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Strache: "Unser Sport trägt mehr zum BIP bei als die Bauindustrie“

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Das Sportministerium ist nach 15 Jahren wieder BAA-Supporter. Ressortchef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache motiviert zu „Mach den ersten Schritt“. Besonders im Fokus: Schulsport.

Beim Business Athlete Award ehren wir ehemalige Spitzensportler, die jetzt in der Wirtschaft erfolgreich sind. Danke,

dass der Sportminister das unterstützt. Wie erleben Sie die Verbindung Sport und Wirtschaft?

Heinz-Christian Strache: Sport und Wirtschaft sind zwei komplementäre Systeme, die in ihrem Zusammenwirken einen wesentlichen Bestandteil des Selbstverständnisses einer Gesellschaft ausmachen. Der emotionale Aspekt, den etwa der Leistungssports erzielt, löst  in unserer heutigen Zeit auch monetäre Effekte aus, die vielen Playern zu Gute kommen: den Sportlern, den Veranstaltern, den Medien, dem Publikum und der Gesellschaft insgesamt als Wertschöpfungskette. Aber Sport sehe ich nicht nur als Leistungssport, sondern auch in Form von niederschwelliger Bewegung als Dienstleister im Gesundheits- und Bildungssystem. Bewegung und Sport leisten auch abseits der Spitzensportschlagzeile und der Olympiamedaillen Enormes für die Wirtschaft. Gerade diesen Aspekt möchte ich auch mit der Initiative „Mach den ersten Schritt“ verstärkt in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit rücken. Gemeinsam mit der Gesundheitsministerin möchte ich möglichst viele Österreicherinnen und Österreicher zu mehr Bewegung, zu einer gesünderen Ernährung und damit insgesamt zu einem gesünderen Lebensstil motivieren. Neben dem persönliches Wohlbefinden verbessert sich dadurch auch die Leistungsbilanz der gesamten Gesellschaft: weniger wohlstandsbedingte Krankheitsbilder, mehr Körperbewusstsein und eine freudvolle Mobilität bis ins hohe Alter, das sind die Ziele, die wir auch erreichen wollen.

Um einen Niki Lauda (auch mal Business Athlete Award Sieger) brauchte man sich nach seiner Sportkarriere keine Sorgen zu machen. Um einen Hermann Maier auch nicht.  Welche Programme gibt es, um weniger große Sportlernamen für die Berufswelt spannend zu machen? Denn die Sportlerskills sind ja in der Wirtschaft durchaus gerne gesehen …

Meine Experten entwickeln gerade die duale Ausbildung weiter, d.h. eine schulische Laufbahn für Spitzensportlerinnen und Spitzensportler, die ihnen die Ausübung ihres Sports ermöglicht, ohne dabei auf eine gediegene Ausbildung verzichten zu müssen. Die Kompetenzen und Fähigkeiten von Spitzensportlern liegen auf der Hand, kombiniert mit spezifischem Fachwissen sind das Fertigkeiten, die ihren Platz in der Wirtschaft mit Sicherheit finden. Jeder Nachwuchsspitzensportler wird ein eigenes Projekt, das wir mit unseren Möglichkeiten begleiten, betreuen und fördern werden. Alle Supportsysteme sollen hier eingebunden werden, von der Familie über die Schule zum Trainer und zu einem motivierenden Umfeld, das Spitzenleistungen im Sport und in der Karriere danach möglich machen soll.

Was kann man noch alles tun, damit Österreich zu einem Breitensport-Land wird? Was tun Sie?

Wie bereits oben erwähnt startet das Sportministerium gerade gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium die Initiative „Mach den ersten Schritt“, deren Ziel es ist, möglichst viele Österreicherinnen und Österreicher zur Bewegung zu bringen. Darüber hinaus werden wir im nächsten Jahr die österreichischen Sportstätten digital erfassen und so einem breiten Nutzerkreis zugänglich machen. D.h., Interessierte können via Internet dann Sportstätten in ihrer Nähe abrufen. Was jetzt schon funktioniert, aber noch immer zu wenig genutzt wird, weil zu wenig beworben, ist die Website www.fitsportaustria.at auf der sehr bequem mit Eingabe der Postleitzahl Bewegungsangebote der Sportvereine abgerufen werden können. Zurzeit stehen dort bereits knapp 10.000 Bewegungsangebote österreichweit zur Auswahl. Mit „Mach den ersten Schritt“ werden wir ab Herbst 2019 dieses Angebot beträchtlich erweitern.

Darüber hinaus führen wir die Initiativen „Kinder gesund bewegen“ und die „Tägliche Bewegungs- und Sporteinheit“ zu einem optimierten Projekt „Kinder gesund bewegen 2.0“ zusammen.  Damit wollen wir bis zum Ende der Legislaturperiode 100% der Volksschulen in ganz Österreich mit einem verbesserten Bewegungsangebot, der täglichen Turnstunde, versorgen. Derzeit finanziere ich diese Aktion alleine aus dem Budget des Sportministeriums, wenn ich von Seiten des Bildungsressorts und der Gesundheit zusätzliche finanzielle Mittel erhalte, was ich auch gerade verhandle, dann können wir „Kinder gesund bewegen 2.0“ auch auf die Sekundarstufe I ausrollen. Dazu benötigen wir jedoch zwischen 50 bis 60 Millionen Euro, die vom Sportressort alleine nicht gestemmt werden können.  

Und wie ist der Sportminister mit der österreichischen Wirtschaft im Jahr 2018 zufrieden?

Wir haben als Bundesregierung eine Vielzahl von Maßnahmen gesetzt, um die positive Entwicklung der heimischen Wirtschaft weiter in Schwung zu halten; unter anderem mit der sehr erfolgreichen neuen Initiative #InvestInAustria, wo wir zahlreichen Unternehmern die Möglichkeit geboten haben, mit ihren Vorschlägen und Anliegen direkt und persönlich mit den zuständigen Ministern in Kontakt zu treten. Diese neue Plattform ist sehr positiv aufgenommen worden, zeigt schon erste konkrete Ergebnisse und soll daher unbedingt fortgeführt werden. Auch so wollen wir den Standort Österreich nachhaltig absichern.

Als Sportminister habe ich mich außerdem auch auf europäischer Ebene und in Brüssel während unseres Ratsvorsitzes bemüht, die große Bedeutung hervorzuheben, die der Sport für die Wertschöpfung insgesamt hat, gerade in Österreich. Zum Vergleich: Der Beitrag des Sports zum BIP ist bei uns höher als jener der Bauindustrie.

Abschließend: Welchen Sport betreiben Sie selbst, Herr Strache?

Ich habe meine Wurzeln im Leistungssport und war in meiner Jugend intensiv im Fußball, Judo und Schachsport aktiv. Insbesondere seit dem Regierungseintritt bleibt mir leider nur wenig Zeit, selbst aktiv Sport zu betreiben -  aber regelmäßiges Fitnesstraining, lange Spaziergänge mit unserem Hund und je nach Jahreszeit Skifahren oder Wassersport sind auch jetzt noch ein Muss. 


Interview: Christian Drastil    Foto: Johannes Zinner

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(Dezember 2018)





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