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Bitcoin im Bäcktest: Der große Blockchain Schmäh (Gerald Bäck für das Börse Social Magazine)

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Im vergangenen August stieg der Bitcoin Preis kurz über 5000 US-Dollar. Damit ist spätestens jetzt klar, wir befinden uns mitten im Hype rund um Kryptowährungen. Und wie bei jedem Hype wird damit einher gehend jede Menge Schwachsinn produziert. Müsste man ein Ranking im Bullshit Bingo rund um Kryptowährungen erstellen, der Begriff Blockchain wäre ganz oben. 

Geniale Idee. Dabei ist die Blockchain tatsächlich eine geniale Idee. Die wesentlichen Elemente der Blockchain sind ihre Dezentralität und die damit verbundene Manipulationssicherheit. In der Bitcoin Blockchain gibt es keine zentrale Einheit, die Transaktionen rückgängig machen oder einfach zusätzliches „Geld drucken“ könnte. Interessanterweise führt genau jene Manipulationssicherheit die FMA auf ihrer Homepage als Negativkriterium an. Aus ihrer Sicht durchaus berechtigt, denn schließlich braucht ein manipulationssicheres System weder Notenbank noch Aufsicht.

Das Problem rund um den inflationären Einsatz des Blockchain Begriffs ist, dass es sich meistens gar nicht um Blockchains handelt. Zum Beispiel geistert immer wieder durch die Medien, dass etwa Staaten wie Thailand, Australien oder Kanada überlegen, ihre Währungen in eine Blockchain auszulagern. Aber natürlich hat keiner dieser Staaten wirklich ein Interesse, das Instrument der Notenbank einfach so aus der Hand zu geben, es klingt nur einfach besser, wenn man Blockchain sagt und in Wahrheit eine zentrale durch die Regierung kontrollierte digitale Währung meint. 

Blockchain Evangelisten. Von den Blockchain Evangelisten wird oft das Grundbuch als die Blockchain Anwendung genannt, leider ohne über die Konsequenzen nachzudenken. In einer idealen Welt wäre eine dezentrale manipulationssichere Führung eines Grundbuches wahrscheinlich eine tolle Sache. In der Praxis muss eine solche Anwendung an mehreren Problemen scheitern. Einerseits an der Exekutierung und andererseits an der Streitschlichtung durch die Gerichte, denn eine dezentrale Anwendung erlaubt natürlich auch keine Revision durch Dritte, sprich unabhängige Gerichte. Um so etwas umzusetzen braucht es also wiederum keine Blockchain, sondern eine total langweilige hierarchische Datenbank. 

Buzzwords. Warum gibt es dann so viele Startups und ICOs rund um Blockchains und Kryptowährungen, wenn der Großteil dieser Anwendungsfälle mit einer einfachen Datenbank besser und günstiger umgesetzt werden könnte? Ganz einfach, weil Investoren gerne Buzzwords hören und gerne in den neuesten Buzz investieren. Blockchain Startups erhalten schneller und einfacher Mittel durch Venture Capital Fonds. Wer kann da schon widerstehen, und die Business Idee mit ein bisschen Blockchain aufmotzen.

Bisher gibt es nur eine funktionierende Blockchain und das ist die Bitcoin Blockchain, denn genau dafür wurde die Blockchain entwickelt. Ob es darüber hinaus weitere funktionierende Anwendungen gibt, ist mehr als unsicher. Für Investoren und Spekulationsfreudige heißt das nicht unbedingt, dass Blockchain Investments prinzipiell schlecht sind, aber letztlich muss man solche Investments, wenn sie nicht Bitcoin heißen, im hoch spekulativen Teil seines Portfolios abbilden. Die Investmententscheidung sollte dabei vor allem auf Grund von Idee und Team erfolgen. ϑ

Zum Autor

Gerald Bäck ist Software-Entwickler und Geschäftsführer der Firma Coinomentum. Er beschäftigt sich mit dem
algorithmischen Handel von Kryptowährungen. 

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Bitcoin im Bäcktest: Der große Blockchain Schmäh - Börse Social Magazine #08

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Aus dem Börse Social Magazine #08
(August 2017)





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