15.12.2017, 1444 Zeichen
Nach dem Verfall am Mittag kam tatsächlich etwas Bewegung in den deutschen Aktienmarkt. Angeschoben von einer starken Wall Street und einem Euro wieder auf dem Rückzug konnte der DAX zwischenzeitlich wieder die Pluszone erreichen. Aber für mehr reichte es nicht. Und es spricht vieles dafür, als würden die Impulse für eine Jahresendrally und einen Ausbruch über die obere Begrenzung bei 13.200 Punkten auch bis Weihnachten ausbleiben. Lediglich ein wenig Bilanzkosmetik in den Büchern der Fondsmanager, das sogenannte „Window Dressing“, könnte dazu führen, dass sich die Kurse einzelner gut gelaufener Aktien weiter nach oben bewegen. Damit dürfte der Gesamtmarkt mit hoher Wahrscheinlichkeit das Jahr in seiner Handelsspanne zwischen 12.800 und 13.200 Punkten beenden.
Zwar sieht es ganz danach aus, dass noch vor dem Fest die US-Unternehmen ein Weihnachtsgeschenk in Form sinkender Steuern bekommen. Aber erstens wurde viel Potenzial davon schon in den vergangenen Monaten in die Kurse eingepreist, so dass sich die Euphorie auch an der Wall Street in den letzten Handelstagen des Jahres in Grenzen halten dürfte. Und zweitens dürften sich die positiven Effekte auf die deutschen Unternehmen darin beschränken, dass wenn die US-Börsen steigen, auch andere Börsen mitgezogen werden. Dem stehen jede Menge Wettbewerbsnachteile entgegen, da niedrigere Steuern für amerikanische Unternehmen wie eine Art Importzoll für ausländische Firmen wirken.
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