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Bitcoin vs. Gold (Gerald Bäck für das Börse Social Magazine)

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Letzten Monat schrieb ich noch darüber, dass ich bis Mitte nächsten Jahres einen Bitcoin Preis von mindestens 10.000 US$ erwarte. Ich habe mich geirrt, die 10.000 US$ wurden schon am 29.11. geknackt. Kurz ging der Preis sogar über 11.000, um dann wieder innerhalb von 10 Minuten um 1.000 US$ zu fallen.

Bitcoin ist also so volatil wie eh und je, manche finden das gut, manche weniger. Mittlerweile mehren sich aber die Mahner in den Mainstream Medien, die von einer Bitcoin Blase sprechen und die derzeitige Situation mit der Tulpen- oder der Subprime­­- Krise vergleichen. Vor allem der Vergleich mit der Tulpenkrise hat zumindest ein paar gute Argumente. Es wird mit einem artifiziellen Gut gehandelt, das über den Handel hinaus immer noch wenig praktischen Nutzen entwickelt hat. Klar, man kann mit Bitcoin zahlen, aber in der Praxis wird das kaum getan. Die Tulpenkrise fand allerdings in einem sehr kleinen Markt statt, der leichter manipulierbar und noch um einiges volatiler war. Eine Manipulation des Bitcoin-Preises ist ebenfalls möglich, erfordert aber mittlerweile doch größeren Aufwand.

Bitcoin im Vergleich. Vergleichen wir Bitcoin mit Gold, kommen wir auf viele Parallelen. Gold hat eigentlich kaum realen Nutzen, die Menge ist endlich und der Preis basiert ganz allein auf Angebot und Nachfrage, ganz ohne fundamentale Daten. An den Wert von Gold glaubt man oder nicht, aber zumindest nimmt niemand in unserer Gesellschaft an, dass Gold einmal nichts mehr wert sein wird. Selbst im Fall einer Apokalypse wird angenommen, dass Gold und Silber ganz im Gegensatz zu nationalen Währungen weiter Wert haben werden.

Vergleichen wir Bitcoin mit nationalen Währungen, finden wir ebenfalls eine Menge Gemeinsamkeiten. Währungen haben nur einen Wert, weil wir an diesen Wert glauben. Das Recht eine Währung gegen Gold einzutauschen, gibt es schon länger nicht mehr. Der Preis einer Währung bestimmt sich ganz im Gegensatz zu Bitcoin allerdings meistens durch fundamentale Volkswirtschaftsdaten.

Schließlich können wir noch einen Vergleich mit Aktien anstellen. Gemeinsamkeiten außer, dass beide gehandelt werden, finden wir da allerdings wenig. Im Idealfall bestimmen fundamentale Werte oder die Aussicht darauf den Preis einer Aktie. Etwas, das derzeit bei Bitcoin fehlt.

Der Bitcoin Preis. Das Problem bei der Bestimmung des Bitcoin Preises ist, dass es kaum fundamentale Werte gibt, deren Veränderng man zur Kursbestimmung beurteilen könnte. Die Menge der erzeugten Bitcoins ist immer gleich, nämlich 12,5 circa alle 14 Minuten, und der Aufwand dafür ist kalkulierbar. Es gibt also nur drei Faktoren, die für den Bitcoin Preis wesentlich sind: Spekulation, Nutzung und Vertrauen.

Spekulation ist klar und jedem bekannt. Die Nutzung spielt für Bitcoin derzeit wohl nur eine untergeordnete Rolle. Klar, es gibt das Darknet und man kann eine Pizza mit Bitcoin bestellen, aber diese Nutzung ist zu gering, um nennenswerten Einfluss zu haben.

Vertrauen. Es bleibt also das Vertrauen. Und zwar einerseits das Vertrauen in eine manipulations- und inflationssichere Währung und andererseits auch das Misstrauen in unsere derzeitigen Werte. Bitcoin boomt gerade in Volkswirtschaften, wo sich die Bevölkerung nicht sicher sein kann, ob der Bankomat am nächsten Tag noch etwas auspuckt, wie das zum Beispiel in Zypern geschehen ist. Oder ob bestimmte Geldscheine morgen noch gültig sind, passiert in Indien. Volkswirtschaften deren Währung unter starkem Abwertungsdruck ist, wie in China, neigen ebenfalls zu Bitcoin. Bitcoin ist also kein antizyklisches sondern ein unzyklisches Investment, das eigene Werte zuverlässig vor dem Zugriff Dritter schützt.

Grob zusammen gefasst sind es also oft schlechte wirtschaftliche oder weltpolitische Nachrichten, die den Bitcoin-Preis steigen lassen. 

zum Autor
Gerald Bäck ist Software-Entwickler und Geschäftsführer der Firma Coinomentum. Er beschäftigt sich mit dem
algorithmischen Handel von Kryptowährungen.

 

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Aus dem Börse Social Magazine #11
(November 2017)





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