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Börsenbeben: Nur keine Panik bekommen! (Tim Schäfer)

Bild: © https://depositphotos.com, Beben. Risse, Abgrund

Autor:
Tim Schäfer

Der Journalist Tim Schäfer pendelt seit dem Frühjahr 2006 zwischen New York und Deutschland. Wöchentlich berichtet er über die Geschehnisse an der Wall Street für Euro am Sonntag, eine der führenden deutschen Wirtschaftspublikationen. Darüber hinaus schreibt er für Magazine wie Der Aktionär oder die Börsenbriefe Prior Global und Prior Gold.

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11.10.2018, 7703 Zeichen
Gerade beben die Kurse. Weltweit werden die Börsen etwas geschüttelt. Es herrscht Unsicherheit. Nervosität geht um. Ich rate zur Gelassenheit.

Im Juli 2016 erreichte der S&P-500-Index ein Allzeithoch bei 2.130 Punkten. Offenkundig war es an der Zeit, zu verkaufen und auf den bevorstehenden Absturz zu warten. Das rieten damals viele „Experten“. Die bekannten Namen. Die Marktschreier. Sie tun so, als hätten sie die Weisheit mit Löffeln gefressen. Aber anstatt abzustürzen, hat sich die Börse zwei Jahre später auf 2.930 hochgearbeitet. Du denkst: „Verdammt. Der S&P 500 ist seit meinem Verkauf um fast 50 Prozent gestiegen. Ich fühle mich wie ein Trottel. Ein Vollposten.“

Du denkst, jetzt mache ich die richtige Entscheidung. Ich gehe wieder an die Börse. Ein paar Tage später stürzt der S&P um fünf Prozent. Du bekommst Angst und verkaufst mit Verlust. Das passiert millionenfach weltweit. Falsches Timing. Rein und Raus. Angst. Euphorie Der Versuch, die Börse zu timen, ist kaum möglich.

Kaum jemand gelingt es über einen längeren Zeitraum erfolgreich zu traden. Da niemand die Zukunft vorhersagen kann. Es gibt keine Möglichkeit, genau zu wissen, was passieren wird. Besonders auf kurze Sicht ist es schwierig.

Selbst wenn du rechtzeitig vorige Woche deine Aktien verkauft hast, musst du wissen, wann du wieder einsteigst. Du musst jeweils den Ausstieg und Einstieg perfekt schaffen. Und das für 30 bis 40 Jahre.

Auf lange Sicht tendiert die Börse nach oben. Es ist höchstwahrscheinlich, dass die Aktienmärkte in 10, 20, 30 Jahren deutlich höher stehen werden als heute.

Aus diesem Grund ist es für die meisten Menschen am besten voll dauerhaft investiert zu bleiben. Es wird nicht ohne Höhen und Tiefen gehen. Aber in den meisten Fällen wird es sich auf lange Sicht auszahlen. Hab einen Plan, der dir hilft, deine langfristigen Ziele zu erreichen. Geh durch dick und dünn. Ignoriere die kurzfristigen Geräusche. Vergiss das Geschrei.

Du bist nur dumm, wenn du deine Fehler wiederholst. Also halte deine Aktien/ETFs einfach durch. Halte, halte, halte… kaufe zu. Bis du alt bist. Der Partner von Warren Buffett, Charlie Munger sagt, das größte Geld wird an der Börse „auf dem Hintern“ verdient. Also mit Buy and Hold. Du kaufst Erfolgsfirmen oder den Index (ETF) und bleibst Dekaden lang investiert. Sitzfleisch haben. Fertig!

Die Medien versuchen gerne, die Kursverläufe zu erklären. Dabei ist das nicht möglich. Der psychologische Faktor wird übersehen. Die Gefühle sind beim Börsengeschehen entscheidend. Die Angst und die Euphorie. Deshalb wie die Medien nur auf die objektivieren Fakten zu blicken, ist nicht ausreichend.

Die Medien sagen, es sei der Handelskrieg, die Leitzinserhöhung, der Ölpreis, die steigenden Immobilienpreise, die GE-Krise… schuld. Der Leser denkt sich, das muss ja dann so sein. Nun korrigieren die Kurse… die Welt dreht sich weiter. Vergiss die kurzfristigen Kursprognosen. Die sind ja eh immer falsch. Die bringen nichts. Vergiss die Hektik. Ich hab für die Angst keinerlei Verständnis. Durchhalten. Mut haben.

