrgenommen als Blau. Auch wenn das Auto mit dem BWT-Logo nicht gewonnen hätte, sei es das Auto gewesen, das am zweitöftesten fotografiert worden sei. Der Kaffee war gut, das "synthetische anorganische Ionenaustauschermaterial HionEx, basierend auf dem natürlich vorkommenden Zeolith-Mineral" konnte ich mit meinem Geschmackssinn nicht wahrnehmen. Das pure Sodawasser, wo Calcium gegen Magnesium ausgetauscht war, schmeckte für mich etwa wie Römerquelle. Das dürfte der Geschmack von Magnesium sein. Am besten sei es natürlich, Magnesium durch die Nahrung aufzunehmen, aber erfahrungsgemäß enthält die auch oft viel mehr Zucker als Magnesium. Verglichen mit den Magnesiumtabletten sei das Magnesiumwasser vorteilhafter, da man das über den Tag verteilt trinke, wogegen man bei der Tablette viel auf einmal aufnehme, was der Körper nicht verarbeiten könne und daher zum Großteil wieder ausscheide. Je härter das Wasser, desto mehr Calcium könne gegen Magnesium ausgetauscht werden. Das Grazer Wasser z.B. habe verglichen mit dem weichen Wiener Wasser viel Calcium. Durch den Austausch von Calcium könne man das Leben der Geräte stark verlängern. Gutes Personal: sie wussten sogar die Wasserhärtegrade kleiner Ortschaften auswendig.

Grohe war wieder mit dem imposanten blauen Truck auf der Messe. Die Mitarbeiter wussten nicht, dass ihre Firma seit einigen Jahren den Japanern (Lixil, ISIN JP3626800001, 50% vom Höchstkurs entfernt) gehört, was aber auch ein gutes Zeichen sein kann, ich denke halt, dass die Japaner noch nicht arg versucht haben, in die erfolgreiche Gesellschaft hinein zu regieren. Leider habe ich am Grohe-Glücksrad nur einen Kugelschreiber gewonnen.

Interessant war es auch am Stand von Otis. Sie machen jetzt auch Aufzüge für Einfamilienhäuser. 26.000 Euro z.B. bei einem dreistöckigen Haus sollten nicht schrecken, auch ein Treppenlift ist nicht billig und oft sehr kompliziert. Bei Gehbehinderung könnte man das eventuell in Erwägung ziehen, niemand verlässt gerne im Alter sein trautes Heim. Diese Einfamilienhausaufzüge würden als Maschinen abgenommen, dürften daher "nur" 0,15 Meter pro Sekunde fahren, aber es sei darum nicht so teuer wie bei "echten" Personenaufzügen. Alle zwei Jahre Überprüfung durch einen Sachverständigen um 300 - 400 Euro sei dennoch nötig. Man bräuchte kein zusätzliches Telefon, ein GSM-Modul könne bei bestehendem Telefon in die Steuerung eingebaut werden. Man sei erst kurz auf dem Markt, habe aber bereits 20 Kunden für diese Einfamilienhausaufzüge gewinnen können. Man greife dabei auf die in Personenaufzügen bewährte Technik zurück. Stolz zeigte mir der Herr seinen "Gurt", an dem der Aufzug hänge. Stolz strich ich mit der Hand über das feste Gummi- oder Kunststoffteil und fragte "Semperit?" Wir suchten den Namen des Herstellers auf dem Gurt: "Contitech". Ah, die "andere" Semperit, leider nicht die börsenotierte Semperit, die feste Gurte im Programm haben. Diese Contitech, Tochter von Continental (ISIN DE0005439004, 50% vom Höchstkurs entfernt), ist offenbar so etwas ähnliches wie unsere österreichische Rest-Semperit, mit Förderschläuchen und allen möglichen anderen Kautschukprodukten, das hier liest sich jedenfalls sehr interessant: https://de.wikipedia.org/wiki/ContiTech

Last but not least sah ich bei einem Solaranlagenanbieter einen VARTA-Stromspeicher. Bei VARTA ist alles furchtbar kompliziert, viele unter dem Namen VARTA verkaufte Produkte sind gar nicht mehr von der VARTA AG (ISIN DE000A0TGJ55, leider schon 100% über Emissionskurs), aber diese Energiespeicher dürften in der Tochter VARTA Storage GmbH erzeugt werden, unter https://de.wikipedia.org/wiki/Varta_AG ist zu lesen: "Die Varta AG bietet mit der Varta Storage GmbH Energiespeichersysteme für den privaten Haushalt und für die Industrie an und zählte 2017 zu den drei größten Anbietern von Stromspeichern für Photovoltaikanlagen im Eigenheimbereich am europäischen Markt."

Ich traf auf der Messe etwa zehn Aktionäre, ich plauderte mit vielen Standbetreuern, auch über Hirtenberger, sie gehört seit 1996 dem Ankerbrot-Schuster und erzeugt heute die Patronen, damit sich die Airbags aufblasen, sowie Fußgängerschutzsysteme, wo die Motorhaube nachgibt, wenn das Auto gegen einen Fußgänger prallt, diese erweiterte Knautschzone führt zu weniger schweren Verletzungen. Alles gute Sachen, die Leben retten, Hut ab vor dieser Munitionsfabrik! An kleinen Aufmerksamkeiten gab es auf dieser Messe einige Taschen, die größte war wohl die von der EVN, Ahrens-Schornsteintechnik verschenkte gleich ein Marken-T-Shirt, von der Bawag habe ich ein Tapetenmesser und von Wien-Energie eine Taschenlampe mit Solarantrieb, sie funktioniert sogar. Nicht nur, wenn die Sonne scheint, sie speichert die Energie auch.

Dass von den großen Anbietern heuer offenbar Wienerberger fehlte, fiel auf. Osteuropäer bis hin zum mazedonischen Ofenbauer waren unter den vielen großen Westmarken sehr schüchtern, ihre Produkte gefielen aber, sie sollten in Zukunft mit mehr Selbstbewusstsein auftreten, sie brauchen meinem Eindruck nach den Vergleich mit den westlichen Anbietern nicht zu scheuen. Sehr positiv fiel auf: Es gab fast keine themenfremden Anbieter, man bekam die Anbieter zu sehen, die man auf einer Bauen- und Energie-Messe erwartet.
Varta AG ( Akt. Indikation:  36,02 /36,08, 5,10%)
Wienerberger ( Akt. Indikation:  21,17 /21,23, -0,00%)

(Der Input von Günter Luntsch für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 18.02.)



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