01.08.2017, 5779 Zeichen
Auch Siemens-Chef Joe Kaeser lobte kurz vor der Hauptversammlung die Strategie der ehemaligen Konzerntochter und betonte: „Ich glaube, das Kind ist erwachsen geworden." Doch der Spin-off der Tochter stand Anfangs unter keinem guten Stern. Dem Bau eines milliardenschweren LED-Chipwerkes im malaysischen Kulim standen im Jahr 2015 die Aktionäre kritisch entgegen und straften die Aktie mit Kursverlusten ab. Osram verlor auf einen Schlag ein Drittel seines Börsenwertes. Mittlerweile sind die Kurseinbrüche wieder ausgebügelt und Aktionäre, die seit dem Börsengang 2013 Osram-Papiere in Ihrem Depot haben, können sich über ein derzeitiges Kursplus von knapp 200 Prozent freuen. Joint Venture mit Continental geplant Für weitere Kurssprünge könnte die geplante Kooperation mit Continental sorgen. Vor etwa zwei Wochen wurde bekannt, dass die beiden Unternehmen über ein Gemeinschaftsunternehmen für Lichttechnik gesprochen haben. Wie die Wirtschaftswoche unter Berufung auf „Branchen-Insider" berichtet, soll Osram hierbei Teile seines Geschäftes mit Automobilbeleuchtung einbringen und Continental die elektronische Steuerung. Ziel des Gemeinschaftsunternehmen soll sein, intelligente und digitale Lichtlösungen für die Autoindustrie zu entwickeln. Weiterhin hat Osram kürzlich eine strategische Beteiligung von 25,1 Prozent an der LeddarTech Inc. erworben. Das kanadische Unternehmen entwickelt eine eigene LiDAR-Technologie, welche für autonome Fahrzeuge und Fahrerassistenzsysteme genutzt werden soll. Dabei soll die hochentwickelte optische Sensortechnologie, die Halbleiterprodukte von Osram ergänzen. „Osram ist bereits der weltweit führende Anbieter für Sensorlicht bei autonomen Fahrzeugen und verzeichnet in diesem Bereich eine steigende Nachfrage. Die Investition in LeddarTech ist für uns ein logischer Schritt auf dem Weg zum führenden Lösungsanbieter auf diesem Gebiet," kommentierte Stefan Kampmann, Technikvorstand von Osram hierzu. Umsatz steigt im dritten Geschäftsquartal um 6,2 Prozent Vergangene Woche präsentiere das Unternehmen seine Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal. Besonders erfreulich war hierbei, dass der Umsatz auf knapp 1,1 Milliarden Euro gewachsen ist. Grund hierfür könnte eine erhöhte Nachfrage aus dem Automobilbereich sowie nach LED-Halbleitern gewesen sein. Auch das EBITDA konnte auf 173 Millionen Euro zulegen was einem Zuwachs von etwa 1,8 Prozent YoY entspricht. Das EBIT hingegen nahm um 3 Millionen Euro ab (-2,5 Prozent YoY) und wies einen Wert von 117 Millionen Euro aus. Das Unternehmen selbst sieht die Aussichten für das vierte Geschäftsquartal als positiv und geht von einem Umsatzwachstum von 7 bis 9 Prozent aus. Die EBITA-Marge soll zwischen 16,5 und 17,5 Prozent liegen. Aktuell notiert die Osram-Aktie bei EUR 70,00 (Stand 01.08.2017). Analysten von Bloomberg setzen das 12-Monats-Kursziel für Osram auf EUR 71,16. 11 Analysten setzen die Aktie auf BUY, 7 auf HOLD und 4 auf SELL. Da der weitere Kursverlauf der Aktie von einer Vielzahl konzernpolitischen, branchenspezifischen & ökonomischen Faktoren abhängig ist, sollten Anleger das Risiko bei ihren Investmententscheidungen berücksichtigen. Entwicklungen können jederzeit anders verlaufen, als Anleger es erwarten, wodurch Verluste entstehen können. |
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*Stand: 01.08.2017 **Potenzielle Anleger sollten beachten, dass es sich bei sämtlichen Renditeangaben um Bruttoangaben handelt. Sofern beim Anleger Erwerbskosten (z.B. Ausgabeaufschläge, Transaktionskosten wie Ordergebühren) oder laufende Kosten (z.B. Depot- und andere Verwahrungsgebühren) anfallen, reduzieren diese die Bruttorendite. Wie stark diese Erwerbs- und laufende Kosten ins Gewicht fallen, hängt unter anderem von der Höhe des Anlagebetrags, der Haltedauer und der Höhe der Rendite ab. Wichtige Risiken: Marktrisiko: Anleger sollten beachten, dass die Entwicklung der Aktienkurse der o.g. Unternehmen von vielen unternehmerischen, konjunkturellen und ökonomischen Einflussfaktoren abhängig ist, die bei der Bildung einer entsprechenden Marktmeinung berücksichtigt werden sollten. Der Aktienkurs kann sich immer auch anders entwickeln als Anleger es erwarten, wodurch Verluste entstehen können. Zudem sind vergangene Wertentwicklungen und Analystenmeinungen kein Indikator für die Zukunft. Emittenten- /Bonitätsrisiko: Anleger sind dem Risiko der Insolvenz, das heißt einer Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit des Emittenten (Vontobel Financial Products GmbH, Frankfurt am Main) ausgesetzt. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung. |
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