Dieser Artikel aus dem Tagesspiegel fasst es gut zusammen:

Wer langfristig denkt und auch bei stärkerem Minus im Depot keinen Herzkasper kriegt, kann die Crash-Sorgen auch ignorieren. Denn der Blick zurück zeigt, ablesbar an Zahlen, die das Deutsche Aktieninstitut bereithält: Langfristig glätten sich die Tiefen jedes Crashs. Im Chart des Dow Jones etwa ist der Crash von 1987 inzwischen nur noch ein kleines Abwärtshäkchen. Wer 1995 einen Fonds auf den Dax gekauft und stur bis Ende 2017 gehalten hat, wurde mit einem Plus von 8,3 Prozent belohnt – jedes Jahr und trotz der beiden Crashs von 2000 und 2007, zudem zweier tiefer Korrekturen 2011 und 2015.

Weiter heißt es in dem Artikel zurecht, dass das Rein und Raus zwar in der Theorie besser wäre zu den richtigen Zeitpunkten, aber es in der Praxis nicht machbar ist:

Durch geschicktes Verkaufen und Kaufen an Wendemarken wäre zwar deutlich mehr drin gewesen, doch gelingt es niemandem fortlaufend, den niedrigsten Zeitpunkt zum Kaufen und den höchsten zum Verkaufen zu erwischen.

Die skeptischen Deutschen sehen sich bei der nächsten Korrektur wieder bestätigt. Sie sagen dann: „Ich hab es dir doch gesagt. Die Börse ist Teufelszeug! Sie ist eine Zockerbude. Dort sind nur Verlierer.“ Viele Skeptiker sehen sich jetzt wieder bestätigt, dass die Börse eine einzige Zockerbude ist und man als Privatanleger besser die Finger davon lassen sollte. Das Gegenteil ist aber der Fall.

Der Trick: Langfristig, breit gestreut anlegen. Dann lassen dich solche Kursbeben kalt. Mehr noch: Sie sind eine gute Möglichkeit, um nachzukaufen. Den Deutschen steckt noch immer der Telekom-Absturz und Dotcom-Crash am Neuen Markt in den Knochen. Dabei war es schon damals falsch, gierig in nur ein Marktsegment zu investieren. Vor allem die Tech-Akien waren damals beliebt: Infomatec, Brokat, Mobilcom, Cisco, EM.TV…

Die Werbeaktion mit der Telekom-Volksaktie war falsch. Es war Irrsinn. Rentner haben sich damals 2 oder 3 Aktien gekauft. Sie streuten nicht. Sie machten sich keine Gedanken. Ohne Wissen in Aktien zu investieren, ist gefährlich. Nur ein Unternehmen zu kaufen ist zu risikoreich. Manch einer nahm sogar zum Spekulieren Schulden auf.

Diese Dinge haben sich in die Köpfe eingebrannt, so dass viele Deutsche bis heute lieber die Finger von Aktien lassen. Das ist ein großer Fehler. Denn Aktien bringen auf lange Sicht die höchste Rendite. Die Kurse gehen vielleicht jetzt mal wieder etwas zurück. Das gehört einfach dazu. Ich kann es nicht oft genug sagen: Auf lange Sicht sind die Renditechancen von Aktien besser als bei vielen anderen Anlageklassen.

Unter Schnäppchenjägern knallen gerade die Sektkorken, da wir nach langem Anstieg nun endlich mal wieder gute Kurse für einen Einstieg/Nachkauf bekommen. Die Angsthasen verlassen die Börse. Und die Skeptiker bekommen Oberwasser. Die Skeptiker schlafen wieder besser. Nach dem Motto: „Bringt alles nix mit den doofen Aktien, am Ende ist alles weg. Das ist nichts für mich. Das Festgeld ist besser. Das hab ich doch schon immer gesagt.“

Es gibt „Experten“, die geben seit Jahren Interviews, in denen sie den nächsten Crash an die Wand malen. Sie reden den Crash herbei. Sie können einmal richtig liegen. Sie machen das in Buchform und in Vorträgen. Das ist deren Geschäftsmodell. Weil es immer wieder eine Korrektur oder Crash geben wird, haben sie Fans. Genauso wird es immer mal wieder regnen, stürmen oder schneien.

Diese „Experten“ sagen dann: „Ich hab es euch ja gesagt. Ich bin der Beste. Ich bin ein Star. Ich bin ein Guru!“ Die Fernsehsender sind begeistert. Sie laden dann die Experten ein. In Talkshows, ins Morgenmagazin bei ARD und ZDF. Sie sagen, die Anleger seien „gierig und dumm“ gewesen. Sie hätten verkaufen sollen. Sie raten dann: „Jetzt noch schnell verkaufen. Es wird ganz schlimm kommen. Rette sich, wer kann.“ Wenn die Kurse dann wieder kräftig steigen, heißt es wieder: „Es sei eine gefährliche Zeit. Man müsse vorsichtig sein.“

