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03.08.2013, 7222 Zeichen

Werner Lanthaler war Intercell-CFO, ist seit 2009 CEO bei Evotec (Hamburg). Im Fachheft-Talk (für das Fachheft 11) spricht der Biotech-Manager über die Unterschiede A vs. D, die grossen Chancen bei Evotec und US-Pläne. 

Du bist als CEO von Evotec auch für die IR zuständig, es gibt ja nach wie vor intensiven Kontakt mit österreichischen Investoren, höre ich. War das von Anfang an so?

Ja, weil natürlich noch ein Vertrauensverhältnis aus meiner Intercell-Zeit bestand und Evotec für Investoren, die Biotech beimischen, sehr interessant ist. Und dann habe ich natürlich auch viele private Kontakte in Österreich. Klar ist aber natürlich auch, dass man aus Österreich heraus keinen Free-Float-Wert in Deutschland machen kann …

Was schätzt Du, wie groß der Österreich-Anteil ist?

Vielleicht fünf bis maximal zehn Prozent schätze ich. Im Laufe des Lebens- und Performancezyklus einer Aktie wechselt das natürlich ständig. Unser Heimatmarkt ist Deutschland und wir sind auch gut in UK und in der Schweiz vertreten. Was ich sicher weiß, ist, dass wir derzeit extrem wenige Amerikaner als Investoren haben. Das will und werde ich ändern.

Amerikanische Investoren oder angloamerikanische? 

Amerikaner. Das hängt mit dem Nasdaq-Delisting vor vier Jahren zusammen. Ein Delisting ist nur dann möglich, wenn die Aktie unter fünf Prozent der täglichen Liquidität innerhalb der Nasdaq generiert. Im Jahr 2009 hatten wir 30 Prozent aus Amerika. Ich wollte aber Delisten, um Kosten zu sparen und um die Liquidität der Evotec-Aktie auf eine Handelsplattform zu konzentrieren.

War das wegen der Restrukturierung?

Ja, ein Nasdaq-Listing kostet pro Jahr ca. 2,5 Mio. Dollar, das funktioniert jedoch nicht in einer Phase, in der man jeden Cent umdreht.  Zudem ist auch ein SEC-Compliance-unterworfenes Listing sehr aufwendig, auch das bindet enorme Ressourcen. Der Luxus, doppelt public zu sein, war nicht mehr möglich. Jetzt wollen wir ja kein Listig machen, sondern US-Investoren für unsere in Deutschland notierte Aktie begeistern.

In Österreich gibt es die 21st-Austria-Initiative, um angloamerikanische Investoren zu gewinnen. Gibt es so etwas in Deutschland auch?

Nein - nicht dass ich wüsste.

Zuerst haben wir von den Lebenszyklen der Aktien gesprochen. Ich muss Evotec gratulieren, Evotec hatte am 19. Juli das "5000 Tage an der Börse"-Jubiläum. Mehr als die Hälfte des 1999er-IPO-Jahrgangs hat es nicht geschafft, die Unternehmensmodelle der New Economy waren oft nicht nachhaltig. Evotec hat es geschafft, Du bist seit 2009 der CEO, ich frage Dich nur nach Deiner Ära. Zufrieden mit Unternehmensentwicklung und Aktienkurs?

Einen Blick nach hinten, also vor 2009, mache ich grundsätzlich nicht, obwohl es hie und da zu meinem Job gehört. Das mit den 5000 Tagen ist ja ein typischer "Drastil" so denke ich nicht über mein Unternehmen nach. Andererseits zeigt es aber auch eine Kerneigenschaft von Evotec. Wir haben es geschafft, unabhängig vom Börsenkurs Technologien zu entwickeln, die das Unternehmen relevant machen. Des Weiteren ist es gelungen, aus einem Unternehmen, das permanent Cash verloren hat, eines zu machen, das Cash generiert. So etwasschaffen nur ein Prozent aller Biotech-Unternehmen. Jetzt sind wir dabei, ein Geschäftsmodell aufzubauen, das langfristig riesiges Upside für den Aktionär bietet und eine Absicherung nach unten genießt. Wir besitzen über 30 Produktchancen, ohne die Kosten zu tragen. Wir generieren in den Bereichen Diabetes, ZNS, Onkologie und Schmerzkrankheiten so viele Möglichkeiten wie kaum ein anderes Unternehmen auf der Welt.

In den vier Jahren war eine längere gesundheitliche Auszeit dabei. Du siehst jetzt, wenn ich das so sagen darf, fitter als die meisten anderen Interviewpartner, die ich zuletzt hatte, aus. Wieder alles okay?

Mir geht es gut und ich arbeite motivierter als je zuvor.

Du warst in Wien Vorstand einer gelisteten AG, jetzt in Deutschland. Was sind die Unterschiede?

