19.09.2017, 2804 Zeichen
Zugegeben: Die aktuelle Hausse läuft schon sehr lange. Fast so lange gibt es schon die Bären, die erwarten, dass die Hausse bald ein Ende findet. Doch passiert ist nichts. Crash-Propheten prophezeihen so lange einen Kurssturz herbei, bis er vielleicht irgendwann kommt. Aber wann und ob das tatsächlich der Fall sein wird, kann niemand mit Sicherheit sagen. Langfristanleger kann es auch egal sein.
Allzeithoch, und jetzt? Die großen US-Indizes Dow Jones, S&P500 und NASDAQ100 konnten zuletzt neue Rekorde verzeichnen, bzw. zumindest in der Nähe dieser Marken notieren. In diesem bullischen Umfeld ist es fast schon normal, dass sich Bären und Crashpropheten zu Wort melden – immer getreu der Devise: Nach dem Allzeithoch ist vor dem Absturz. Aber von der guten Laune in den USA sind wir in Europa meilenweit entfernt. Also kann von weltweit heiß gelaufenen Märkten keine Rede sein.
Kritik an der Geldpolitik. Geht es nach Julian Robertson, Gründer des legendären Hedgefonds Tiger Management, droht uns eine riesige Blase. Zugegeben, das ist nicht mal weit hergeholt. Die Niedrigzinspolitik sorgt dafür, dass immer mehr Geld in die Aktienmärkte fließt – aber zuletzt auch deutlich gebremster. Schließlich hat die Fed ihre Zinspolitik geändert und ist vom Nullzinsniveau ein gutes Stück entfernt. In Europa wiederum ist von einer Zinswende noch lange keine Rede. Die Aktienmärkte sind dort von einem „heiß laufen“ ebenfalls weit entfernt.
Langfristanleger ignorieren kurzfristige Trends. Egal ob und wann eine große Korrektur kommt, Anleger mit langfristigem Horizont interessiert dies nur aus einem Blickwinkel: Der Chance günstig nachkaufen zu können. Bei Langfrist-Investments wird man niemals den idealen Zeitpunkt erwischen – das ist bei einem Zeitraum von mehreren Jahrzehnten auch unmöglich. Aber es ist auch nicht notwendig.
Zum einen investiert man selten eine hohe Summe auf einmal. Stattdessen sind Transaktionen über viele Jahre die Regel. Deren Kursniveau wird immer anders sein – ganz so wie die Entwicklung des Marktes eben ist. Zum anderen sind bei langfristigen Anlagehorizonten die Renditen statistisch gesehen positiv – allen Korrekturen zum Trotz. Wer als Anleger also 7-8 Prozent Rendite pro Jahr einfahren will, dabei auf Aktien setzt und 20 Jahre Zeit hat, wird garantiert eine größere Korrektur erleben – die Rendite wird aber dennoch stimmen. Auch, weil die Chance einer Korrektur für einen günstigen Nachkauf genutzt wurde…
In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage
Ihre dieboersenblogger.de-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt
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Wiener Börse Party #637: Egalite Addiko und Marinomed, AT&S nach 2 Monaten zurück, 19 Jahre RBI an der Börse, Strabag top
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