Ich hab heute mit einem finanziell Freien gesprochen. Ian Ball. Der 36-jährige Manager aus Toronto spart emsig. Er fährt ein 20 Jahre altes Auto. Der Millionär besitzt viele kanadische Dividendenaktien. Darunter sind etliche Banken. Dank der regelmässigen Dividendenzahlungen kann er seine gesamten Lebenshaltungskosten aus den passiven Einkommensströmen bezahlen. Im Alter von 5 Jahren kaufte er seine erste Aktie. Sein Gehalt nutzt er vollständig, um mehr Aktien seiner Firma (Abitibi Royalties) zu kaufen. Er ist ein enormer Aktienfans. Die fallenden Börsenkursen machen ihm keine Sorgen. Im Gegenteil.

Ich habe mit Ian kurz gesprochen:


tim schaefer (Author)

Im Original hier erschienen: Börsenbeben: Nur keine Panik bekommen!


(11.10.2018)

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    Du denkst, jetzt mache ich die richtige Entscheidung. Ich gehe wieder an die Börse. Ein paar Tage später stürzt der S&P um fünf Prozent. Du bekommst Angst und verkaufst mit Verlust. Das passiert millionenfach weltweit. Falsches Timing. Rein und Raus. Angst. Euphorie Der Versuch, die Börse zu timen, ist kaum möglich.

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    Selbst wenn du rechtzeitig vorige Woche deine Aktien verkauft hast, musst du wissen, wann du wieder einsteigst. Du musst jeweils den Ausstieg und Einstieg perfekt schaffen. Und das für 30 bis 40 Jahre.

    Auf lange Sicht tendiert die Börse nach oben. Es ist höchstwahrscheinlich, dass die Aktienmärkte in 10, 20, 30 Jahren deutlich höher stehen werden als heute.

    Aus diesem Grund ist es für die meisten Menschen am besten voll dauerhaft investiert zu bleiben. Es wird nicht ohne Höhen und Tiefen gehen. Aber in den meisten Fällen wird es sich auf lange Sicht auszahlen. Hab einen Plan, der dir hilft, deine langfristigen Ziele zu erreichen. Geh durch dick und dünn. Ignoriere die kurzfristigen Geräusche. Vergiss das Geschrei.

    Du bist nur dumm, wenn du deine Fehler wiederholst. Also halte deine Aktien/ETFs einfach durch. Halte, halte, halte… kaufe zu. Bis du alt bist. Der Partner von Warren Buffett, Charlie Munger sagt, das größte Geld wird an der Börse „auf dem Hintern“ verdient. Also mit Buy and Hold. Du kaufst Erfolgsfirmen oder den Index (ETF) und bleibst Dekaden lang investiert. Sitzfleisch haben. Fertig!

    Die Medien versuchen gerne, die Kursverläufe zu erklären. Dabei ist das nicht möglich. Der psychologische Faktor wird übersehen. Die Gefühle sind beim Börsengeschehen entscheidend. Die Angst und die Euphorie. Deshalb wie die Medien nur auf die objektivieren Fakten zu blicken, ist nicht ausreichend.

    Die Medien sagen, es sei der Handelskrieg, die Leitzinserhöhung, der Ölpreis, die steigenden Immobilienpreise, die GE-Krise… schuld. Der Leser denkt sich, das muss ja dann so sein. Nun korrigieren die Kurse… die Welt dreht sich weiter. Vergiss die kurzfristigen Kursprognosen. Die sind ja eh immer falsch. Die bringen nichts. Vergiss die Hektik. Ich hab für die Angst keinerlei Verständnis. Durchhalten. Mut haben.

    Dieser Artikel aus dem Tagesspiegel fasst es gut zusammen:

    Wer langfristig denkt und auch bei stärkerem Minus im Depot keinen Herzkasper kriegt, kann die Crash-Sorgen auch ignorieren. Denn der Blick zurück zeigt, ablesbar an Zahlen, die das Deutsche Aktieninstitut bereithält: Langfristig glätten sich die Tiefen jedes Crashs. Im Chart des Dow Jones etwa ist der Crash von 1987 inzwischen nur noch ein kleines Abwärtshäkchen. Wer 1995 einen Fonds auf den Dax gekauft und stur bis Ende 2017 gehalten hat, wurde mit einem Plus von 8,3 Prozent belohnt – jedes Jahr und trotz der beiden Crashs von 2000 und 2007, zudem zweier tiefer Korrekturen 2011 und 2015.

    Weiter heißt es in dem Artikel zurecht, dass das Rein und Raus zwar in der Theorie besser wäre zu den richtigen Zeitpunkten, aber es in der Praxis nicht machbar ist:

    Durch geschicktes Verkaufen und Kaufen an Wendemarken wäre zwar deutlich mehr drin gewesen, doch gelingt es niemandem fortlaufend, den niedrigsten Zeitpunkt zum Kaufen und den höchsten zum Verkaufen zu erwischen.