Was die Corporate Governance anbelangt, würde ich das gleichsetzen. Einen Unterschied gibt es bei den Umgangsformen, aber auch in Tokio herrschen andere Umgangsformen. Aber gerade Biotech ist ja global, bei Intercell hatten wir Unternehmenssprache Englisch und Mitarbeiter aus 18 Nationen, mehr als 50 Prozent Akademiker. Bei Evotec sind 70 Prozent Akademiker beschäftigt, ansonsten ähnlich. Und die Investoren, die es gibt, kennen die Manager, die es schon lange gibt, auch irgendwann einmal persönlich recht gut. Wir beide kennen uns ja auch schon ewig, man trifft sich unabhängig von Arbeitgebern und Marken. 

Stichwort Medien: Da gibt's schon viel Unterschied, allein schon die Börsenbriefe, obwohl die ja auch ein Bedeutung verloren haben ...

Die haben sogar dramatisch an Bedeutung verloren. Eine Bewegung, nur weil ein Brief etwas schreibt - das ist Geschichte. Heute geht es um etwas Anderes: Nur ein Beispiel: Evotec wurde von BlackRock ohne ersichtlichen Grund geshortet, da waren rasch 30 Prozent der Market Cap weg, da hilft kein Börsenbrief, das war Stress. Das kann kurzfristig Market Cap auslöschen, aber nicht das Geschäftsmodell. Doch zurück zu den Medien: Natürlich gibt es in Deutschland viel mehr Tagesmedien, die sich tiefer mit den Titeln beschäftigen müssen, um konkurrenzfähig zu sein.

Was kann das Besondere an Evotec in den nächsten fünf Jahren sein?

Ich habe zuerst die Produktchancen angesprochen: Potenzielle klinische Erfolge von laufenden Projekten, die ohnedies ein Partner bereits zahlt. Wir erhalten Meilensteinzahlungen und Umsatzbeteiligungen. Jackpot. Im Aufbau der Zukunftspipeline geht es um den Discovery-Bereich, um Technologie, um Beschleunigung von Molekülen, da sind wir Qualitätsführer. Eine Autobahn für Moleküle. Wenn ich jetzt andere auf diese Autobahn bringe, kann das die Upside sein. Es ist mir gelungen, Akademiker-Persönlichkeiten, die früher ihre Ideen via VCs finanziert hätten, mit ihren Ideen auf die Evotec-Infrastruktur zu holen, wir fahren auf der Evotec-Autobahn gemeinsam weiter. Sind wir erfolgreich, wird geteilt. Erfolge mit Harvard haben sich eingestellt. Zufall? Dann auch Yale und Belfer. Kein Zufall mehr. Wir haben brillante Projekte auf der Autobahn, weil wir auch einen besseren Selektions-bias als VCs haben, es ist ja unser Kerngeschäft. Datenpunkte, die wir um 1000 produziert haben und eventuell zu 10.000 an Pharma veräußern könnten ...

Welchen Anteil am Umsatz hat das?

Aktuell ca. 10 Prozent, auf Sicht drei bis fünf Jahre sollen es 30 - 50 Prozent werden.

Lass mich raten: Das ist die neue Equity-Story, mit der Du US-Investoren …

Exakt, ist ja auch spannend. Eine Firma aus Hamburg, die mit Experten aus Harvard, Yale sowie Top-Pharma-Unternehmen andererseits gewinnbringend agiert. Die Tour geht im Herbst los, es gibt in Amerika vielleicht 30 relevante Adressen, die wir zu einem Research Day in New York einladen werden. Biotech-Investoren ticken ja auch sehr wissenschaftlich.

Letzte Frage: Du bist noch Intercell/Valneva-Aktionär. Kann auch Evotec in einen Merger oder ein Takeover gehen?

Ja ich bin Aktionär von Valneva. Bei Evotec haben wir unsererseits einige kleinere Takeovers gemacht, wir sind organisch und anorganisch gewachsen. Das ist die Strategie. Gleichzeitig darf ich, als dem Shareholder verpflichteter CEO, aber keine Unternehmensformation ausschließen. Tue ich auch nicht.




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    Ja, weil natürlich noch ein Vertrauensverhältnis aus meiner Intercell-Zeit bestand und Evotec für Investoren, die Biotech beimischen, sehr interessant ist. Und dann habe ich natürlich auch viele private Kontakte in Österreich. Klar ist aber natürlich auch, dass man aus Österreich heraus keinen Free-Float-Wert in Deutschland machen kann …

    Was schätzt Du, wie groß der Österreich-Anteil ist?

    Vielleicht fünf bis maximal zehn Prozent schätze ich. Im Laufe des Lebens- und Performancezyklus einer Aktie wechselt das natürlich ständig. Unser Heimatmarkt ist Deutschland und wir sind auch gut in UK und in der Schweiz vertreten. Was ich sicher weiß, ist, dass wir derzeit extrem wenige Amerikaner als Investoren haben. Das will und werde ich ändern.

    Amerikanische Investoren oder angloamerikanische? 

