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Zins-Irrsinn geht in die nächste Runde (Gastautor, Christoph Scherbaum)

Autor:
Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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24.07.2017, 3235 Zeichen

Der erste Ratenkredit mit negativen Zinsen ist da: Wer sich 1.000 Euro leiht, muss nur noch 994 Euro zurückzahlen. Wird es Geld für alle bald vom Himmel regnen?

Wer dachte, die Zeit der außerordentlich niedrigen Zinsen gehe langsam aber sicher zu Ende, könnte sich getäuscht haben: Auch wenn die US-Notenbank bereits langsam die Zinsen wieder anhebt und auch die Europäische Zentralbank (EZB) langsam aber sicher den Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik einleiten dürfte, kommt die Zeit der Negativzinsen in der Realwirtschaft wohl erst so langsam wirklich an.

Nachdem bereits verschiedene Banken negative Guthabenzinsen für vermögende Kunden eingeführt haben, gibt es nun auch den ersten Kredit für Privatpersonen mit negativen Zinsen: Wer sich 1.000 Euro leiht, muss bei einem seit gestern bestehenden Angebot nur noch 994 Euro zurückzahlen. Das Angebot stammt vom Vergleichsplattform Smava, der Kredit kommt von der Fidor Bank. Es handelt sich um einen Ratenkredit mit einer Laufzeit von 36 Monaten und einem effektiven Jahreszins von minus 0,4 Prozent. Die Kreditsumme ist auf 1.000 Euro pro Person beschränkt.

Natürlich handelt es sich um ein Lockangebot und einen Marketing-Gag: Das Vergleichsportal und die Fidor Bank wollen Kunden gewinnen, und sie erwarten wohl, dass sie in Zukunft pro Kunde eben mehr verdienen werden, die sie ihm nun „schenken“.

Trotzdem: Das Beispiel könnte Schule machen, auch wenn die Zeichen derzeit wieder auf Zinsanhebungen stehen. Spätestens bei der nächsten Rezession dürften die Zentralbanken wieder verbreitet zum Instrument der Negativzinsen greifen. Gut möglich, dass die Zinsen dann noch viel stärker sinken müssen als in der letzten Krise – auch in der Realwirtschaft! Denn Zinsen führen zu einem Gewöhnungseffekt in der Wirtschaft. Niedrige Zinsen erlauben fremdkapitalfinanzierte Investitionen, die sich sonst nicht lohnen würden. Ist ein Großteil der Wirtschaft von solchen Investitionen abhängig, ist durchaus auch ein dauerhaft negatives Zinsniveau vorstellbar.

Aber das Zinsniveau ist nicht nur von den Notenbanken abhängig, sondern sinkt schon seit Jahrzehnten. Verantwortlich dafür ist wohl auch das geringere Wachstumspotenzial der westlichen Volkswirtschaften.

Investoren und Spekulanten nutzen das Instrument niedriger oder negativer Zinsen schon seit Jahrhunderten, um ihr Vermögen zu mehren. Der „König der Inflation“ aus der Weimarer Republik hat es getan, genauso wie US-Starinvestor Warren Buffett, der schon seit Jahrzehnten von Negativzinsen profitiert.

Entscheidend ist ohnehin nicht der nominale Zinssatz, sondern der Realzins, sprich Zinssatz minus Inflationsrate. Negative Realzinsen gab es aber schon immer. In Deutschland waren negative Realzinsen in den vergangenen Jahrzehnten jedenfalls nicht unüblich.

Autor: Oliver Baron, Finanzmarktanalyst bei GodmodeTrader.de.

Sie interessieren sich für das Value-Investing, die Geldpolitik der Notenbanken oder andere interessante Anlagethemen? Folgen Sie mir kostenlos auf der Investment- und Analyseplattform Guidants, um keinen Artikel zu verpassen!

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die CASMOS Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

 


(24.07.2017)

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