18.06.2017, 5075 Zeichen
In den letzten Beiträgen dieser kleinen Serie ging es um Unterschiede im Handel von privaten und professionellen Tradern. Retailtrader können auf dem Weg zu ihrem persönlichen Erfolg viel von den Pro’s lernen. Im dritten und letzten Teil beschäftigen wir uns mit dem immer populärer werdenden Social Trading und Coaching-Angeboten. Bei Interesse ist HIER die Sprungmarke zu Teil 1 und Teil 2
Was kann man für das Thema Social Trading und Coaching entnehmen ?
Ein paar Fragen, die sich jeder selbst beim Blick auf die CFD-basierten Plattformen beantworten kann:
- Welche Handelsstrategien dominieren
- Auf welche Assets beschränken sich diese
- wer sind die handelnden Personen…
Das Ergebnis lautet i.d.R.
kurzfristiger Handel (Daytrading) in 2 oder 3 Werten durch den typischen, im Zweifel “geschulten” Retailkunden wie Du und ich
Kann dies auf Dauer erfolgreich sein?
…das lasse ich jetzt mal offen, denn die Statistik spricht leider eine klare Sprache.
Die Vergütungsmodelle der populären Plattformen wie ayondo und ZuluTrade unterstützen indirekt diesen Handelsstil, denn die Trader verdienen umsatzorientiert. Das ist im Interesse der angebundenen Broker zwar legitim und nachvollziehbar, auf lange Sicht aber für die Attraktivität bei folgenden Investoren nicht förderlich. Die Schaufenstereinstellungen der Anbieter bestimmen i.d.R. weiterhin die Handelsprofile mit der besten Performance auf kurze Sicht, zumeist auf Monats- oder 3 Monatssicht. Wer sich davon nicht blenden lassen möchte, kann zwar vertiefte Selektionen nutzen, aber eben erst als zweite Wahl…
Worauf sollte man also zukünftig besser achten?
Als Follower:
- Diversifizierung über mehrere Trader und Assetklassen
- Suche Händler, die ein ausgewogenes Portfolio abbilden
- Habe Geduld und ziehe ein striktes Risikolimit
Als Signalgeber/Top Trader
Dein Track Record beginnt mit dem ersten Trade!
(und damit auch Dein Drawdown – Dein Aushängeschild)
Damit wäre auch der Bogen zu den Coaches dieser Welt geschlagen…
Aktuell schwappt die Coachingwelle über die Vielzahl wissbegieriger und lernbereiter Kunden.
Auch hier gilt, nicht alles glauben, was man sieht. Mit einigen Klicks im Web lassen sich die Protagonisten recherchieren. Nun kann nicht jeder heutige Coach in der Szene ein ehemaliger professioneller Händler von GS & Co sein. Das muss es auch nicht, wenn dieser ehrlich und offen seine Qualifikation nachweisen und seinen persönlichen Weg zum erfolgreichen “Retail” Trader (denn das sind fast alle) glaubhaft machen kann.
Neben individuellen Angeboten, die in der Vergangenheit durch die “Tradingmarketingszene” an Popularität gewonnen haben, gibt es seit mehr als einem Jahr die Plattform nextmarkets. Die dort agierenden Coaches sind i.d.R. erfahrene private, also “Retail” Trader ohne professionellen Hintergrund. Social Trading und Coaching werden dort ein wenig „verschmolzen“.
Ist das schlimm?
Nein, solange ich weiß, mit wem ich es zu tun habe, also die Regeln kenne…
Dazu gehört auch zu wissen, dass das Konzept natürlich darauf ausgerichtet ist, Tradingideen zu publizieren und wenig fundamentale Tiefenschürfung erfolgt.
Wer also nach Hilfe sucht, wird sicher vielleicht auch fündig. Es kann jedoch nicht schaden, zuerst nach denjenigen zu suchen, die sich in dem Geschäft auskennen – den Profis aus der Champions League, die bereit sind, ihr Wissen und ihren Erfahrungsschatz weiterzugeben.
Die werden aber sicherlich nicht mit Papier, wie diesem in YouTube Videos wedeln…
Lange Rede kurzer Sinn:
Seid offen, lern- und wissbegierig. Wenn ihr das Spiel mitspielen wollt, dann kennt die Regeln. Bleibt stets kritisch und …passt auf euer Geld auf. Dies gilt für Social Trading und Coaching gleichermaßen.
Abschließend noch ein persönliches Wort. Ich habe letzten Samstag an dem Tageswebinar zur Unterstützung der Aktion MatzeCharity teilgenommen.Die Referenten sind sicher einigen bekannt oder inzwischen gar vertraut. Der Tag bot inhaltlich viel Abwechslung und den Teilnehmern einen Einblick in unterschiedlichste Strategien.
Anton Kreil, der Protagonist der im letzten Artikel zitierten Vorlesung prägte darin auch einen Satz, der für viele streitbar sein mag: Trading is not for income !
Income, also ein regelmäßig kalkulierbares Einkommen können vermietete Immobilien oder ein gutes Aktiendepot mit fetten Dividenden sein, aber nicht Trading…
Der traurige Anlass des Webinars läßt diesen Hinweis nochmals im besonderen Licht erscheinen. Was passiert, wenn eines Tages mein “Trader”Licht ausgeht…
Wer das verstanden hat, ist schon einen Schritt weiter, als die Masse der Brokerkunden. Und kann beim Social Trading und Coaching viel erreichen.
In diesem Sinne, euch allen erfolgreiche Trades,
Dieser Beitrag von Michael Tomaschek wurde von trading-treff.de zur Verfügung gestellt. Dort gibt es Analysen, Wissen und Emotionen zum Trading.
Michael Tomaschek ist seit 1998 an der Börse aktiv. Ab 2005 mit CFD’s und seit 2007 als Forex- und Future-Trader. Neben einer beruflichen Tätigkeit handelt er hauptsächlich mit Devisen und Indextrading per CFD und veröffentlicht seine Erfahrungen im Blog Trading-der-Besten.
Wiener Börse Party #635: ATX stark, viele Kooperationen, Gold fällt deutlich und Peter Heinrich macht auf Didi Hallervorden
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