    Amerikaner. Das hängt mit dem Nasdaq-Delisting vor vier Jahren zusammen. Ein Delisting ist nur dann möglich, wenn die Aktie unter fünf Prozent der täglichen Liquidität innerhalb der Nasdaq generiert. Im Jahr 2009 hatten wir 30 Prozent aus Amerika. Ich wollte aber Delisten, um Kosten zu sparen und um die Liquidität der Evotec-Aktie auf eine Handelsplattform zu konzentrieren.

    War das wegen der Restrukturierung?

    Ja, ein Nasdaq-Listing kostet pro Jahr ca. 2,5 Mio. Dollar, das funktioniert jedoch nicht in einer Phase, in der man jeden Cent umdreht.  Zudem ist auch ein SEC-Compliance-unterworfenes Listing sehr aufwendig, auch das bindet enorme Ressourcen. Der Luxus, doppelt public zu sein, war nicht mehr möglich. Jetzt wollen wir ja kein Listig machen, sondern US-Investoren für unsere in Deutschland notierte Aktie begeistern.

    In Österreich gibt es die 21st-Austria-Initiative, um angloamerikanische Investoren zu gewinnen. Gibt es so etwas in Deutschland auch?

    Nein - nicht dass ich wüsste.

    Zuerst haben wir von den Lebenszyklen der Aktien gesprochen. Ich muss Evotec gratulieren, Evotec hatte am 19. Juli das "5000 Tage an der Börse"-Jubiläum. Mehr als die Hälfte des 1999er-IPO-Jahrgangs hat es nicht geschafft, die Unternehmensmodelle der New Economy waren oft nicht nachhaltig. Evotec hat es geschafft, Du bist seit 2009 der CEO, ich frage Dich nur nach Deiner Ära. Zufrieden mit Unternehmensentwicklung und Aktienkurs?

    Einen Blick nach hinten, also vor 2009, mache ich grundsätzlich nicht, obwohl es hie und da zu meinem Job gehört. Das mit den 5000 Tagen ist ja ein typischer "Drastil" so denke ich nicht über mein Unternehmen nach. Andererseits zeigt es aber auch eine Kerneigenschaft von Evotec. Wir haben es geschafft, unabhängig vom Börsenkurs Technologien zu entwickeln, die das Unternehmen relevant machen. Des Weiteren ist es gelungen, aus einem Unternehmen, das permanent Cash verloren hat, eines zu machen, das Cash generiert. So etwasschaffen nur ein Prozent aller Biotech-Unternehmen. Jetzt sind wir dabei, ein Geschäftsmodell aufzubauen, das langfristig riesiges Upside für den Aktionär bietet und eine Absicherung nach unten genießt. Wir besitzen über 30 Produktchancen, ohne die Kosten zu tragen. Wir generieren in den Bereichen Diabetes, ZNS, Onkologie und Schmerzkrankheiten so viele Möglichkeiten wie kaum ein anderes Unternehmen auf der Welt.

    In den vier Jahren war eine längere gesundheitliche Auszeit dabei. Du siehst jetzt, wenn ich das so sagen darf, fitter als die meisten anderen Interviewpartner, die ich zuletzt hatte, aus. Wieder alles okay?

    Mir geht es gut und ich arbeite motivierter als je zuvor.

    Du warst in Wien Vorstand einer gelisteten AG, jetzt in Deutschland. Was sind die Unterschiede?

    Was die Corporate Governance anbelangt, würde ich das gleichsetzen. Einen Unterschied gibt es bei den Umgangsformen, aber auch in Tokio herrschen andere Umgangsformen. Aber gerade Biotech ist ja global, bei Intercell hatten wir Unternehmenssprache Englisch und Mitarbeiter aus 18 Nationen, mehr als 50 Prozent Akademiker. Bei Evotec sind 70 Prozent Akademiker beschäftigt, ansonsten ähnlich. Und die Investoren, die es gibt, kennen die Manager, die es schon lange gibt, auch irgendwann einmal persönlich recht gut. Wir beide kennen uns ja auch schon ewig, man trifft sich unabhängig von Arbeitgebern und Marken. 

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    Die haben sogar dramatisch an Bedeutung verloren. Eine Bewegung, nur weil ein Brief etwas schreibt - das ist Geschichte. Heute geht es um etwas Anderes: Nur ein Beispiel: Evotec wurde von BlackRock ohne ersichtlichen Grund geshortet, da waren rasch 30 Prozent der Market Cap weg, da hilft kein Börsenbrief, das war Stress. Das kann kurzfristig Market Cap auslöschen, aber nicht das Geschäftsmodell. Doch zurück zu den Medien: Natürlich gibt es in Deutschland viel mehr Tagesmedien, die sich tiefer mit den Titeln beschäftigen müssen, um konkurrenzfähig zu sein.

    Was kann das Besondere an Evotec in den nächsten fünf Jahren sein?

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    Ja ich bin Aktionär von Valneva. Bei Evotec haben wir unsererseits einige kleinere Takeovers gemacht, wir sind organisch und anorganisch gewachsen. Das ist die Strategie. Gleichzeitig darf ich, als dem Shareholder verpflichteter CEO, aber keine Unternehmensformation ausschließen. Tue ich auch nicht.




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