15.11.2017, 6688 Zeichen
- Die Anleger verharrten auch gestern weiter in der Deckung, die wichtigsten europäischen Börsen schlossen allesamt mit leichten Abschlägen. Die Wirtschaft in Deutschland ist im dritten Quartal stärker gewachsen als erwartet, allerdings blieben die Inflationszahlen im Rahmen der Erwartungen und deutlich hinter den Zielen der EZB. Durch das starke Wirtschaftswachstum gewann der Euro neue Energie, was schlussendlich für die Börsen nicht hilfreich war.
- Dank starker Halbjahreszahlen und einem erhöhten Ergebnisausblick von Vodafone war die Telekommunikationsbranche in Europa der Favorit der Investoren. Die Titel der Briten zogen in London rund 5,0% an und unterstützten somit den gesamten Sektor, der mit 0,4% Zugewinn der stärkste in Europa war. Schwach war hingegen die Rohstoffbranche, ins Minus gedrückt von schwachen Zahlen aus China. Minenwerte büßten 2,7% ein. Alstom präsentierte einen deutlich gestiegen Umsatz und konnte sich über 3,4% Tagesgewinn freuen. Vivendi profitierte von einer positiven Analystenmeinung und sprang 4,1% nach oben. Die Zahlen von Infineon waren nicht berauschend, allerdings hob der Chiphersteller den Ausblick deutlich an und konnte so am Ende des Tages 2,7% höherer Notierungen vorweisen.
- Auch der ATX beendete den gestrigen Handelstag mit einem Abschlag von mehr als 0,6%. Die Raiffeisen Bank präsentierte Zahlen im Rahmen der Erwartungen, die Non-performing Loans waren deutlich zurückgegangen, insgesamt wurde dieses Ergebnis von den Investoren mit 0,8% Tagesgewinn belohnt. Rosenbauer konnte ebenfalls zulegen, obwohl die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr leicht schwächer ausfielen, gab es für das Unternehmen ein Kursplus von 1,3%. Rückläufige Ölpreise drückten auf den Kurs von Schoeller Bleckmann, hier gab es ein Minus von 4,5%, OMV konnte sich vergleichsweise gut halten und gab lediglich 0,4% ab. Strabag sah sich ebenfalls mit Verkäufen konfrontiert, obwohl es keine diesbezüglichen Meldungen gab, die Aktie schloss mit einem Abschlag von 5,1%.
- Ein ähnliches Bild war auch in den USA zu vermerken, auch hier dominierte eine zurückhaltende Stimmung, es gab auch keine frischen Impulse von Wirtschaftsdaten. Die Augen vieler Investoren sind jetzt auf die heutigen Inflationszahlen gerichtet, von denen man sich weiterer Aufschlüsse über die zukünftige Geldpolitik erhofft. Home Depot konnte dank der Wirbelstürme den Umsatz im dritten Quartal steigern und hob auch den Ausblick an, was zu einem Kursplus von 1,6% führte. General Electric befindet sich nach wie vor im Abwärtstrend, die Aktie gab auch gestern 5,9% ab und befindet sich mittlerweile auf dem tiefsten Niveau seit 2011. Die auf einem Investorentag angekündigte Schrumpfkur konnte die Sorgen der Investoren nicht mildern. Mattel knüpfte, befeuert durch Übernahmespekulationen, an die Vortagesgewinne an und konnte weitere 5,1% nach oben springen.
- Deutlich nach unten ging es für den Ölpreis, Brent gab 1,5% ab und nähert sich langsam wieder der Marke von 60 Dollar, WTI beendete den Handelstag mit einem Abschlag von knapp 1,9%. Gold hatte einen verglichen mit den letzten Handelstagen relativ volatilen Tag und konnte leicht zulegen, gegen Abend wurden für eine Unze des Edelmetalls rund 1.280 US-Dollar bezahlt. Der Euro profitierte von den starken deutschen Wirtschaftsdaten und konnte bereits im frühen Handel die Marke von 1,17 zum Greenback zurückerobern, am Abend war die Gemeinschaftswährung dann den Marktteilnehmern bereits knapp 1,18 US-Dollar wert.
UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
Österreichische Post AG
Veröffentlichte heute Morgen die Ergebnisse für die ersten 3 Quartale 2017. Der Umsatz lag mit €1,4Mrd. um 2,1% über dem Vorjahr, wobei der Rückgang bei Briefen durch deutliche Zuwächse im Paketgeschäft mehr als kompensiert werden konnte. Dementsprechend verbesserte sich das EBIT um 3,3% auf €139,9Mio. Das Nettoergebnis lag bei €105,9Mio. nach €100,5Mio. im Vorjahr. Für das Gesamtjahr geht das Unternehmen weiterhin von einer leicht positiven Umsatzentwicklung aus, das operative Ergebnis soll zumindest auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Auf Basis dieser Zahlen wird auch für das heurige Jahr wieder eine attraktive Dividende in Aussicht gestellt, die Post will ihrer „Marktpositionierung als verlässlicher Dividendentitel“ treu bleiben.
9M/17: Umsatz: €1,4Mrd. (1,4e); EBITDA: €198,7Mio. (206,e); EBIT: €139,9Mio. (140,2e); Nettoergebnis: €105,9Mio. (104,9e)
Lenzing AG
Der heimische Faserhersteller legte heute Morgen die Ergebnisse für die ersten 9 Monate 2017 vor. Der Umsatz lag dabei mit €1,7Mrd. um 9,4% über dem Vorjahreswert, was vor allem auf höhere Faserpreise zurückzuführen ist. Dementsprechend konnte das EBITDA um 23,9% angehoben werden auf €397,1Mio. während das Nettoergebnis bei €219,3Mio. lag nach €162,1Mio. im Vorjahr. Für das Gesamtjahr geht das Unternehmen demnach auch wenig überraschend von einer deutlichen Steigerung der Erträge im Vergleich zum Vorjahr aus. Für 2018 geht Lenzing jedoch von steigender Unsicherheit aus, da die Kapazitäten am Fasermarkt deutlich steigen könnten. Das Unternehmen will demnach dem Ende 2015 eingeschlagenen Weg in Richtung einer weiteren Spezialisierung fortsetzen.
9M/17: Umsatz: €1,7Mrd. (1,7e); EBITDA: €397,1Mio. (399,3e); EBIT: €298,4Mio. (298,6); Nettoergebnis: €219,3Mio. (218,5e)
MAYR-MELNHOF KARTON AG
Berichtete heute Morgen ebenfalls die Zahlen für die ersten 9 Monate 2017. Der Umsatz lag dabei mit €1,7Mrd. leicht über dem Vorjahreswert, beim betrieblichen Ergebnis wurde jedoch ein leichter Rückgang verzeichnet auf €158,9Mio. Dies ist vor allem auf höhere Kosten für Altpapier zurückzuführen, die erst im Jahresverlauf an die Kunden weitergegeben werden konnten. Das Nettoergebnis lag mit €113,3Mio. ebenfalls leicht unter dem Vorjahreswert, wobei hierin jedoch ein negativer Währungseffekt aus der Entkonsolidierung einer Tochtergesellschaft von €2,3Mio. enthalten ist. Für das Gesamtjahr geht das Unternehmen weiterhin von einer Leistung auf dem Niveau des Vorjahres aus, wenngleich dieses Ziel angesichts des starken Q4/16 sowie der hohen Rohstoffkosten als „anhaltend herausfordernd“ bezeichnet wird.
9M/17: Umsatz: €1,7Mrd. (1,7e); EBIT: €158,9Mio. (157,2e); Nettoergebnis nach Minderheiten: €113,3Mio. (111,6e)
Flughafen Wien
veröffentlichte heute Morgen solide Ergebnisse für die ersten 9 Monate:
das Unternehmen trotzt erfolgreich dem Gegenwind, erzielte ein deutliches Plus bei Passagieren, Umsatz und Ergebnis.
Umsatz 568,6 Mio € (+2,1 %), EBITDA 266,5 Mio. € (+3,8 %), Nettoergebnis 114,1 Mio. € (+7,1 %), Passagieraufkommen Flughafen Wien +8,1 % und für die gesamte Gruppe +5,7 %.
Für das Gesamtjahr bestätigt das Unternehmen die Passagier- und Ergebnis-Guidance.
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