    Die skeptischen Deutschen sehen sich bei der nächsten Korrektur wieder bestätigt. Sie sagen dann: „Ich hab es dir doch gesagt. Die Börse ist Teufelszeug! Sie ist eine Zockerbude. Dort sind nur Verlierer.“ Viele Skeptiker sehen sich jetzt wieder bestätigt, dass die Börse eine einzige Zockerbude ist und man als Privatanleger besser die Finger davon lassen sollte. Das Gegenteil ist aber der Fall.

    Der Trick: Langfristig, breit gestreut anlegen. Dann lassen dich solche Kursbeben kalt. Mehr noch: Sie sind eine gute Möglichkeit, um nachzukaufen. Den Deutschen steckt noch immer der Telekom-Absturz und Dotcom-Crash am Neuen Markt in den Knochen. Dabei war es schon damals falsch, gierig in nur ein Marktsegment zu investieren. Vor allem die Tech-Akien waren damals beliebt: Infomatec, Brokat, Mobilcom, Cisco, EM.TV…

    Die Werbeaktion mit der Telekom-Volksaktie war falsch. Es war Irrsinn. Rentner haben sich damals 2 oder 3 Aktien gekauft. Sie streuten nicht. Sie machten sich keine Gedanken. Ohne Wissen in Aktien zu investieren, ist gefährlich. Nur ein Unternehmen zu kaufen ist zu risikoreich. Manch einer nahm sogar zum Spekulieren Schulden auf.

    Diese Dinge haben sich in die Köpfe eingebrannt, so dass viele Deutsche bis heute lieber die Finger von Aktien lassen. Das ist ein großer Fehler. Denn Aktien bringen auf lange Sicht die höchste Rendite. Die Kurse gehen vielleicht jetzt mal wieder etwas zurück. Das gehört einfach dazu. Ich kann es nicht oft genug sagen: Auf lange Sicht sind die Renditechancen von Aktien besser als bei vielen anderen Anlageklassen.

    Unter Schnäppchenjägern knallen gerade die Sektkorken, da wir nach langem Anstieg nun endlich mal wieder gute Kurse für einen Einstieg/Nachkauf bekommen. Die Angsthasen verlassen die Börse. Und die Skeptiker bekommen Oberwasser. Die Skeptiker schlafen wieder besser. Nach dem Motto: „Bringt alles nix mit den doofen Aktien, am Ende ist alles weg. Das ist nichts für mich. Das Festgeld ist besser. Das hab ich doch schon immer gesagt.“

    Es gibt „Experten“, die geben seit Jahren Interviews, in denen sie den nächsten Crash an die Wand malen. Sie reden den Crash herbei. Sie können einmal richtig liegen. Sie machen das in Buchform und in Vorträgen. Das ist deren Geschäftsmodell. Weil es immer wieder eine Korrektur oder Crash geben wird, haben sie Fans. Genauso wird es immer mal wieder regnen, stürmen oder schneien.

    Diese „Experten“ sagen dann: „Ich hab es euch ja gesagt. Ich bin der Beste. Ich bin ein Star. Ich bin ein Guru!“ Die Fernsehsender sind begeistert. Sie laden dann die Experten ein. In Talkshows, ins Morgenmagazin bei ARD und ZDF. Sie sagen, die Anleger seien „gierig und dumm“ gewesen. Sie hätten verkaufen sollen. Sie raten dann: „Jetzt noch schnell verkaufen. Es wird ganz schlimm kommen. Rette sich, wer kann.“ Wenn die Kurse dann wieder kräftig steigen, heißt es wieder: „Es sei eine gefährliche Zeit. Man müsse vorsichtig sein.“

    Ich hab heute mit einem finanziell Freien gesprochen. Ian Ball. Der 36-jährige Manager aus Toronto spart emsig. Er fährt ein 20 Jahre altes Auto. Der Millionär besitzt viele kanadische Dividendenaktien. Darunter sind etliche Banken. Dank der regelmässigen Dividendenzahlungen kann er seine gesamten Lebenshaltungskosten aus den passiven Einkommensströmen bezahlen. Im Alter von 5 Jahren kaufte er seine erste Aktie. Sein Gehalt nutzt er vollständig, um mehr Aktien seiner Firma (Abitibi Royalties) zu kaufen. Er ist ein enormer Aktienfans. Die fallenden Börsenkursen machen ihm keine Sorgen. Im Gegenteil.

    Ich habe mit Ian kurz gesprochen:


    tim schaefer (Author)

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